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Name / Dagmar Stögmüller-Hager

Berufung / Moderatorin, Autorin 

und Kommunikationsprofi

Alter / ungefähr 50 Jahre ;)

Geburtsort / Wiener Neustadt

Wahlheimat / Linz

Karriere, Ehe, Kind, Krebs. Auf Letz-

teres hätte Dagmar Stögmüller-Hager 

gerne verzichtet. Doch der Reihe nach: 

Geboren ist Stögmüller-Hager in Wiener 

Neustadt. „Mein Vater war auf der Mili-

tärakademie. Kurz nach meiner Geburt 

ist er nach Villach versetzt worden und 

so bin ich in Kärnten aufgewachsen.“ 

Nach der Matura ging’s zum Sportwis-

senschaftsstudium nach Graz. „Mit dem 

Medien-Virus war ich damals schon in-

fiziert.“ So kam es auch, dass sie 1992 

beim „Sportreporter-Wettbewerb“ des 

ORF teilnahm. „Ich kam mit sechs an-

deren ins Finale, das im Rahmen der 

Sendung ‚Sport am Montag‘ ausgetra-

gen wurde.“ Stögmüller-Hagers Aufgabe 

damals: Niki Lauda interviewen. „Um 

es noch schwieriger zu machen, wurde 

Lauda angewiesen, sich sehr wortkarg 

zu geben. Das hat mich total aus der 

Fassung gebracht. Zudem war das mein 

erstes Interview überhaupt.“ Stögmüller-

Hager ist schlussendlich hinter Christian 

Nehiba Zweite geworden. „Lauda hat 

sich bei mir nach der Sendung noch für 

seine kurzen, schroffen Antworten ent-

schuldigt.“

Der Wunsch, bei einem Privatradio Fuß 

zu fassen, ist schließlich in Linz bei Life 

Radio in Erfüllung gegangen. Viel Arbeit, 

netzwerken, viel „das mach ich später“. 

Und dann der Krebs. „So eine schwere 

Krankheit ist natürlich ein Einschnitt. 

Man wird sich seiner Endlichkeit wirk-

lich bewusst.“ Stögmüller-Hager muss 

zur Chemotherapie, lässt sich die Eier-

stöcke und das Brustgewebe entfernen. 

Letzteres konnte später wieder aufgebaut 

werden. „Meine Mutter war ein abschre-

ckendes Beispiel. Sie hatte in jungen Jah-

ren Brustkrebs, der zwanzig Jahre später 

wieder aufgetaucht ist. Deshalb wollte 

ich auf Nummer sicher gehen.“ Wäh-

rend der Chemo ist Stögmüller-Hager 

viel in der Natur unterwegs. Bei Spa-

ziergängen um die Langbathseen kommt 

ihr in den Sinn, was sie alles noch erle-

ben will. Das ist die Geburtsstunde der 

„Chemo-Bucket-List“. Ganz oben auf der 

Liste: Reisen, etwa zum Mount Everest 

Ich bin

_

Dagmar, Bücher schreibende 

Moderatorin mit Naturfimmel, 

Sporttick und Spaß am Leben.

Mein USP_Da habe ich mehrere. Zum einen meine Krimiheldin, 

die Reporterin in Nöten, Lilly Speltz. Dann noch meine Stimme und 

mein Faible für furchtloses Reden auf den Bühnen dieser Welt.

Die Zeit vergesse ich_beim Lesen, Segeln und in den Bergen. 

Meinem jüngeren Selbst würde ich sagen_

Trau dich und tu es einfach!

In fünf Jahren_habe ich schon wieder ein paar 

Lebensträume mehr verwirklicht und bin gesund.

Basecamp wie am Foto links, und ein 

Buch schreiben.

„Ideen und Manuskripte gab es schon 

vorher, aber ich habe das nie wirklich 

zu Ende verfolgt.“ Gut ein Jahr vergeht, 

bis im heurigen Frühjahr der Krimi 

„Der Tod gibt Autogramme“ rund um 

die Wiener Societyreporterin Lilly in 

Druck ging. Derzeit arbeitet Stögmül-

ler-Hager an einer Fortsetzung. „Die 

Forsetzung wird 2020 in den Handel  

kommen.“

Der Krebs hat auch in Stögmüller-Ha-

gers Persönlichkeit Spuren hinterlassen: 

„Ich bin lockerer geworden. Bevor ich 

mich groß aufrege, stelle ich mir die 

Frage ‚Wie wichtig ist das wirklich?‘.“ 

Dankbar ist sie für das österreichische 

Gesundheitssystem, „auch wenn man 

gerne schimpft und es manchmal lange 

Wartezeiten gibt“. Vor allem im Brust-

kompetenzzentrum des Kepler Univer-

sitätsklinikums habe sie sich gut aufge-

hoben gefühlt. Die Stimmung dort sei 

übrigens weniger depressiv, als man sich 

vorstellt: „Da wird auch gelacht und ge-

scherzt.“ Der Krebs sei eine schlimme 

Erkrankung und als solche könne man 

ihn nie positiv sehen. „Nichtsdestotrotz 

hat er viel angestoßen und in Bewegung 

gesetzt, für das ich dankbar bin.“