134
traktiven Zeiten fliegen, und die Kosten
werden sinken. Es freut mich, dass es uns
gelungen ist, das zu realisieren: Wir haben
nächstes Jahr von Mitte Mai bis Anfang
Oktober eine Maschine der Bulgarian Air
Charter fix stationiert, die im Namen von
TUI, Thomas Cook, Rewe und FTI fliegt.
Es war eine Herausforderung, die vier
Konkurrenten zusammenzubringen, aber
sie haben sich mit der Fluggesellschaft auf
einen Flugplan geeinigt.
Welche Ziele fliegt die Maschine an?
Draskovits_
Unser Sommerprogramm
wird ähnlich wie im Jahr 2018, allerdings
werden wir die Sitzplätze deutlich steigern.
Wir hatten heuer insgesamt 80.000 Sitze
im Ferienflugprogramm und kommen
2019 auf bis zu 96.000 Sitze, also um 20
Prozent mehr. Das ist ein Riesenschritt in
die richtige Richtung.
Der Charterflieger ist vor allem für
Urlauber interessant. Wie wollen Sie
das Angebot für Geschäftsreisende
verbessern?
Draskovits_
In erster Linie geht’s darum,
die Kapazitätsengpässe, die wir derzeit auf
der Frankfurt- oder Düsseldorf-Strecke
haben, durch größeren Flugzeugeinsatz zu
überwinden. Kurzfristig ist uns gelungen,
dass die Lufthansa jetzt größere Maschi-
nen einsetzt und es seit September eine
zusätzliche Nachmittagsverbindung nach
Düsseldorf gibt.
Im Sommer hat die Austrian den letz-
ten Wien-Flug eingestellt – schmerzhaft
für Sie?
Draskovits_
Damit haben wir gerechnet,
weil der Oberflächentransport nach Wien
sowohl per Auto als auch per Bahn sehr gut
funktioniert. Aber ich verstehe die Empö-
rung, wenn sich ein ehemaliger National
Carrier aus dem größten Wirtschaftsmarkt
neben Wien zurückzieht. Die Austrian-
Mutter Lufthansa reagiert wie jedes Un-
ternehmen, wenn es knappe Ressourcen
gibt. Nur eines beachten sie nicht: Dass
jene Passagiere aus Oberösterreich, die von
Wien oder München abfliegen, nicht bei
der Lufthansa-Gruppe einsteigen, sondern
überwiegend bei der Konkurrenz. Und
deshalb sollten die Airlines den Flug nicht
einstellen, sondern beibehalten oder sogar
aufstocken. Letztendlich geht’s für uns
aber auch darum, im Passagierbereich die
Dominanz der Lufthansa-Gruppe und je-
der anderen Allianz zu durchbrechen, um
mehr Spielraum zu haben.
In den vergangenen Jahren gingen
viele Fluggäste an Wien, Salzburg und
München verloren. Welche Auswirkun-
gen hat das auf den Flughafen?
Draskovits_
Wir haben 150 eigene Mit-
arbeiter. Mit den diversen Dienstleistern –
Security, Handling Service, Gastrono-
mie, … – sind es insgesamt ungefähr 330
Personen, die im Passagierverkehr an der
Servicekette hier am Flughafen mitarbei-
ten. In den vergangenen Jahren haben
wir Mitarbeiter reduziert respektive nicht
nachbesetzt. Für nächstes Jahr wollen wir
mit den steigenden Passagierzahlen auch
wieder neue Mitarbeiter einstellen, um die
Qualität zu verbessern. Im Vergleich mit
Wien, München und Salzburg können
wir als kleiner Flughafen unseren Service
schneller, einfacher, individueller und
komfortabler machen.
Im Frühjahr ist ein direkter Konkurrent –
der Flughafen Salzburg – für fünf Wo-
chen gesperrt. Eine Chance für Sie?
Draskovits_
Wir bemühen uns schon
länger um ein Gateway Richtung Asi-
en, weil der oberösterreichische Markt
zu zwei Drittel dorthin geht. Wir freuen
uns sehr, dass wir im Zuge der Sanierung
des Salzburger Flughafens von 24. April
bis 28. Mai 2019 die Möglichkeit haben,
die Turkish Airlines für fünf Wochen ab
Linz nach Istanbul fliegen zu lassen. Die
Turkish ist bei Geschäftsreisenden sehr
beliebt, weil sie das dichteste asiatische
Netzwerk von allen Fluggesellschaften hat.
Da wird man sehen, ob das Potential in
Oberösterreich wirklich so ist, wie wir es
einschätzen. In anderen Industrien würde
man sagen, das ist ein Alpha-Test, weil wir
schon länger mit der Turkish verhandeln,
um die Flüge fix ins Programm aufzuneh-
men. Natürlich wär’s gut, wenn diese Ge-
neralprobe funktioniert.
Wieviel Spielraum haben Sie über-
haupt als Direktor eines Regionalflug-
hafens gegenüber großen Flugkonzer-
nen?
Draskovits_
Wir verkaufen nicht den
Flughafen, sondern den Markt. Früher
war es notwendig, den Airport von der
Technik und der Infrastruktur am Status
quo zu halten. Jetzt müssen wir den Markt
aufbereiten, analysieren, einschätzen und
im Detail präsentieren, besonders im Ver-
gleich zu anderen internationalen Märk-
ten. Unsere Konkurrenten sind nicht Graz
oder Salzburg, sondern Leipzig, Dresden,
Nizza, Lyon oder Bordeaux – all jene Se-
kundärpunkte, die auch gerne ans Netz
einer großen Allianz gehen würden. Auf
dem europäischen Markt gibt es zu wenige
Flugzeuge und Piloten, und somit werden
gemäß der Priorität der Märkte die Kapa-
Umfrage Fluggäste
Was halten Passagiere
vom Flughafen Linz?
Wir wohnen nahe beim Flughafen,
dank der kurzen Wege geht alles
sehr schnell. Wir würden gerne auch
woanders hinfliegen, aber leider gibt
es nur wenige Destinationen.
Christian Mittermaier
Linz
Schober GmbH - Wegscheider Straße 24 - 4020 Linz - 0732 673326 - office@schober-gmbh.at - www.schober-gmbh.at
Unser Service für Sie:
- Gebäudereinigung (Meisterbetrieb)
- Außen- und Grünanlagenpflege
- Gartengestaltung
- Winterdienst