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Wer als Führungskraft mit operativen Aufgaben rund um die Uhr beschäftigt ist, der hat kaum Zeit 

für Führung und schon gar nicht für Zukunftsfragen. Na, Hauptsache, das Tagesgeschäft läuft. 

Oder? Über die möglichen Folgen fehlender oder mangelhafter Führung. Wie man sie vermeiden 

kann und was 

Führen im digitalen Zeitalter

 überhaupt bedeutet.

KEINE ZEIT FÜR FÜHRUNG. 

UND DANN?

Walter K. steht im Baumarkt und sucht 

eine 100-Watt-Glühbirne. Also eigent-

lich sitzt er an seinem Schreibtisch und 

ärgert sich darüber, dass er keinen Ersatz 

für seinen Mitarbeiter, der nach 30 Jah-

ren in Pension geht, findet. Er führt einen 

mittelständischen Gewerbebetrieb. Sein 

Handwerk ist gefragt, so manchen Auftrag 

muss er sogar ablehnen, so gut läuft sein 

Geschäft. Oder anders ausgedrückt: So 

schwer ist es für ihn, Mitarbeiter zu finden. 

Und dann kommt Christian Schernthaner 

ins Spiel. (Den gibt’s übrigens wirklich, 

Walter K. ist natürlich erfunden. Wobei es 

viele Walter K.s, vorwiegend in Klein- und 

Mittelbetrieben, gibt.) Schernthaner berät 

mit seinem Unternehmen CS Beratung 

KMU im HR-Bereich, inklusive Perso-

nalsuche. Er sieht sich als Querdenker in 

Firmen, die seine Unterstützung suchen. 

„Als Außenstehender bringt man neue An-

sichten rein, hinterfragt eingefahrene Mus-

ter und“, er schmunzelt, „macht sich im 

ersten Moment nicht unbedingt beliebt.“  

Weil er Dinge aufzeigt, die man lieber 

nicht wahrhaben will. Zum Beispiel, dass 

es im normalen Handel nun mal keine 

100-Watt-Glühbirnen mehr zu kaufen gibt. 

Mit 100-Watt-Glühbirnen meint Schern-

thaner jene Generation von Mitarbeitern, 

die am Aussterben ist. „Wir sind die ex-

terne Personalabteilung für viele KMU.“ 

Wenn er sich nun für einen Kunden auf 

die Suche nach Mitarbeitern macht, dann 

„begleite ich ihn dabei, auf LED umzu-

stellen.“ Der Kunde bekomme dann zwar 

wahrscheinlich nicht jene Mitarbeiter, die 

er sich ursprünglich vorgestellt hat, aber 

„er bekommt Leute, mit denen sein Betrieb 

Redaktion_Susanna Wurm

Illustration_Gettyimages

Fotografie_Foto Fischerlehner

funktioniert“, erklärt Schernthaner. Und 

diese Leute seien oft richtig gut. Allerdings 

nur dann, wenn sie auch richtig geführt 

werden. So wie ihre Generation nun mal 

geführt werden möchte. „Einen Patriar-

chen als Chef, der sie von oben herab be-

handelt, akzeptieren sie nicht. Dann sind 

sie weg, der nächste Arbeitgeber wartet 

schon“, sagt Schernthaner. Es sei höchste 

Zeit umzudenken, die Welt verändere sich. 

„Mitarbeiter, die vor 30 Jahren zu arbeiten 

begonnen haben, waren froh, dass sie ei-

nen Job bekommen haben und damit ih-

ren Lebensunterhalt bestreiten konnten.“ 

Wer heute einen Job sucht, will einen Sinn 

in seiner Arbeit sehen und eine Antwort 

auf die Frage „Wofür bin ich da?“ erhalten. 

Und dafür brauche es gegenseitigen Aus-

tausch zwischen Führungskraft und Mitar-

beiter, ist Schernthaner überzeugt. 

Wenn Sie schlafen, werden Sie das Feuer nicht sehen, nicht schmecken oder riechen. 

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