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Für junge Kunden sind die digitale 

Welt und ihre vielfältigen Möglichkeiten 

so selbstverständlich wie für frühere 

Generationen der Gang zum Schalter. 

Wie möchten Sie die junge Generation 

als traditionelle Bank erreichen?

Huber_

Wir versuchen in einer Matrix 

und nicht mehr in Generation Y oder Z 

zu denken. Die gesellschaftliche Vielfalt 

hat zugenommen und die unterschiedli-

chen Lebensstile und Werte müssen wir 

gezielt ansprechen, damit wir alle errei-

chen. Die Digital Natives erwarten Kom-

munikation auf Augenhöhe und Services, 

die ihre unmittelbaren Bedürfnisse abde-

cken. Sie verlangen wenig Bürokratie und 

betonen ihre Individualität. Wir müssen 

die Produktsicht verlassen und mehr in 

Services denken. Junge Menschen möch-

ten diese Services dann im passenden 

Kontext, mit relevanten Inhalten und zur 

richtigen Zeit nutzen können. 

Wie haben Sie in der Vergangenheit 

die unterschiedlichen Generationen 

erreicht?

Rockenschaub

_Die gezielte Kunden-

ansprache hat es im Retail- oder Filial-

geschäft kaum gegeben, so wie man das 

heute im Marketing macht. Der pro-

duktorientierte Vertrieb hat komplett 

dominiert. Im Kommerzkundengeschäft 

gab es die individuelle Kundenansprache 

schon früher. Heute arbeiten wir mit ei-

nem Lebensstil-Portfolio, sogenannten 

Sinus-Milieus, um die unterschiedlichen 

Lebensweisen berücksichtigen zu können. 

Fintechs, also Unternehmen und Start-

ups, die mithilfe moderner Technologie 

spezialisierte Finanzdienstleistungen 

anbieten, scheinen zurzeit auf 

der Überholspur zu sein. Wie sehr 

bedrohen FinTechs und Onlinebanken 

das traditionelle Bankgeschäft? 

Huber

_Wir fühlen uns durch neue Mit-

bewerber nicht bedroht, aber angesta-

chelt, damit wir unsere Hausaufgaben 

auch wirklich gut machen. Unser Mehr-

wert gegenüber Fintechs ist der persönli-

che Kontakt. Gleichzeitig haben die Fin-

techs den Vorteil, dass sie sich teilweise 

als Start-up bereits in der digitalisierten 

Welt als reine Onlinebanken erfunden 

haben. Sie haben sämtliche Prozesse di-

gitalisiert, wo nur mehr sehr selten Men-

schen eingreifen. Was aber zu Problemen 

führt, weil dann für die Kunden niemand 

greifbar ist. Für IT-Dienstleistungen ist 

die „s Gruppe“ zuständig und hier gibt es 

Kooperationen und Partnerschaften mit 

Fintechs. 

Rockenschaub

_Man hat von kaum ei-

nem der Fintechs die Gewinn- und Ver-

lustrechnung gesehen. Hier wurde Risi-

kokapital ausgelagert und man weiß noch 

nicht, welche Investoren auf der Strecke 

bleiben und welche Erfolg haben werden. 

Ich bin skeptisch, da kann es viele Verlus-

te geben._

#FinTechs & Onlinebanken

Auch im Kommerzkundenbereich wird 

es mehr Kooperationen geben, etwa 

mit Fintech-Unternehmen und ande-

ren Dienstleistern, wie Buchhaltern 

oder Anwälten geben, die alle in einem 

Ökosystem über vernetzte Schnittstellen 

arbeiten. So können wir Wallets, Block-

chain, Videochat und Datenanalyse in 

unsere Angebote integrieren. Produkte 

und Dienstleistungen können damit aus 

einer Hand zur Verfügung gestellt wer-

den. Die Produkte sind vielfältig, vom 

Exportgeschäft über Liquiditätssiche-

rung bis hin zur Veranlagung – das kann 

gar nicht alles ein Betreuer abdecken. 

Bei Kommerzkunden sind wir gerne sel-

ber vor Ort im Unternehmen. 

„Frauen im Vorstand und 

Statistiker in einer Bank  

wären vor 30 Jahre noch 

undenkbar gewesen.“

Michael Rockenschaub

Generaldirektor,  

Sparkasse Oberösterreich

Was war Ihr schwerster Augenblick in Ihrer Karriere?_Das erste 

Halbjahr 2009, als wir die Konsequenzen des Bankencrashs für die 

Industrie spürten. Wir standen vor einer völligen Leere und fragten 

uns: Gehen wir jetzt alle miteinander unter?

Wann kam der Lichtblick?_Im zweiten Halbjahr 2009. 

Man hat gesehen, dass alles wieder in Schwung kommt.

Was war Ihr schönster Augenblick in Ihrer Karriere?_

Die Berufung in den Vorstand 2003. 

Wie bekommt man den Blick für das Wesentliche in der Position 

als Generaldirektor einer Bank?_Es geht um einen guten Umgang mit 

Ressourcen, mit der Zeit und mit sich selbst. 

Worauf freuen Sie sich beim Blick in die Glaskugel?_Auf Zeit für 

meine Leidenschaften: Skifahren und ausgiebige Besuche in Museen 

für Geschichte und Kunstgeschichte.

Michael Rockenschaub