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Schranken mit strengen Richtlinien, kom-

plexen Vorgaben, Arbeitsablaufbeschrei-

bungen und Reportingsystemen“, erinnert 

sich der 41-Jährige. Es habe aber fünfzehn 

Jahre gedauert, bis er selbst herausgefun-

den hat, warum er sich nicht wohlfühlte. 

„Ich dachte immer, ich müsse erst arbeits-

reif werden. Mit 30 wird man dann halt 

ein bisschen selbstbewusster – und ich 

stellte fest, dass es nicht an mir, sondern 

an den Systemen lag.“ Um solche Systeme 

aufbrechen zu können, braucht es eine ge-

wisse Position. Und die hat er schließlich 

bekommen, mit nur 37 Jahren als CEO 

von Schur Flexibles. „Ich habe die Struk-

turen hier aufgebrochen und stelle es den 

Mitarbeitern frei – wie bei einem Hobby –  

Unternehmerisches Denken 

Michael Schernthaner setzt auf vier Punkte, mit denen er seine  

Mitarbeiter zum unternehmerischen Denken und Handeln motiviert.

Wo und Wann_Welcher Unternehmer verwendet für sich selbst ein Zeit- 

erfassungssystem? Eben. Kaum einer. Deshalb gibt es bei Schur Flexib-

les eine maximal mögliche freie Zeiteinteilung. Jedem Mitarbeiter stehe 

es daher frei, wo und wann er arbeitet. „Natürlich gibt es Bereiche wie 

den Empfang, wo es schon Sinn macht, wenn man zu den Öffnungszei-

ten anwesend ist“, fügt er hinzu. „Aber eine unternehmerisch denkende 

Empfangsdame plant ohnehin so, dass sie das berücksichtigt.“

Wie_Die Ziele werden gemeinsam definiert. Wie diese erreicht werden, 

steht jedem Mitarbeiter frei. „Findet jemand eine smarte Lösung, mit der 

er diese Ziele mit wenig Einsatz erreicht, dann passt das für mich genau-

so“, erklärt Schernthaner. Eine wichtige Rolle spiele dabei das Über-

tragen von Verantwortung. „Klar bekommen jüngere Mitarbeiter mehr 

Zwischenziele – wie sie die Wege dahin gehen, überlassen wir ihnen.“ 

Wichtig sei, den Mitarbeitern (also den Mitunternehmern) Mut zu machen. 

„Mir ist es viel lieber, es übertritt jemand mal eine Grenze, als wenn er 

sich ständig zurückhält.“ Führungskräfte und auch Schernthaner selbst 

sehen sich als Businesspartner, die jederzeit zur Seite stehen, sich aber 

nicht aufdrängen. In der Kommunikation verzichten sie zunehmend auf 

E-Mails, verwenden stattdessen moderne Tools wie Chats.

Wer_Damit so ein System schlussendlich wirklich zum größtmöglichen 

Erfolg des Unternehmens beitragen kann, brauche es ein gut durchge-

mixtes Team. „Sie müssen im Team Visionäre haben, Kommunikatoren, 

sehr genaue Ingenieure und auch ausbalancierende Wesen“, erklärt 

Schernthaner. Er achte sehr darauf, eine Diversität von Kulturen, von 

Geschlechtern und auch von Persönlichkeiten im Team zu haben. „Es 

braucht eine Mischung aus Kreativität und Strukturiertheit.“

Werte verändern sich. Auch im Beruf.

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Ich kann und will nicht 

beeinflussen, wie und wo 

jemand kreativ ist.

Michael Schernthaner

CEO, Schur Flexibles Holding