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lernen.“ Zu den jungen Menschen habe
man Zugang, weil man schon jahrelang
österreichweit direkt an den Bildungsstät-
ten präsent sei und teils eng mit ihnen
zusammenarbeite. So beschäftige man
etwa Lehrer geringfügig oder habe in der
FH Wels einen eigenen „Bitter“-Raum
gestaltet. Als weiteren Grund für einen
attraktiven Arbeitsplatz nennt Landgraf,
dass Leute bei Bitter an mehreren Pro-
jekten arbeiten und damit unterschiedli-
che Firmen kennenlernen können. Dazu
komme, dass sich Mitarbeiter aussuchen
können, ob sie bei Bitter selbst ober
durch die Arbeitskräfteüberlassung bei
einem Kunden arbeiten möchten. Die
Automobilindustrie mit ihren Zulieferern
sei eine spannende Branche – auch was
den Verdienst betrifft. Diverse Employer-
Branding-Maßnahmen – vom Obstkorb
über eine Rückenschule – würde man
ebenfalls anbieten, „weil es dem Zeittrend
entspricht und es das ganze Bild abrun-
det“, aber Landgraf ist sich sicher: „Am
Ende des Tages interessiert es den Mitar-
beiter, welche Aufgaben er bekommt und
welche Möglichkeiten er zur Entwicklung
hat, und wenn diese beiden Punkte passen,
dann wird er bleiben.“ Landgraf engagiert
sich bei mehreren Fachkräfteinitiativen in
der Region und ist überzeugt, dass sich
eine Firma bewusst sein sollte, was die
Region bieten könne, und sich dann ent-
sprechend bei der Suche auf die Leute mit
diesen Ansprüchen konzentrieren sollte.
Sierning im Bezirk Steyr-Land sei ein sehr
ländliches Gebiet mit einer entsprechend
hohen Lebensqualität und biete dement-
sprechend ein familiäres Umfeld: „Wir
punkten bei Mitarbeitern, die gerade am
Sprung sind, eine Familie zu gründen.“
Und zu einer familiären Umgebung passt
es auch gut dazu, dass sich der Geschäfts-
führer selbst um die Bewässerung der
neuen Rasenfläche kümmert._
konzentrieren.“ Aufgrund der techni-
schen Möglichkeiten mache es mittler-
weile auch keinen Unterschied mehr,
wo die Arbeit verrichtet wird. Bitter hat
starke Glasfaseranbindungen zu seinen
Kunden.
Diese Entwicklung ist auch der Grund
für den anfangs erwähnten Zubau in Sier-
ning, es wurden fünfzehn neue Arbeits-
plätze am 2009 neu gebauten Firmensitz
geschaffen. Daneben hat Bitter noch zwei
Büros in Deutschland und eines in Spani-
en. Weitere Niederlassungen sind in den
nächsten ein, zwei Jahren nicht geplant,
man will sich stattdessen ganz auf den
Ausbau des Firmensitzes konzentrieren.
Dabei sieht Landgraf auch noch einen
anderen wichtigen Vorteil: „Bei uns ha-
ben wir die Mitarbeiterbindung besser im
Griff.“ Und Mitarbeiterbindung ist ein
ganz wesentliches Thema in einer Zeit, in
der Fachkräfte Mangelware sind und be-
sonders Techniker händeringend gesucht
werden. Und Firmen sich gegenseitig mit
allen möglichen Goodies für ihre Mitar-
beiter zu übertrumpfen versuchen sowie
der Begriff „Employer Branding“ allge-
genwärtig ist. Fragt man Landgraf nach
der Konkurrenz der großen Industriebe-
triebe in Bezug auf Mitarbeiter, sagt dieser
auch ganz ehrlich: „Mit den großen Be-
trieben kann man im Grunde nicht mit-
halten, wenn etwa ein großer Automobi-
list einen unserer Mitarbeiter ruft, dann
wechseln diese zu 90 Prozent.“ Über-
haupt gelte: „Wenn jemand wechseln
will, kann man ihn nicht mehr aufhalten.“
Stattdessen müsse man sich im Vorfeld
so interessant und spannend positionie-
ren, dass Mitarbeiter gar nicht auf solche
Gedanken kommen. Und auch wenn das
natürlich nicht bei allen gelingen würde,
ist Bitter beim Thema Mitarbeiter erfolg-
reich, denn Landgraf stimmt den allge-
meinen Klagen über den Fachkräfteman-
gel nicht unbedingt zu: „Es könnten zwar
immer noch mehr sein, aber im Rahmen
unserer jetzigen Möglichkeiten finden wir
genug.“ Und das sind eine ganze Menge:
Zählt man die Mitarbeiter des Arbeits-
kräftebereichs, die Bitter nach einiger Zeit
dann in Richtung des Kunden verlassen
haben, dazu, habe man in den vergange-
nen zehn bis fünfzehn Jahren rund 400
Mitarbeiter beschäftigt.
Familiäres Umfeld
Bitter finde unter anderem ausreichend
Mitarbeiter, weil man bereit sei, Schul-
und Uniabsolventen eine Chance zu ge-
ben, und beim Einstieg von den jungen
Leuten ins Unternehmen in deren Ausbil-
dung investiert. 90 Prozent der Mitarbei-
ter seien direkte Schul- oder Uniabgänger.
„Das haben wir schon immer gemacht
und jetzt haben wir dadurch auch den
Vorteil, dass wir das schon verinnerlicht
haben. Andere müssen diese Prozesse
nun aufgrund des Fachkräftemangels erst
In den nächsten zehn Jahren wird
es einen Mix aus den Bereichen
Verbrenner, Elektro sowie
Brennstoffzellen geben, da werden
die witzigsten Kombinationen mit
den verschiedensten Hybriden
kommen.
Karl H. Landgraf,
Geschäftsführer,
Bitter