24

450 neue Mitarbeiter 

hat das Wirtschafts- und Beratungsunternehmen KPMG 

österreichweit 2018 

gesucht

. Und 450 Mitarbeiter hat es auch 

gefunden

. Das ist in Zeiten 

des Fachkräftemangels nicht selbstverständlich. Helge Löffler, KPMG Partner und Linzer 

Standortleiter, erzählt, wie das gelungen ist, und räumt mit einem weitläufigen Vorurteil auf. 

WARUM EIN ZWERGENLAND UND 

YOGA DEN UNTERSCHIED MACHEN

„Man tritt nicht mehr nur am Kunden-

markt mit einer Marke auf, sondern 

muss sich auch entsprechend am Ar-

beitnehmermarkt präsentieren“, spricht 

KPMG Partner Helge Löffler von einer 

ganz wesentlichen Entwicklung der ak-

tuellen Zeit. Um potentielle neue Mitar-

beiter anzusprechen, ist für KPMG die 

Kooperation mit Universitäten, Hoch-

schulen sowie Handelsakademien ganz 

wichtig: „Wir stellen uns dort vor, betei-

ligen uns an Fachvorträgen und Schüler 

sowie Studierende können bei uns das 

ganze Jahr über Praktika absolvieren.“ 

Damit können sich junge Menschen 

selbst ein Bild von KPMG machen und 

lernen im direkten Kontakt mit Mitar-

beitern den Arbeitgeber kennen. Doch 

was macht eines der größten heimischen 

Wirtschafts- und Beratungsunterneh-

men mit einer Betriebsleistung von 

zuletzt 220 Millionen Euro und rund 

1.500 Mitarbeitern an acht Standorten 

in Österreich als Arbeitgeber aus?

„Wir stellen uns auf die Bedürfnisse der 

Mitarbeiter ein“, erklärt Löffler und 

räumt gleichzeitig mit einem weitläufi-

gen Vorurteil gegenüber der jungen Ge-

neration auf: „Die Einsatzbereitschaft 

bei den Arbeitnehmern sinkt nicht, son-

dern die Forderung nach einer gewis-

sen Flexibilität nimmt zu.“ Die jungen 

Menschen würden sich genauso stark 

wie früher für Projekte und Aufgaben 

engagieren und da ihr gesamtes Know-

how und ihre Leidenschaft hineinste-

cken. Weiterbildung sei sehr gefragt. Der 

große Unterschied zur Vergangenheit sei 

nur, dass die Arbeitnehmer auch eine 

entsprechend klar vereinbarte Freizeit 

wollen. „Arbeitnehmer werden flexibler 

und mobiler und haben dementspre-

chend unterschiedliche Ansprüche – 

 

darauf muss man als Arbeitgeber ein-

gehen“, erzählt Löffler, warum es bei 

KPMG eine Vielzahl von Arbeitszeitmo-

dellen gibt. Weiters gibt es eine Reihe 

von Initiativen zur besseren Vereinbar-

keit von Familie und Beruf – darunter 

etwa das KPMG-Zwergenland für den 

Linzer Standort, in dem seit November 

2017 im Nachbarhaus rund zehn Kinder 

betreut werden. 

Soziales Miteinander

Das Gehalt muss „passen, ist aber sicher-

lich nicht der allein glücklich machende 

Faktor“, so Löffler. Leute wollen eine 

sinnstiftende Arbeit verrichten, mit der 

sie sich identifizieren können, es werde 

auf eine gute Zusammenarbeit mit Kol-

legen und Führungskräften Wert gelegt. 

„Führung hat einen Stellenwert für junge 

Menschen, sie wollen einen Ansprech-

partner und fordern fachliches sowie 

persönliches Feedback in Hinblick auf 

ihre Soft Skills.“ Und das Persönliche 

sei auch darüber hinaus wichtig, sagt 

Löffler: „Die Leute wollen in einem Un-

ternehmen arbeiten, in dem es nicht nur 

um die Arbeit geht, sondern wo es auch 

ein soziales Miteinander gibt.“ 

KPMG organisiert daher für ihre Mit-

arbeiter sehr viele Veranstaltungen – 

 

darunter einen Skiausflug, ein Sommer-

fest, eine Jahresabschlussfeier oder einen 

Social Friday, bei dem es einmal im Mo-

nat freitags Mittags eine gemeinsame 

Aktivität, wie etwa ein Oktoberfest, gibt. 

Darüber hinaus wird gemeinsam gespor-

telt, die Mitarbeiter gehen etwa zusam-

men Fußball spielen, laufen, spielen Vol-

leyball oder machen Yoga. Dazu Löffler: 

„Die Sportgruppen haben die Mitarbeiter 

selbst entwickelt und wir unterstützen 

sie dabei. Durch die Eigeninitiative hat 

sich eine extreme Dynamik entwickelt, 

Redaktion_Sabrina Kainrad

Fotografie_KPMG  Illustration_gettyimages

Arbeitgebermarke