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„Die aktuelle Gesetzeslage bietet keine
Möglichkeit, die Verwendung der deut-
schen Sprache in den österreichischen
Schulen verpflichtend vorzusehen.
Dazu müssten Bundesgesetze angepasst
werden“, begründet Haimbuchner die
Petition an den Bildungsminister. Eine
Umsetzung sei aus juristischer Sicht be-
denkenlos möglich, so Haimbuchner:
„Zwei Rechtsgutachten von Verfassungs-
experten der Uni Innsbruck zeigen, dass
der verpflichtenden Verankerung der
Schulsprache Deutsch aus rechtlicher
Perspektive nichts entgegensteht.“ Laut
Haimbuchner seien somit die Bedenken,
die Bundesminister Faßmann aufgrund
eines Gutachtens des Verfassungsdiens-
tes BKA ins Treffen führt, unbegrün-
det._
Redaktion_Sebastian Luger
Fotografie_gettyimages, Mario Riener
Die Kenntnis der Landessprache leiste einen großen Beitrag zur Integration und eröffne jungen
Menschen bessere
Chancen am Arbeitsmarkt
, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred
Haimbuchner und fordert daher, dass Kinder am Pausenhof Deutsch sprechen müssen. Die
Maßnahme ist bei den anderen Parteien umstritten, Bildungsminister Heinz Faßmann erteilte
der Forderung aufgrund von verfassungsrechtlichen Bedenken eine Absage. Haimbuchner
widerspricht und startete Ende Oktober eine Petition für „Deutsch am Pausenhof“.
PETITION FÜR DEUTSCH
AM SCHULHOF
Fast 9.000 Unterstützende und somit
knapp 50 Prozent der Stimmen, die
man damit erreichen will, zählte die
von Landeshauptmann-Stellvertreter
Manfred Haimbuchner initiierte Petiti-
on „Deutsch am Pausenhof“ mit Ende
November mittlerweile. Die Umsetzung
dieser Maßnahme würde einen wichti-
gen Beitrag zur besseren Integration,
Leistungsförderung und Kommunikati-
on darstellen, so Haimbuchner. Laut ei-
ner Studie des Landesschulrates Oberös-
terreich waren es im Schuljahr 2009/10
noch 19 Prozent der Pflichtschüler in
OÖ, die nicht Deutsch als Mutterspra-
che hatten. Knapp zehn Jahre später
sind es etwa 28 Prozent. Daher müsse
laut Haimbuchner auch in den Schul-
pausen und bei Schulveranstaltungen
die deutsche Sprache verwendet werden.