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„Die TU Graz misst mittels Eye-Tracking, 

wo der Autofahrer hinsieht und wann 

er aufgrund seines Blinzelverhaltens auf-

gefordert werden könnte, eine Pause zu 

machen“, schildert er ein konkretes Bei-

spiel. Eine weitere Herausforderung sei 

der hohe Energieverbrauch: „Bei einem 

autonomen Elektroauto braucht der An-

trieb nur die Hälfte der Batterieleistung, 

die andere Hälfte entfällt auf die Steue-

rung, die Sensorik und sämtliche damit 

verbundenen Prozesse. Diesen Wert muss 

man nach unten bringen.“

Hoch hinaus

Das gelte genauso für fliegende Vehikel: 

Um sie im Feldversuch erproben zu kön-

nen, „brauchen die Fluggeräte viel Luft, 

weil sie schnell fliegen und, wenn etwas 

nicht ganz korrekt passiert, weiträumig 

ausweichen müssen“, erklärt Instituts-

leiter Friehmelt die Idee hinter AIRlabs. 

„Dafür braucht es einen reservierten Luft-

raum, damit man ausschließen kann, dass 

man mit jemandem zusammenstößt.“ 

Gefördert vom BMVIT und der FFG, 

koordiniert die FH Joanneum als Kon-

sortialführer die Zusammenarbeit der 

Partnerunternehmen. „Aber wir haben 

auch eigene Forschungsschwerpunkte, 

zum Beispiel das Simulieren von leichten 

Fluggeräten in Häuserschluchten, wo der 

Wind ordentlich pfeift, oder in einem 

Schneesturm.“ Mache man in diesem 

Bereich seine Hausaufgaben, eröffnen 

sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten, 

novationsfelder. „Als Cluster forschen 

wir nicht selbst, sondern schätzen uns 

glücklich, dass wir viele Mitglieder haben, 

die in vielen inhomogenen Bereichen for-

schen.“ 

Die Aufgaben des 1995 gegründeten Mo-

bilitätsclusters sieht er vielmehr im Auf-

spüren neuester Entwicklungen und im 

Vernetzen: „Unsere Strategiegruppen mit 

Vertretern der großen Unternehmen brin-

gen internationale Trends ins Netzwerk 

hinein, auf die man aufspringen sollte. Im 

nächsten Schritt schärfen wir diese The-

men durch Veranstaltungen oder durch 

Studien, die wir in Auftrag geben. Und 

dann bringen wir die richtigen Leute an 

einen Tisch.“

Schau mir in 

die Augen, Auto!

So ist es zum Beispiel bereits beim Pro-

jekt ALP-Lab gelungen: Im Rahmen der 

„Austrian Light Vehicle Proving Region 

for Automated Driving“, also der öster-

reichischen Testregion für autonome Pkw, 

haben sich private Unternehmen der 

Automobilbranche und öffentliche For-

schungseinrichtungen zusammengetan, 

um die Sensoren und die Software für 

selbstfahrende Autos weiterzuentwickeln. 

„Während Oberösterreich als Testregion 

auf Lkw setzt, geht es bei uns darum, dass 

der klassische Pkw in der Lage ist, auto-

nom zu erkennen, wie er wo reagieren 

muss“, beschreibt Reichsöllner die Ziele 

des Projekts. 

ist Friehmelt überzeugt. „Während des 

Schneechaos heuer im Jänner konnten 

Hubschrauber teilweise tagelang nicht 

fliegen, weil man Gerät und Besatzung 

nicht gefährden wollte. Unbemannte 

Fluggeräte können bei der Lawinenspren-

gung oder der Suche nach verschütteten 

Personen helfen.“ Auch beim Transport 

von Spenderorganen vom Flughafen 

zum Krankenhaus können Drohnen 

ein sinnvoller Ersatz für Helikopter sein, 

glaubt Friehmelt: „Wegen einer kleinen 

Kühlbox mit vielleicht zehn Kilogramm 

Gewicht lässt man einen Zwei-Tonnen-

Hubschrauber hin- und herfliegen, der 

Treibstoff verbraucht, der nur mit Besat-

zung fliegen kann, der in dieser Zeit nicht 

für Rettungseinsätze zur Verfügung steht. 

Warum sollen wir uns nicht das Leben 

einfacher, preiswerter und umweltscho-

nender machen, indem wir Drohnen ein-

setzen?“

Auch für autonome Lufttaxis sieht Frieh-

melt viel Potential als Ergänzung zu den 

bestehenden Technologien: Für einen 

Flug von einem städtischen Heliport zum 

Flughafen rechnet er mittelfristig mit 

Preisen, „die vielleicht das Doppelte oder 

Dreifache einer Taxifahrt betragen“. Ge-

nerell sei es aber die große Herausforde-

rung der Forschung, Mobilität intelligen-

ter und umweltfreundlicher zu gestalten, 

ist Friehmelt überzeugt. „Wir werden hier 

technologische Lösungen bieten, wie das 

in Zukunft gelingen kann.“_

Unsere Kunden denken nicht 

mehr in Kategorien wie Straße, 

Schiene oder Luft, sondern sie 

denken in Mobilität. 

Jakob Reichsöllner

Pressesprecher,  
ACstyria

Warum sollen wir uns nicht das 

Leben einfacher, preiswerter 

und umweltschonender machen, 

indem wir Drohnen einsetzen? 

Holger Friehmelt

Institutsleiter Luftfahrt,  
FH Joanneum