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Mit dem Einstieg von 

Anne Pömer-Letzbor 

in die väterliche Unternehmensgruppe hat keiner 

gerechnet. „Ich am wenigsten“, erzählt die 

Immobilienentwicklerin

. Mittlerweile hat die 

36-Jährige zwei eigene Unternehmen und zwei der zuletzt größten in Linz entstandenen 

Hochhäuser entwickelt. Ein Porträt über eine Frau mit Power.

„GESCHENKT WURDE MIR NICHTS“

Redaktion_Sabrina Kainrad

Fotografie_Mario Riener

Zugegeben, der Ausdruck Powerfrau 

ist abgedroschen und eigentlich soll-

te man ihn sowieso nicht verwenden. 

Denn wer spricht schon von Power-

männern? Aber man kommt bei Anne 

Pömer-Letzbor an der Verwendung 

des Begriffes einfach nicht vorbei und 

nachdem sie sich zu Beginn des Inter-

views für das am Tisch liegende Handy 

entschuldigt („Meinem jüngsten Sohn 

ist es in der Früh nicht so gut gegan-

gen, falls die Babysitterin anruft …“), 

traut man sich als Redakteurin, den 

Begriff auch zu schreiben. Von einem 

männlichen Interviewpartner hat man 

so etwas noch nie gehört. Die Vereinbar-

keit von Familie und Beruf ist halt doch 

noch überwiegend ein Frauenthema und 

wenn es dann jemand erfolgreich macht, 

sind wir schnell bei der Powerfrau. Und 

egal ob man den Ausdruck jetzt mag oder 

nicht: Anne Pömer-Letzbor hat Power. 

Das hat die 36-Jährige in den vergange-

nen zehn Jahren beim Aufbau von zwei 

Unternehmen bewiesen und das spürt 

man auch, wenn die sympathische Un-

ternehmerin darüber mit großer Begeis-

terung erzählt. 

Doch beginnen wir von vorne. Anne 

Pömer-Letzbor hat „Wirtschaft immer 

schon gefallen“ und daher entscheidet 

sie sich für die HAK und das Studium 

„Wirtschaft und Recht“ an der WU Wien. 

Nach dem Studium beginnt sie beim 

Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsun-

Mein Wohntraum

_Den endgültigen 

Wohntraum habe ich nicht – es 

gibt für jeden Lebensabschnitt die 

perfekte Wohnimmobilie. Aktuell 

wohnen wir (mein Mann, unsere 

beiden Söhne und unser Dackel 

Leila) in einem Einfamilienhaus mit 

großem Garten und Badeteich in 

Wilhering. Unsere Kinder sollen am 

Land aufwachsen. Zuvor lebten wir in 

der Linzer Innenstadt. Ich vermisse 

die Stadt auch schon wieder und wir 

werden ziemlich sicher zurückkehren, 

wenn die Kinder älter sind.

Bauen & Wohnen