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„Es nützt nichts, einen gratis Apfel zu
verteilen, wenn der Rest nicht passt“
Michael Pecherstorfer,
WKOÖ Spartenobmann Gewerbe und Handel
Employer Branding beginne nicht damit, sich als Unternehmen nach außen
aufzuhübschen, sondern nach innen das zu leben, was man wirklich ist, so
Michael Pecherstorfer, WKOÖ-Spartenobmann Gewerbe und Handwerk.
„Die Handwerksbetriebe schauen sehr auf ihre Mitarbeiter. Diese sind der
beste Multiplikator des Employer Branding, weil wenn der Mitarbeiter im
Freundeskreis von seiner Arbeit erzählt, ist das viel besser als die teuerste
Stellenanzeige.“ Zum häufig noch etwas verstaubten Image sagt er: „Richtig
ist, dass etwa die Tischler extrem zu kämpfen haben, weil es eine staubige
Arbeit ist. Es wird aber schon sehr viel automatisiert. Und nicht verstaubt ist
die Positionierung unserer Betriebe am Markt.“
Das Handwerk stehe für Karrieremöglichkeiten, Innovation und Tradition,
Verantwortung, Individualität, Zukunft und Handschlagqualität. „Wenn diese
Punkte transportiert werden, kommen wir auch gegen die Industrie an und
sind absolut attraktiv. Die Jugend erkennt die Vielfalt der Branche immer
mehr.“ Das Handwerk habe ja nicht einen Fachkräftemangel wegen der
Industrie, sondern, wie alle, aufgrund der Demografie und der Hochkonjunk-
tur. Gutes Employer Branding schafft man laut Landesinnungsmeisterin der
Chemischen Gewerbe, Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger Ursula
Krepp dann, wenn man seinen Mitarbeitern auf Augenhöhe begegnet und
ihnen das Gehalt pünktlich überweise: „Da nützt es sonst auch nichts, wenn
man einen Apfel gratis verteilt, wenn der Rest nicht passt – denn dann ist
das einfach nur Make-up.“
den Unternehmen ist man sich großteils ei-
nig, dass man sich durchaus das ein oder an-
dere aus dem Silicon Valley abschauen kann,
aber man müsse sämtliche Dinge sorgfältig
an das eigene Unternehmen anpassen. Für
Axel Kühner ist das Silicon Valley jedenfalls
das Gegenteil von „blöd“, wenngleich auch
mit Einschränkungen: „Was dort passiert,
ist schon sehr clever, wenn auch nicht 1:1
für Europa und Greiner adaptierbar.“ Die
Gegend südlich von San Francisco sei eine
sehr fade Gegend – um Fachkräfte dorthin
zu locken, müsse man sich viel einfallen las-
sen, denn „kein normaler Mensch kämpft
sich einfach so zwei Stunden über verstopfte
Highways. Im Sinne von Hightech spiegelt
diese Gegend das genaue Gegenteil wieder,
denn dort will man eigentlich nicht arbeiten
und wohnen - ganz anders als in San Francis-
co selbst.“ Darum müsse man besonders kre-
ativ sein. Man könne sich vom Silicon Val-
ley in punkto Professionalität, Ehrgeiz und
höchstem Anspruch viel abschauen, das dort
herrschende Modell der Start-ups würde in
Österreich aber alleine schon vom kulturellen
Aspekt her nicht funktionieren. Daher sei es
klug, von diesen Dingen zu lernen, aber sie
nicht zu 100 Prozent zu übertragen, so Küh-
ner. Andreas Fill verneint die Frage, ob man
sich beim Neubau eines Bürogebäudes inklu-
sive Veranstaltungszentrum vor zwei Jahren
etwas von Amerika abgeschaut habe, klar:
„Wir haben geschaut, dass unsere Arbeitsplät-
ze für unsere Jobs ideal sind, und daher haben
wir uns auch bewusst gegen den weitläufigen
Trend des Desk-Sharings entschieden. In Zei-
ten der rapiden Veränderung ist es gut, wenn
Mitarbeiter klare Orientierungen haben, wis-
sen, wer die Ansprechpartner sind und wo
sie diese finden.“ Das Veranstaltungszentrum
wurde anfangs von Außenstehenden extrem
skeptisch gesehen, die Leute hätten nicht
verstanden, was man damit bezweckt: „Jetzt
haben wir fast jeden zweiten Tag ein Event
und unser Fill Future Dome trägt stark zur
Markenbildung bei“, sagt Fill und nennt als
Beispiele Fachtagungen und Seminare. Es
wurde aber auch erst kürzlich ein Clubbing
mit über 500 Leuten veranstaltet – „das ist
nicht alltäglich für eine Maschinenbaufirma,
aber man muss auch ab und zu andere Wege
gehen.“_
Kinderbetreuung
„Planet Filli Future“
Kommunikation –
Gründung einer eigenen
Kommunikationsplattform
Zahlreiche Angebote im
Gesundheitsbereich
Mitarbeiter/Team des
Jahres – sämtliche
Auszeichnungen, wo
einzelne auf das oberste
Podest gehoben werden,
denn es geht immer um
den Erfolg aller
Headhunting: nicht fair
gegenüber anderen
Firmen
Maschinenbau-
unternehmen Fill
Sitz_Gurten
Mitarbeiter_830
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