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Oberösterreich ist dabei an der Spitze der
„Arbeits-Dreier“, geht aus einer Erhebung
der Fachgruppe der gewerblichen Dienst-
leister der Wirtschaftskammer Oberöster-
reich hervor. Mit 20.000 Arbeitnehmern
im Jahr 2017 stellt man knapp ein Viertel
aller überlassenen Arbeitskräfte in Öster-
reich. Insgesamt waren mehr als 76.000
Zeitarbeitnehmer im vergangenen Jahr
in Österreich beschäftigt. Weltweit su-
chen gar 43 Prozent der Unternehmen
durch Zeitarbeit geeignete Kandidaten
für eine Fixanstellung. Zeitarbeit ist so-
wohl für die Unternehmen als auch für
die Mitarbeiter wichtig: Zwei Drittel der
Unternehmen könnten ohne den Einsatz
von Zeitarbeitern ihre Aufträge nicht er-
füllen, für mehr als die Hälfte der Zeitar-
beitnehmer ist Zeitarbeit das Sprungbrett
zu einer dauerhaften Anstellung. Doch
bevor es soweit kommt, muss man sich
erst einmal suchen und finden, das haben
der Single- und Arbeitsmarkt gemein-
sam. Und das ist in einer Arbeitswelt, in
der sich die Dinge viel rascher ändern
als noch vor einigen Jahrzehnten und
der technologische Fortschritt beinahe
überfallsartig voranschreitet, gar nicht so
einfach. Auf was schauen die Mitarbeiter
bei einem Unternehmen besonders? Was
wünschen sich die Unternehmen von
den Mitarbeitern? Und wie kann der Per-
sonaldienstleister als Dritter im Boot so
vermitteln, dass sich Unternehmen und
Mitarbeiter nicht nur suchen, sondern
auch finden?
Schritt 1
„Den Markt checken“
Ein perfektes „Match“ zwischen Mitar-
beiter und Unternehmen ist gar nicht so
einfach. 46 Prozent der Unternehmen
können laut einer Studie der Manpow-
er Group ihre offenen Stellen nicht be-
setzen. Das sei relativ einfach erklärt, so
der Manpower Group-Geschäftsführer,
Erich Pichorner: „Die Arbeitslosen sind
erstens nicht dort, wo sie gebraucht
werden. Zweitens: Sie können nicht das,
wofür sie gebraucht werden hinsicht-
lich Fachkenntnis, sozialer Kompetenz,
Teameignung und Führungskräfteerfah-
rung.“ Angebot und Nachfrage passen
nicht zusammen. Im österreichischen
Querschnitt werden die meisten Mitar-
beiter in der Herstellung von Waren, im
Baugewerbe und in der Gastronomie, im
KFZ-Handel und der -Reparatur gesucht,
so Ewald Ottradovetz, Geschäftsführer
von Teampool Personal Service. Auch
in der Information und Kommunikati-
on sei ein Suchtrend zu bemerken. Wie
lange es durchschnittlich dauert, bis ein
Mitarbeiter vermittelt ist, hänge von
der Qualifikation ab. Die Vermittlung
eines Staplerfahrers würde maximal ein
paar Arbeitstage dauern, bei Facharbei-
tern schon mindestens eine Woche. Bei
einfachen Angestellten dauert es laut Pi-
chorner ein bis zwei Wochen, bei höher
qualifizierten Mitarbeitern, etwa einem
Softwareentwickler, würde unter sechs
bis acht Wochen gar nichts gehen.
Schritt 2
„Nicht mit den
Reizen geizen“
Mit dazu gehört klarerweise auch Geld,
um die Mitarbeiter anlocken zu kön-
nen. Das gilt trotz sich rasch ändernder
Arbeitsbedingungen nach wie vor. „Am
wichtigsten ist immer noch die Bezah-
lung“, sagt Pichorner. Denn oft müsse
man die Leute von anderen Jobs re-
gelrecht loseisen, besonders Techniker,
Facharbeiter und ITler. „Damit diese
den Job wechseln, muss man sie schon
mit Geld oder Weiterentwicklungen
überzeugen.“ Derzeit könnten sich Mit-
arbeiter mit guter, vor allem technischer
Ausbildung aufgrund der Hochkonjunk-
tur die bestbezahlten Jobs aussuchen. Be-
nefits wie Home Office, Gleitzeit oder
ein Fitnesscenter im Unternehmen seien
Sonderboni, die das komplette Arbeits-
paket abrunden, aber nicht bestimmen,
so Ottradovetz. Das liege auch an der
zunehmenden Mündigkeit und besseren
Ausbildung der Arbeitnehmer. Pichorner
sieht es so: „Heute wechseln die Leute
einfach schneller den Posten, weil sie
auch schneller einen anderen Job kriegen.
Die allgemeine Bildung ist vielfach höher
und die besser ausgebildeten Leute wis-
sen das.“
Schritt 3
„Keiner soll zu
kurz kommen“
Um zueinanderzufinden, sollte man auf
die Wünsche und Vorstellungen des je-
weils anderen eingehen. In der Arbeits-
welt heißt das: Es ist wichtig zu wissen
und zu respektieren, was der Mitarbeiter
vom Unternehmen will, was das Unter-
nehmen vom Mitarbeiter will und wie die
Personaldienstleister dabei helfen können,
diese Beziehung perfekt zu machen. „Was
die Leute im Hinblick auf die Tätigkeit
und Arbeitgeber suchen, hat sich in den
letzten 20, 30 Jahren nicht stark geändert.
Mitarbeiter suchen einen sicheren Ar-
beitsplatz, ein hohes Einkommen, ein gu-
tes Betriebsklima, nette Chefs und Kol-
legen sowie Aufstiegsmöglichkeiten“, so
Ottradovetz. Unternehmen würden sich
Es gibt Unternehmen, die
mehr Erfolg hätten, wenn sie
sich mehr Gedanken bei der
Einstellung von Mitarbeitern
machen würden.
Ewald Ottradovetz
Geschäftsführer, Teampool
Personal Service