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ehrlich zu bewerten und den Menschen
einen Veränderungsbedarf zu erklären,
sie mitzunehmen und letztlich auch kon-
sequent zu entscheiden und umzusetzen.
Die Menschen wollen wissen, wofür ein
Politiker steht und was er vorhat. Das
wird mein Ansatz sein.
Was werden die größten Unterschiede
im Alltag sein, wenn Sie das Amt des
Politikers antreten?
Achleitner
_Ich werde eine öffentliche
Person sein. Und deshalb werde ich, egal
wo ich hinkomme, nicht mehr privat
sein können. Das macht mir aber des-
halb nichts aus, weil ich ein sehr extro-
vertierter Mensch bin, Menschen mag
und auch sehr gerne ergründe, wo die
Bereiche sind, in denen man ansetzen
sollte. Ich werde daher gleich im ersten
Jahr sehr stark in die Bezirke unseres
Bundeslandes hinausfahren, um mit den
Menschen in Kontakt zu kommen und
um zu sehen, wo wir unsere Schwer-
punkte setzen müssen. Ich habe mir
Schwerpunkte vorgenommen, wo wir
im Rahmen der politischen Möglichkei-
ten Akzente setzen können – Stichwort
Fachkräftemangel, Qualifizierung auf
allen Ebenen, digitale Revolution aktiv
gestalten, in Forschung und Wissen-
schaft investieren. Ich sehe Forschung
und Wissenschaft als die Keimzelle für
Innovation und die ist der Turbo für die
Wirtschaft. Diese Bereiche werden sehr
stark zu forcieren sein.
Werden Sie dazu den Weg von Michael
Strugl fortsetzen oder haben Sie ande-
re Pläne?
Achleitner
_Ich habe das Glück, auf einem
sehr guten Niveau einzusteigen. Oberös-
terreich steht hervorragend da und auch
mein Standortressort ist von Michael
Strugl perfekt gestaltet worden. Weiter
verfolgen werde ich zum Beispiel auf je-
den Fall das Ziel, die Qualifizierung auf
allen Ebenen zu verbessern. 80 Prozent
aller Unternehmer in Oberösterreich
sagen, dass sie fehlende Fachkräfte im
Wirtschaftswachstum hemmen. Also ist
einer der Ansatzpunkte für die Politik,
auf allen Ebenen – von der Universität
bis in alle Bereiche – zu qualifizieren und
Menschen dazu zu motivieren, in den
Bereichen eine Ausbildung zu machen,
wo die Arbeit benötigt wird.
Bleibt die von Land und IV vereinbarte
Zielsetzung, dass Oberösterreich zu
den Top 10 Industrieregionen der EU
aufschließen soll, aufrecht?
Achleitner
_Diese Strategie zeigt genau
die Richtung auf, die Oberösterreich als
Wirtschafts- und Industriebundesland
braucht, an der bleiben wir fest dran und
werden sie in allen Bereichen mit Maß-
nahmen füllen, stärken und umsetzen.
Oberösterreich soll zu den führenden
Industrieregionen Europas werden. Wir
sind auf einem guten Level, aber auf-
grund der zukünftigen Entwicklungen
müssen wir bei vielen Bereichen anschie-
ben und die Strategie soll die Guideline
dafür sein.
Sie sind ein Tourismusfachmann. Kann
Oberösterreich gleichzeitig Top Indust-
rieregion und Top Tourismusland sein?
Achleitner
_Es befruchtet sich sogar.
Wir brauchen harte und weiche Stand-
ortfaktoren. Harte sind, dass wir die
richtigen Ausbildungen für die Fach-
kräfte der Gegenwart und vielmehr
noch der Zukunft haben. Weiche sind,
dass wir eine hohe Lebensqualität an
diesem Standort haben müssen, um
auch Fachkräfte aus dem Ausland nach
Oberösterreich zu holen. Dafür ist viel
notwendig: eine Welcome-Kultur, eng-
lischsprachige Kindergärten und Schu-
len sowie viele andere Dinge, damit sich
Menschen hier wohlfühlen. Der Touris-
mus hat viele weiche Standortfaktoren
zu bieten – wie touristische Angebote,
Infrastruktur und Erholungsmöglich-
keiten, die wir vom Skifahren bis zum
Schwimmen aufrecht erhalten und noch
mehr darin investieren.
Niemand rechnet damit, dass Ende des Jahres 2019_der Neue in den
verschiedensten Bereichen dieses wichtigen Standortressorts schon
seine Spuren hinterlassen hat.
Wenn man später an meine Amtszeit zurückdenkt, dann soll man
sich daran erinnern, dass_ich einer von denen war, die gemeinsam mit
Thomas Stelzer das Land der Möglichkeiten tatsächlich in die Realität
umsetzen konnten.
Von anderen Politikern unterscheidet mich_dass ich als Mann
der Wirtschaft aus der Praxis in die Politik komme. Ich möchte die
Sichtweisen der Praxis genau dort einbringen, um Veränderungen
ermöglichen zu können.
Blasmusik oder Jazz?_Blasmusik
Wirtshaus oder Haubenlokal?_Wirtshaus
Reinen Wein schenke ich ein_mit offenem Visier und klarer Sprache.
Das habe ich bis dato mein ganzes Leben so gehalten, das werde ich
auch in der Politik nicht ändern.
Womit ich jemanden einkoche?_Kulinarisch ganz sicher mit einem
wunderbaren Gansl, das ich seit 30 Jahren immer am Stephanitag
zuhause zubereite. Und im übertragenen Sinn wahrscheinlich mit der
Fähigkeit, Menschen für etwas begeistern zu können, egal wie schwer
der Weg dorthin ist.
Humor ist_eine wichtige Rezeptur für ein glückliches Leben. Humor ist
auch manchmal Problemlöser, weil er in sehr schwierigen Situationen oft
die Stimmung löst und den Blick frei macht, um gemeinsame Lösungen
zu erreichen. Ein Tag, an dem man nicht lacht, ist ein verlorener Tag. Ich
habe ehrlicherweise noch nicht viele Tage verloren.
Wenn ich wütend bin, erkennt man das_an einem Stirnrunzeln und
einer sehr klaren, ernsten Sprache.
2019 wird das Jahr_des Aufbruchs in eine erfolgreiche
oberösterreichische Zukunft.
von Markus Achleitner
"Das Wirtschaftsleben
erfordert schnelle und
sachkundige rechtliche
Beratung, die auf den Punkt
gebrachte und
pragmatische Lösungen
liefert."
Fritz Ecker
f.ecker@scwp.com
Christian Pindeus
c.pindeus@scwp.com
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