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auftritt.“ Seine Managementfähigkeiten 

lernte er bei unterschiedlichsten Wirt-

schaftsbetrieben („Ich hab mir zum 

Beispiel angeschaut, wie es einem voest-

Vorstand gelingt, 40.000 Menschen zu 

bewegen“) und bei Seminaren in St. 

Gallen. „Management ist genauso ein 

Handwerk wie jedes andere auch – man 

muss ständig dazulernen.“

Apropos Handwerk. Die Hüftoperati-

on von Herrn H. ist fast abgeschlossen, 

sie ist ohne Komplikationen verlaufen, 

wenn alles gut geht, wird Herr H. schon 

bald wieder seinen Hobbys nachgehen 

können. Herr H. ist übrigens 84 Jahre 

alt. „Er wollte eine Hüftprothese, weil 

er wieder Skifahren möchte“, erzählt 

Macher, der oft selbst verblüfft ist, wie 

körperlich agil manche Menschen im 

hohen Alter noch sind. Auch geistige 

Mobilität sei ein wichtiger Erhalter für 

die Gesundheit. „Offen bleiben, prä-

sent sein und wache Sinne haben.“ Und 

egal in welchem Alter – es gehe immer 

darum, „in seine Mitte zu kommen“. 

Wie das gelingen kann, dafür gebe es 

keine Gesetze. Ist man ständig aus dem 

Gleichgewicht, dann sei es an der Zeit, 

nachzudenken, wo diese Unzufrieden-

heit herkommt. „Kann ich sie auflösen? 

Muss ich mich verändern? Das sind Fra-

gen, die man sich dann stellen sollte“, 

erklärt Macher, denn ein permanenter 

innerer Druck würde sich negativ aufs 

Immunsystem auswirken. Die Unter-

suchung ist damit abgeschlossen. Fast 

zwei Stunden sind vergangen, es ist 

schon spät. Josef F. Machers Arbeitstag 

ist noch lange nicht zu Ende. Und das 

stört ihn überhaupt nicht. „Wenn man 

gerne macht, was man macht, dann ist 

das ein positiver Stress. Und der belastet 

nicht.“_

Die meist gehörte Frage in meinem Beruf_Wie geht’s Ihnen? 

Das Gleiche, was ich frage.

Selbst gehe ich zum Arzt, wenn_Oh, wir Mediziner sind die schlech-

testen Patienten (lacht). Aber ich gehe selbst auch alle zwei Jahre zu 

unserem Gesundheits-Check. 

Niemals verzichten könnte ich auf_Mein Gott, auf so vieles nicht. 

Diese Aufgabe hier, die würde mir wirklich fehlen. Und was mir genauso 

fehlen würde: gutes Essen und guter Wein in einer Runde mit Menschen. 

Allein auf einer Insel, das wäre tödlich für mich. 

Ein Jahr Auszeit würde ich verbringen in_Italien. Venezien, Lombardei 

oder Toskana. An Italien liebe ich das Leben draußen, die Melodie der 

Sprache – und dass die Menschen unheimlich viel reden. 

Das beste Gesundheitselixier_ist die Zufriedenheit. Verbunden mit 

einem guten Gläschen Wein (lacht) – meine Frau ist langjährig erfahrene 

Weinsommeliè. Also das Glas Wein ist jetzt kein ärztlicher, sondern ein 

freundschaftlicher Rat. 

Erfolg ist_ein Mix aus Einsatz, Ehrgeiz, Mut und Expertise, die man 

ständig pflegen muss. Und ein Stück Glück. Manche Dinge gehen sonst 

einfach nicht auf. 

von Josef F. Macher

durch: blau, grün, Natur, nicht abstrakt. 

Damit könne man besser Stress abbauen. 

Ein Stockwerk tiefer kommt gerade eine 

junge Frau in die Klinik. Sie leidet seit 

einigen Wochen an plötzlichen Schwin-

delanfällen, landete damit einmal sogar 

in der Notaufnahme eines Krankenhau-

ses. Woher dieser Schwindel kommt, 

konnte man nicht feststellen. Weil sol-

che Anfälle einen turbulenten Alltag 

nicht gerade einfacher machen und die 

Ungewissheit ohnehin der unsympa-

thischste Begleiter überhaupt ist, will 

sie schnell Klarheit haben. Oft braucht 

es dann aber viele Wege zu vielen ver-

schiedenen Adressen und Ansprechper-

sonen, mitunter lange Wartezeiten und 

jede Menge Geduld, um diese Klarheit 

zu bekommen. „Das ist der große Vor-

teil unserer Privatklinik. Die Patientin, 

die bei uns ja Gast ist, hat einen Arzt als 

Vertrauensperson – und dieser beglei-

tet sie so lange zu allen nötigen Stellen 

im Haus, bis die Ursache des Problems 

gefunden und im besten Fall gelöst 

ist.“ Im Fall der jungen Frau: Der Arzt 

geht nach einem „Ausschlussverfahren“ 

vor, zunächst werden schwerwiegende 

Erkrankungen im Kopf- und im Herz-

Kreislauf-Bereich durch Untersuchun-

gen ausgeschlossen, dann werden alle 

weiteren Fachgebiete zu Rate gezogen. 

Es war dann übrigens Josef F. Macher 

persönlich, der eine Wirbelblockade, die 

sich als die Ursache des Schwindels her-

ausstellte, lösen konnte. 

Was Medizin und 

Management 

gemeinsam haben

Josef F. Macher hat schon weitaus kom-

pliziertere Fälle gelöst. Als Mediziner. 

Aber auch als Manager. Während er aber 

sein medizinisches Wissen vor allem im 

Studium und der damit verbundenen 

Praxis gelernt hat, war das Managen 

nicht Teil seiner Ausbildung. „Aber im 

Grunde unterscheidet sich die Arbeit in 

der Medizin nicht wesentlich von jener 

im Management. In beiden Fällen geht 

es darum, ein Thema zu analysieren, die 

dazu nötigen Infos einzuholen, eine 

Entscheidung zu treffen und dann die 

Dinge auf den Weg zu bringen“, erklärt 

Macher. Wichtig dabei sei – ebenso in 

beiden Bereichen – ,Verantwortung 

gut übertragen zu können. „Es geht 

immer um den Menschen. Und meine 

Erfahrung ist: Es braucht Freiheit für 

Kreativität, Offenheit, klare Ziele und 

Strukturen und den Anreiz für die Mit-

arbeiter, Verantwortung zu übernehmen, 

indem man zu ihnen steht und sie nicht 

an den Pranger stellt, wenn ein Konflikt