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Momentan könne man sich aufgrund der
Hochkonjunktur nicht über zu wenig
Geschäft beklagen. Diese Phase sei aber
in Hinblick auf die Digitalisierung im
Handel trügerisch, weil man sich genau
dann dem Thema der digitalen Revo-
lution für das eigene Geschäft zu wenig
widme. „Man kann durchaus eine Analo-
gie zum Schwimmen ziehen: Wenn man
aufgrund der Hochkonjunktur quasi über
dem Wasser steht, warum braucht man
dann jetzt Schwimmflügerl? Wenn diese
Phase aber wieder abflaut, kann es schnell
passieren, dass einem das Wasser bis zum
Hals steht. Dann wäre man froh über eine
Schwimmhilfe“, sagt WKOÖ-Fachgrup-
penobmann UBIT Markus Roth. Man
dürfe den Zeitpunkt, sich mit digitalen
Geschäftsmodellen auseinanderzusetzen,
nicht verpassen. Es brauche einen radi-
kalen Innovationsgeist auf der einen, Ni-
schenprodukte und besonderen Service
auf der anderen Seite. Sonst sei man auf
Dauer nicht lebensfähig.
Ein Beispiel dafür, wie solch digitaler In-
novationsgeist funktionieren kann, ist die
E-Commerce-Logistiksoftware von Byrd
Technologies aus Wien. Diese verbindet
Onlinehändler mit verschiedenen Logis-
tikdienstleistern. „Auf der einen Seite gibt
es zum Beispiel den Onlineshop, der Klei-
dung verkauft und seine Produkte zum
Endkunden befördern muss. Auf der an-
deren Seite gibt es Logistikunternehmen,
die mit uns die Aufträge abwickeln. Wir
sind das Bindeglied“, sagt Petra Dobrocka,
Chief Marketing Officer von Byrd Tech-
nologies. Normalerweise müssten solche
Softwarelösungen sehr teuer für ein ein-
zelnes System programmiert werden. Byrd
ist jedoch für viele Schnittstellen geeignet
Redaktion_Sebastian Luger
Fotografie_Roth: WKOÖ, Höllerbauer:
Mario Riener, gettyimages
Illustration_gettyimages
Die derzeitige Hochkonjunktur in der österreichischen Wirtschaft ist trügerisch, weil die
Geschäfte auch von alleine gut laufen und somit die
notwendigen digitalen Umbrüche im
Handel
nur zögerlich angegangen werden, sagt WKOÖ-Fachgruppenobmann UBIT Markus
Roth. Aber nur mit Nischenprodukten, exklusivem Service und Erlebniseinkäufen könne man
in der digitalen Handelszukunft erfolgreich sein. Dass die digitale Revolution aber nicht alle
Händler verschlafen, zeigen ein Versandlogistiker, ein Start-up und zwei Online-Shops.
„WARUM BRAUCHE ICH DENN
JETZT SCHWIMMFLÜGERL?
“