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Martin Würflingsdobler hat für jede Si-

tuation den passenden Schirm. In seinem 

Auto liegt einer, unterwegs ist meist ein 

kleiner Taschenschirm dabei, um nicht 

von einem plötzlichen Regenschauer 

überrascht zu werden. Sein Lieblings-

schirm ist aber ein klassischer Manu-

fakturschirm, den er selbst in seiner 

Trainee-Zeit bei Doppler angefertigt hat. 

Würflingsdobler ist Urenkel des Firmen-

gründers, heute leitet er die Abteilung 

Individual im Familienunternehmen und 

ist Gesellschafter in vierter Generation. 

Auch wir werden heute einen klassischen 

Manufakturschirm produzieren – oder 

zumindest ein bisschen dabei mithelfen. 

Etwa 20.000 Schirme werden jährlich in 

der Manufaktur produziert, sie alle wan-

dern durch zwei Räume und die Hände 

mit ihren Maschinen, Werkbänken und 

Schachteln voller Ersatzteile hat sich in 

den vergangenen Jahren kaum verän-

dert – die Branche aber massiv. „Früher 

sind aus Deutschland noch ganze Bus-

ladungen voller Schirmfachhändler he-

rangebracht worden, die sich das Werk 

angesehen haben“, erzählt Würflingsdo-

bler. Heutzutage gibt es so gut wie keine 

Schirmfachgeschäfte mehr, bei Doppler 

musste man sich deswegen nach neuen 

Absatzmöglichkeiten umsehen – etwa 

Lederwarenhandel, Trachtengeschäften 

oder online. 

Kein Wegwerfprodukt 

Mittlerweile sitzt der Schieber, Erlinger 

fädelt Schienen auf Draht, die dann das 

Europäische Schirmhersteller haben längst geschlossen oder sind nach Asien abgewandert – bis 

auf einen. In der 

Doppler-Manufaktur in Ranshofen 

werden seit 1946 Regenschirme gefertigt 

und repariert. Jeder einzelne davon ist ein Unikat und entsteht in 70 Arbeitsschritten. Wie das 

funktioniert, haben wir uns einen Arbeitstag lang angesehen.    

„DER LETZTE SEINER ART“

Redaktion_Valentin Lischka

Fotografie_Mario Riener

einiger weniger Mitarbeiter, welche die 

insgesamt 70 Arbeitsschritte durchfüh-

ren. Einer von ihnen ist Hans Erlinger, 

ein Doppler-Urgestein. Seit mehr als 41 

Jahren arbeitet er für das Unternehmen, 

mittlerweile in Altersteilzeit. Erlingers 

Arbeitsschritte umfassen das Montieren 

des Gestells am Holzstock, der zuerst 

angebohrt- und geschnitten wird, damit 

dann eine Feder befestigt werden kann, 

auf der schließlich der Schieber befestigt 

wird. Jeder Handgriff sitzt, man merkt 

Erlinger die jahrzehntelange Routine 

an. Schirmmacher darf er sich trotzdem 

nicht nennen – den Beruf gibt es offiziell 

seit den 70er Jahren nicht mehr. „Mein 

ehemaliger Meister hat noch den Lehrbe-

ruf gelernt, er hat mir alles beigebracht“, 

erzählt Erlinger. Die Schirmmanufaktur 

DOPPLER-

MANUFAKTUR