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Name / Helmut Kunz

Berufung / Rechtsanwalt

Alter / 62

Geburtsort / Salzburg

Wahlheimat / Haibach im Mühlkreis

Helmut Kunz ist kein Rechtsanwalt aus 

der Retorte. Einerseits traut er sich auch 

ohne Sakko und Krawatte aus dem Haus, 

andererseits ist sein Lebenslauf nicht der 

eines 08/15-Rechtsanwalts. Oder wie er es 

formuliert: „Es gibt halt nur einen Helmut 

Kunz.“

Geboren ist Kunz in Salzburg. Während 

seiner Kindheit verbrachte er drei Jahre in 

einem Waisenheim. „Zu einer Zeit, als es 

dort noch ziemlich rau zugegangen ist.“ Er 

wird adoptiert, kommt in eine neue Fami-

lie. Der Vater arbeitet in der Textilbranche, 

die Mutter ist Hausfrau. Kunz absolviert 

die Hauptschule, macht die HAK-Matura. 

Währenddessen geht das Geschäft des Va-

ters den Bach runter. „Obwohl ich bereits 

während der Hauptschulzeit gewusst habe, 

dass ich Rechtsanwalt werden will, stieg 

ich auf Drängen meiner Eltern in die Tex-

tilbranche ein. Ich musste Geld verdienen, 

für mich und meine Eltern. Dafür hatte 

ich auch Verständnis.“ Kunz wurde Han-

delsvertreter für Textilien. „Ich habe mei-

nen Job nicht gehasst, aber ich wollte nach 

wie vor Rechtsanwalt werden.“ 

Noch als Vertreter lernt Kunz seine Frau 

kennen. Die beiden heiraten, kaufen ein 

altes Haus im Mühlviertel und gründen 

eine Familie. „Meine Frau hat während 

der Karenz eine Ausbildung zur Psycho-

therapeutin absolviert und eine eigene Pra-

xis eröffnet. Die hat richtig eingeschlagen 

und dadurch hatten wir plötzlich finanzi-

elle Freiheiten.“ Kunz nutzt die Chance 

und schreibt sich als 38-Jähriger zum Jus-

Studium an der Linzer Johannes Kepler 

Universität ein.

Mittlerweile ist Kunz arrivierter Rechts-

anwalt und hat sich auf Familien-, Schei-

dungs- und Erbrecht spezialisiert. „Eine 

dauernde Gratwanderung“, wie er verrät. 

„Ich muss einerseits die Interessen meines 

Mandanten vertreten, andererseits muss 

ich mich, etwa bei einer Scheidung, auch 

in den Ex-Partner hineinversetzen, um 

eine Eskalation des Streites zu vermeiden. 

Denn einen Rosenkrieg will keiner der 

Beteiligten. Diesen Interessensausgleich 

bekomme ich ganz gut hin, das ist meine 

Stärke.“ Fad wird ihm dabei nicht, denn 

„jeder Fall ist anders“. Interessant ist auch 

die psychologische Komponente. „Eine 

Scheidung ist die Ultima Ratio. Die Ent-

scheidung dafür muss von Kopf, Herz 

und Bauch gleichermaßen getroffen wer-

den. Wenn ich den Eindruck habe, dass 

Ich bin

_Rechtsanwalt mit 

Spezialisierung auf Familien-, 

Erb- und Scheidungsrecht.

Mein USP_Es gibt nur einen Kunz. Alle schwierigen Zeiten, alle 

Erfahrungen, die ich machen musste und durfte, sind einmalig. Vor 

allem, weil ich mich auf Ehe- und Familienrecht spezialisiert habe, 

ist das ein Vorteil für meine Mandanten.

Die Zeit vergesse ich_nie. 

Meinem jüngeren Selbst würde ich sagen_Alles wird gut!

In fünf Jahren_sehe ich mich dort, wo ich auch jetzt bin. Ich fühle 

mich pudelwohl. Ich hoffe, dass ich mit zunehmendem Alter nicht 

zu abgeklärt werde und meine Empathiefähigkeit behalte. An die 

Pension denke ich noch nicht wirklich. Wenn ich fühle, dass es Zeit 

dafür ist, dann gehe ich.

das nicht so ist, nehme ich den Fall nicht 

an. Mit der Zeit bekommt man ein Ge-

spür dafür, ob die Ehe noch eine Chance 

hat. Außerdem hilft mir bei dieser Arbeit 

meine Ausbildung als Beziehungscoach.“ 

Ob ihn das nicht zynisch und depressiv 

mache, dauernd Scheidungen auf dem 

Tisch liegen zu haben? „Nein, denn eine 

Trennung kann etwas sehr Konstruktives 

sein. Den Beteiligten geht es nachher oft 

besser, vor allem wenn es ihnen gelingt, 

auf die gemeinsame Zeit ohne Groll zu-

rückzuschauen.“

Eine ähnliche Gratwanderung ist das Erb-

recht. „Das ist auf den ersten Blick einfach, 

auf den zweiten dafür umso herausfor-

dernder. Auch hier geht es um Interessen. 

Oft bricht das bisher versteckte Gefühl der 

Bevorzugung unter Geschwistern beim 

Erbverfahren auf. Jeder will den Anteil, 

der ihm zusteht, gleichzeitig will aber kei-

ner der Beteiligten das ganze Porzellan zer-

schlagen und die Gesprächsbasis zu seinen 

engsten Verwandten zerstören.“_