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editorial.
Ist die Zukunft weiblich?
Lange standen sie hinterm Herd. Und haben sich auf das konzentriert, worauf sie
das Monopol haben: Kinderkriegen. Heute stehen Frauen die (meisten) Türen offen.
Fragt sich nur: Wer hält jetzt eigentlich die Tür auf?
Naja, warum nicht einfach der, der grad die Hand frei hat? So wie’s ja auch bei der
Jobvergabe sein sollte – der, der grad am besten passt, bekommt die Stelle.
Die Realität ist das freilich noch nicht. Die Welt dreht sich halt doch ein bisschen
schneller, als sich Klischees und Rollenbilder und Schubladen verabschieden können.
Und so sind es zwar bereits 57,5 Prozent der Frauen, die in Österreich die Matura
erfolgreich ablegen (bei den Männern sind es nur 42,5 Prozent), und 19,6 Prozent,
im Vergleich zu 16,2 Prozent der Männer, die eine Uni, FH, Akademie oder ein
Kolleg abschließen.* In Führungspositionen werden Frauen aber nur langsam vom
Kuriosum zur Normalität.
Und das, obwohl klar ist: Vielfalt hat immer bessere Überlebenschancen als Mono-
kulturen. Dass das auch in der Wirtschaft so ist, weiß man spätestens seit der Fi-
nanzkrise (eine Studie von Credit Suisse zeigt, dass Aktiengesellschaften mit Frauen
im Vorstand nicht so stark einbrachen und sich vor allem viel schneller erholten als
rein männlich geführte Unternehmen). Und wenn man im Zukunftsinstitut nach-
fragt, wie sich die Arbeitswelt weiterentwickelt, dann bekommt man als Antwort:
„
Mit dem Megatrend New Work wird mit weichen Skills hartes Geld verdient.
“ Weich …
war das nicht immer weiblich besetzt?
Also wie auch immer, es wird schön langsam klar, was zum Beispiel auch Tatjana
Oppitz, Vizerektorin an der WU Wien, ausspricht: „Die Wirtschaftswelt kann nicht
auf 50 Prozent des Potentials verzichten.“ Dann wäre da noch die Sache mit dem
Kinderkriegen-Monopol. So schnell wird das wohl nicht digitalisiert werden (ähm,
hoffentlich). Macht also Sinn, die (Arbeits-)Welt so zu gestalten, dass sich auch Frau-
en darin wohlfühlen. Was wir aber in der ganzen Debatte nicht vergessen sollten:
Auch hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein … naja, Sie wissen schon. Ein Mann.
Oder eben einfach ein Mensch. Im Alleingang funktioniert’s wohl für beide nicht.
Und ist das nicht eigentlich gut so?
Ihre Susanna Wurm
HERAUSGEBER
Alexandra Auböck
David Böhm
Susanna Wurm
CHEFREDAKTION
Susanna Wurm
REDAKTIONSLEITUNG
Sabrina Kainrad
REDAKTION
Katharina Ecker
Bernhard Lichtenberger
Nico Mara
Valentin Lischka
Sebastian Wallner
LEKTORAT
Lisa Feindert
VERKAUFSLEITUNG
Maria Haidinger
VERKAUF
Heidrun de Jong
Claudia Schmeißl
KREATIVDIREKTION
Alexandra Auböck
GRAFIK
Martin Anderl
FOTOGRAFIE
Martin Anderl
Mario Riener
ILLUSTRATIONEN
Martin Anderl
Alexandra Auböck
OPERATIONS
MANAGEMENT
Brigita Bede
Lisa Prammer
IT
Lukas Eibensteiner
Das Herausgeberteam von DIE MACHER:
Alexandra Auböck und Susanna Wurm
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Quelle_Gender Index 2018, Bundeskanzleramt Österreich