58

Ohne das nötige Kleingeld ist der Traum vom eigenen Start-up 

schnell ausgeträumt. Wir haben bei Andreas Mayrhofer, Bereichsleiter 

Geschäftskunden der Sparkasse Oberösterreich, nachgefragt, welche 

Möglichkeiten es für eine

 Start-up-Finanzierung 

gibt.

11 WEGE ZUM STARTKAPITAL

01 

Bootstrapping

Der Begriff „Bootstrap“ bedeutet so viel 

wie Stiefelriemen. Angelehnt an die Ba-

ron-Münchhausen-Geschichte, bei der 

dieser sich selbst an seinen Haaren aus 

einem Sumpf zieht, wird laut Mayrhofer 

beim Bootstrapping „das Gründungsvor-

haben aus eigenen Mitteln oder aus den 

eigenen Umsätzen finanziert“.

02

 Business Angels

Meist handelt es sich bei Business An-

gels um vermögende Privatpersonen, die 

durch ihr Investment Anteile des Start-

ups erwerben und dadurch Gesellschafter 

werden. Die Unternehmer oder Manager 

wirken durch entsprechendes Know-how 

und ihr Netzwerk beim Aufbau des Start-

ups mit. „Das Mitspracherecht der Inves-

toren kann aber auch ein Nachteil für die 

Gründer sein“, erklärt der Bereichsleiter.

03 

Crowdfunding /

Crowdinvesting 

Crowdfunding ist ein Instrument der 

Frühphasenfinanzierung und liefert Risi-

kokapital für den Aufbau von jungen Un-

ternehmen oder für die Finanzierung von 

Innovations- und Expansionsprojekten in 

KMU. Die Abwicklung erfolgt meist über 

Crowdfundingplattformen, die beratend 

Redaktion_Katharina Ecker

Fotografie_Gettyimages, Sparkasse OÖ

zur Seite stehen und die Durchführung 

mit Technologie und standardisierten 

Abläufen unterstützen. Im B2B-Bereich 

nennt man diese Beteiligungsform Crow-

dinvesting. 

04 

Factoring

Beim Factoring verkauft das Unterneh-

men seine Forderungen gegenüber seinen 

Kunden an eine sogenannte Factoringge-

sellschaft, den Factor. „Auf diese Weise 

kann er den Zahlungseingang sofort rea-

lisieren, obwohl die Forderung eigentlich 

erst später fällig wäre“, sagt Mayrhofer. 

Factoring kann so zum Beispiel anstel-

le eines herkömmlichen Kredits als eine 

Möglichkeit der Finanzierung genutzt 

werden. Factoring ist vor allem in der In-

dustrie und im Großhandel üblich.

05 

FFF – Family, 

Friends and Fools

Bei FFF handelt es sich um Eigenkapital  

aus der Familie, dem Freundes- und Be-

kanntenkreis sowie von begeisterten Ver-

mögenden. Diese Art von Finanzierung 

ist eine Alternative, wenn eine geplante 

Unternehmung aus eigenen Mitteln nicht 

finanziert werden kann. „Diese Finanzie-

rung birgt das Risiko, dass im Falle des 

Scheiterns die persönliche Beziehung dar-

unter leiden kann“, so Mayrhofer.

06

 Förderungen

In Österreich sind laut Wirtschaftskam-

mer Oberösterreich die unterschiedlichen 

Förderungsmöglichkeiten vom Stand-

ort, der Branche, der Investitionshöhe 

und der Gründungsform (Neugründung 

oder Übernahme) abhängig. Zuschüsse 

zu Investitionen, günstige Kredite, Haf-

tungs- und Garantieübernahmen, Be-

teiligungskapital, Begünstigungen bei 

Abgaben und Gebühren und Beratungs-

zuschüsse sind die häufigsten staatlichen 

oder institutionellen Unterstützungen für 

Gründer. "Wir unterstützen mit unserem 

Förderungsteam bei der Antragsstellung, 

Abwicklung und Abrechnung von geför-

derten Projekten nach dem Leitsatz jedem 

Projekt die maßgeschneiderte Finanzie-

rung und Förderung", so Mayrhofer. 

07 

Inkubatoren / Akzeleratoren

„Accelerators“ und „Incubators“ bieten 

Start-ups unterschiedliche Möglichkei-

ten, um schneller wachsen zu können. 

Dafür werden Wissen, Netzwerk, Coa-

chings und manchmal auch Arbeitsplätze 

und Ressourcen zur Verfügung gestellt.  

Mayrhofer über den Unterschied der bei-

den Programme: „Im Inkubator kommen 

die Ideen meist von innen, beim Akzelera-

tor über externe Gründerteams. Während 

Gründen