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Freitag Nachmittag, 16 Uhr. Ein Besu-
cher tippt auf seinem Smartphone her-
um und trinkt ein Cola, am Tisch neben-
an plaudern zwei junge Frauen bei einer
Tasse Kaffee. Das Café im vorderen Teil
der Remembar ist eher spärlich besetzt,
aber diese Uhrzeit ist auch nicht gerade
Primetime für das Lokal. In wenigen
Stunden wird das anders sein, wenn
sich die derzeit noch verschlossenen Tü-
ren zum Clubbereich öffnen, wo dann
hunderte Menschen bis in die frühen
Morgenstunden zu elektronischer Musik
feiern. Es ist neben Licht- und Tonanla-
gen und einer neuen Inneneinrichtung
die größte Änderung des Umbaus: der
Tages- und Abendbereich der Remembar
ist von nun an getrennt. „Vor dem Um-
bau hatten wir die Situation, dass wir die
Bar zweimal täglich auf- und abbauen
mussten, wir waren eine Mischung aus
Café, Bar und Club“, sagt Marc Zeller,
der gemeinsam mit Gerald Pointner Ei-
gentümer ist. Heute sind die Verhältnisse
klar abgesteckt: vorne gemütliches Café,
hinten ein Club in Reinform.
Mehr Fläche,
weniger Sitzplätze
Seit mittlerweile 18 Jahren wird in der
Remembar getanzt und gefeiert, seitdem
hat sich viel verändert. Die Fläche ist von
340 Quadratmetern auf mehr als 500
gewachsen, die Zahl der Sitzplätze für
den Tagesbereich ist dafür von mehr als
200 auf 76 geschrumpft. Schwerpunkt
des Umbaus, der mehr als eine Million
Euro kostete: eine neue Tonanlage, neue
Beleuchtung und ein neuer Platz für das
DJ-Pult. Musste der DJ früher durch die
Positionierung in der Mitte des Clubs
Für Freunde von elektronischer Musik, gehobenem Ambiente und flackerndem Discolicht ist die
Remembar
seit 18 Jahren nicht mehr aus dem Linzer Nachtleben wegzudenken. 2018 wurde
eine Million Euro in einen Totalumbau investiert. Warum durch veränderte Angewohnheiten
der Zielgruppe und einer sich entwickelnden Clublandschaft ein
neues Konzept
überfällig war,
erzählen die beiden Eigentümer Marc Zeller und Gerald Pointner.
ZU BESUCH IN OBERÖSTERREICHS
MODERNSTEM NACHTCLUB
dem halben Publikum den Rücken zu-
kehren, kann er nun die gesamte Masse
überblicken. Auch sonst ist kaum ein
Stein auf dem anderen geblieben – die
Inneneinrichtung und Technik wurden
modernisiert. „Unverändert geblieben
sind nur die WCs, die alte Bar im hinte-
ren Bereich des Clubs hat ein Facelifting
bekommen“, sagt Pointner.
Jugend geht erst später fort
Auch die Zielgruppe der beiden Gastro-
nomen hat sich verändert. „Unsere heute
18-jährigen Gäste sind zur Welt gekom-
men, als wir die Remembar aufgemacht
haben“, sagt Zeller. „Und auch wir sind
leider ein bisschen älter geworden“, fügt
er grinsend hinzu. „Aber wir machen
uns sehr viele Gedanken und analysie-
ren ganz genau, was gerade angesagt ist.“
Redaktion_Valentin Lischka
Fotografie_
Remembar
Illustration_Veronika Bäre