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wickeln und das hat auch soziale Kon-
sequenzen – es würde zu Straßenzügen
kommen, die wir uns alle nicht wünschen,
Stichwort Ghettoisierung. Dass es beson-
ders günstig wäre, an der Stadtgrenze
Rigipskartons aufzustellen, brauchen wir
in unserer Zeit hoffentlich nicht mehr
zu diskutieren. Natürlich kann man sich
einzelne Vorschriften anschauen, etwa die
Frage stellen: Muss wirklich jede Woh-
nung barrierefrei sein? Ein möglicher An-
satz könnte auch die modulare Bauweise
sein, damit sich die Wohnungen besser
an die Bedürfnisse anpassen. Aktuell gibt
es einen großen Bedarf an kleinen Woh-
nungen, viele Menschen wohnen aber
alleine in großen. Die Herausforderung
ist ja, nicht nur genug, sondern auch
die richtigen Wohnungen verfügbar zu
haben. Beim Thema leistbares Wohnen
gibt es einfach nicht den einen Schlüs-
sel, den man reinsteckt, und alles ist
gelöst.
Zoidl
_Für den leistbaren Wohnbau kann
man bei der Bauausstattung schon Maß-
nahmen setzen, die niemandem wehtun.
Ich denke da etwa an die Tiefgaragen im
urbanen Bereich: Ein Drittel der Plätze
wird gebraucht, zwei Drittel aber nicht.
Die Leute, die mitten in der Stadt woh-
nen, wollen nicht mehr unbedingt ein
Auto, sind froh, wenn sie öffentlich oder
mit dem Rad fahren können.
Harrer
_Der Tiefgaragenplatz ist halt ein
Preisthema. Wenn ich in der Innenstadt
in einer 40 Quadratmeter großen Woh-
nung zu einem Gesamtmietpreis von 500
Euro lebe und zusätzlich 130 Euro für
den Parkplatz zahlen soll, dann ist das
noch einmal ein ordentlicher Brocken für
jeden Mieter.
Zoidl
_Aber was insgesamt leistbares
Wohnen anbelangt: Wenn man eine
günstige Wohnung will, findet man diese
im gewerblichen, gerade auch im genos-
senschaftlichen Bereich sehr wohl auch
noch. Mir ist es als privater Vermieter
auch lieber, 50 Euro im Monat weniger
zu bekommen und dafür keinen ständi-
gen Wechsel zu haben. Viele Vermieter in-
dexieren aus diesem Grund nicht einmal.
In der Öffentlichkeit wird das oft anders
dargestellt, aber viele Vermieter haben ein
familiäres Verhältnis zu ihren Mietern.
Weiß
_Das bestreite ich überhaupt nicht,
vieles am Mietmarkt läuft sehr gut. Man
merkt halt einfach die Preisentwicklung
nach oben. Diese passiert aber nicht, weil
die privaten Bauunternehmen oder die
Vermieter etwas Böses wollen, sondern
weil es der Markt hergibt. Und da sehe
ich es als Aufgabe des Gesetzgebers, dass
er sich überlegt, wie man auf die nicht
so gut funktionierenden Dinge reagieren
kann. Wenn einmal mehr als die Hälfte
des Haushaltseinkommens fürs Wohnen
draufgeht, wird es schwierig – und die
Gruppe der Menschen, bei denen das so
ist, wächst.
Zoidl
_Für ein gutes, durchaus noch aus-
baufähiges Projekt halte ich in diesem
Zusammenhang das von der Landesregie-
rung geförderte „Junges Wohnen“. Die
Preise können sich auch junge Erwach-
sene leisten. Absolut gar nichts halte ich
davon, wenn Beamte mit 5.000 Euro
Bruttoverdienst in einer ausbezahlten So-
zialwohnung leben. Man wir das nie ganz
verhindern können, aber die soziale Treff-
sicherheit muss genauer werden.
Weiß
_Was die soziale Aufteilung anbe-
langt: Im allerbesten Fall haben wir in
jedem Wohngebäude eine soziale Durch-
mischung.
Zoidl
_Das ist ein ganz wichtiges Thema,
mit dem sich viele meiner Kunden sehr
intensiv beschäftigen. Das geht auch so
weit, dass man sich mit dem Glaubensbe-
kenntnis auseinandersetzen muss. Denn
bestimmte Menschen wollen mit gewis-
sen Gläubigen nicht zusammenwohnen
und das muss man als Vermieter erken-
nen. Im gemeinnützigen Wohnbau ist das
komplett egal, da wird einfach angefüllt
und dann kommt es zu den sozialen The-
men.
Mein Wohntraum
_Ich lebe mit
meiner Familie in einem gekauften
und umgebauten Einfamilienhaus
in Enns, unweit vom Schloss. Wir
genießen den dörflichen Charakter in
der Stadt – man geht raus und ist im
Grünen, nach Linz sind es trotzdem nur
20 Minuten. Ich bin aber beim Wohnen
pragmatisch, bin nicht mit einer
Immobilie verheiratet und sollte es
einmal nicht mehr passen, werden wir
etwas Anderes finden. Die Immobilie
wird ja nicht weniger wert.
Mein Wohntraum
_hat sich mit
einem Reihenhaus samt Garten
erfüllt. Aber wir haben eine
Innentreppe und ob diese im Alter
noch zu bewältigen ist, wird sich
zeigen – sonst können wir uns auch
vorstellen, noch einmal zu wechseln.
Mein Wohntraum
_hat sich
vergangenes Jahr mit dem Kauf
eines Hauses in Weißkirchen erfüllt,
bei dem wir viel saniert haben
und auch noch einiges zu tun ist.
Es ist ein großes Grundstück mit
einem Wald. Das Garteln muss ich
mir erst anlernen, aber ich werde
alles optimieren, etwa mit einem
Rasenmähroboter …