36

jedes Jahr seinen CO

2

-Ausstoß und sein 

Produktportfolio optimiert. Es ist eine 

tolle Zusammenarbeit, über die ich sehr 

froh bin. 

Woher kommt diese Motivation? 

Ochsner

_Meine Mutter kommt aus ei-

nem landwirtschaftlichen Umfeld, ich 

habe in meiner Kindheit viel Zeit in der 

Natur und mit Tieren verbracht. Die Ge-

burt meiner Tochter war noch ein weiterer 

Motivationsschub, Kinder brauchen die 

Natur. Das ist der wesentliche Faktor einer 

sozialen Marktwirtschaft: Es gibt Erfolg 

und Leistung, aber es dürfen die Schwä-

cheren in der Gesellschaft nicht draufzah-

len. Man kann persönlichen Erfolg nur 

dann genießen, wenn es den Menschen 

und Tieren rundherum gut geht.

Welche Schritte setzen Sie mit Ihrem 

Unternehmen, um das zu erreichen? 

Ochsner

_Wir schließen im Herbst die 

Umweltzertifizierung ISO 14001 ab und 

setzen damit nicht nur bei uns selbst, son-

dern in der gesamten Supply Chain auf 

Nachhaltigkeit. Mir geht es beim Thema 

Nachhaltigkeit nicht nur um die Umwelt, 

sondern – so wie in den Sustainable Deve-

lopment Goals (SDG) der UNO – auch 

um die soziale Komponente: Bildung, 

Armutsbekämpfung, Gleichbehandlung. 

Wir haben ein diversifiziertes Team und 

arbeiten auch mit Menschen mit Beein-

trächtigungen zusammen. Wir sind nicht 

nur die reinen Klimaschützer, sondern 

wir sehen unsere gesamte Verantwortung 

für Gesellschaft und Umwelt, für Tiere 

wie Menschen. Wir engagieren uns nicht 

nur, weil das gerade zu unserem Produkt  

passt. 

Lassen sich Nachhaltigkeit 

und wirtschaftlicher Erfolg 

unter einen Hut bringen?

Ochsner

_Das widerspricht sich über-

haupt nicht. Unser Business Case beruht 

auf Nachhaltigkeit. Durch die effiziente 

Produktion sind wir international konkur-

renzfähig. Gerade bei Greentech können 

wir in Europa mit unserem Know-how 

weltweit vorne mitspielen, und deshalb 

ist es irrsinnig wichtig, dass wir in die 

Forschung investieren, dass aber auch der 

Markt entsprechend gefördert wird. Je stär-

ker das Produkt am Heimmarkt genutzt 

wird, desto mehr können die Unterneh-

men investieren und Arbeitsplätze vor Ort 

schaffen – und damit auch Steuern zahlen. 

Auch eine CO

2

-Steuer? 

Ochsner

_Als Unternehmer bin ich kein 

Freund von neuen Steuern, weil die Be-

lastung in Österreich ohnedies schon 

überdurchschnittlich hoch ist und die 

Konkurrenzfähigkeit beeinträchtigt. Die 

Industrie hat in Österreich schon viel ge-

leistet. Es kann kein Weg sein, dass man 

sie ins Ausland treibt, denn fürs Klima 

Man kann Erfolg nur dann 

genießen, wenn es den 

Menschen und Tieren 

rundherum gut geht. 

 

Karl Ochsner 

Geschäftsführender Gesellschafter,  

Ochsner Wärmepumpen

macht es keinen Unterschied, wo das CO

2

 

in die Atmosphäre gepumpt wird. Die In-

dustrie soll hier wachsen, aber effizienter 

und umweltschonender. Statt einer neuen 

Steuer würde ich mir einen Ökobonus für 

jene wünschen, die Klimaschutz betreiben 

und zum Beispiel beim Hausbau auf er-

neuerbare Energien und beim Auto auf 

Elektromobilität oder Wasserstoff setzen. 

Eine steuerliche Erleichterung in diesem 

Bereich hätte auch eine höhere Akzeptanz 

in der Bevölkerung. Wir müssen uns alle 

bewusst sein: Wenn wir unseren Planeten 

schonen wollen, wird es Geld kosten. Aber 

es ist ein gutes Investment, denn alleine 

schon die Schäden aus dem Klimawandel 

werden sich langfristig auf alles auswirken. 

Da rede ich noch gar nicht davon, dass un-

sere Kinder und Enkelkinder in einer Welt 

aufwachsen sollen, in der es noch Eisbären 

und Gletscher und sauberes Wasser gibt._