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laspekt von Gebäuden im Sommer war 

vor 20 Jahren noch nicht so wichtig“, 

sagt Habau-CEO Hubert Wetschnig. 

Die Leistungsbereiche des Konzerns mit 

Sitz in Perg umfassen die ganze Palette 

des Bauens. Man will Gewerke von ho-

her Qualität errichten, die von der heuti-

gen und den kommenden Generationen 

genützt werden können.

„Abhängig vom  

Auftraggeber“

„Was die Art der Bauten betrifft, ist die 

erste Anmerkung natürlich, dass wir 

in der Bauindustrie abhängig sind von 

den Wünschen der Auftraggeber“, sagt 

Habau-Group-CEO Hubert Wetsch-

nig. „Bauen ist immer eine Veränderung 

für die Umwelt, das können wir nicht 

ändern, immerhin greifen wir ein und 

schaffen eine Veränderung“, sagt er. Es 

sei aber nicht nur maßgeblich, was man 

baut, sondern auch wie – und dabei gäbe 

es großen Handlungsspielraum. „Wir 

sind uns derVerantwortung bewusst, das 

nachhaltige Handeln ist bei uns in der 

gesamten Wertschöpfungskette veran-

kert“, sagt er. Der Konzern beschäftigt 

sich mit dem Standardisieren von Öko-

bilanzen, die durch die Österreichische 

Gesellschaft für Nachhaltige Immobili-

enwirtschaft (ÖGNI) zertifiziert werden. 

Generell würde das Nachhaltigkeits-

Bewusstsein bei Kunden steigen. „Das 

Thema ist nicht neu, wird aber immer 

präsenter“, sagt Wetschnig, „viele Un-

ternehmen sehen sich besonders den 

Lebenszyklus der Gebäude genauer an.“ 

Grund dafür ist die Kostenfrage: „Wenn 

wir die Gesamtkosten von vielen Gebäu-

den hernehmen, betragen die Baukosten 

20 bis 25 Prozent, die restlichen Kosten 

fließen in die Erhaltung, und die ist bil-

liger, wenn Gebäude nachhaltiger gebaut 

werden“, sagt er. 

Der größte CO

2

-Faktor beim Bauen ist 

die Erzeugung von Beton – dem Ge-

schäft der Rohrdorfer Gruppe. Man ist 

österreichischer Marktführer bei Trans-

portbeton und Gesteinskörnungen, vor 

kurzem eröffnete Rohrdorfer ein neues 

Werk in Linz. „Natürlich ist Zement in 

der Herstellung nicht CO

2

-neutral“, sagt 

Rohrdorfer-Regionalgeschäftsleiter Mar-

kus Gruber, „trotzdem muss man sich 

den gesamten ökologischen Fußabdruck 

genau ansehen.“ Der Baustoff Beton 

sei eigentlich zu 100 Prozent recycelbar. 

Rohrdorfer verwendet Alternativstoffe 

zur Schonung natürlicher Ressourcen, 

ein Ausgleich zwischen ökonomischen 

Zielen und ökologischem Handeln sei 

bei allen Projekten angestrebt. Der von 

Rohrdorfer verwendete Zement für die 

Betonerzeugung entsteht im Gmundner 

Zementwerk – das ebenfalls zur Unter-

nehmensgruppe gehört. „Dort haben wir 

vor kurzem 50 Millionen Euro in eine 

Modernisierung der Produktion und ei-

nen Drehrohrofen investiert“, sagt Gru-

ber, „das Gmundner Zementwerk ist das 

modernste und CO

2

-freundlichste Ze-

mentwerk Europas.“ Die erzeugte Wär-

me wird rückgewonnen. Recycling sei 

auch bei Rohrdorfer ein wichtiges The-

ma. „Von den verwendeten Materialien 

bis über das Wasser wird alles recycelt“, 

sagt Gruber. Stichwort Wasser: Der Ge-

schäftsleiter gibt zu bedenken, dass es 

ohne Beton etwa keine Wasserkraftwerke 

oder Windkraftwerke gäbe. 

In Rohrdorf hat das Unternehmen die 

weltweit erste Katalysatoranlage in 

Wenn wir die Gesamtkosten von 

vielen Gebäuden hernehmen, 

betragen die Baukosten 20 bis 

25 Prozent, die restlichen Kosten 

fließen in die Erhaltung, und die 

ist billiger, wenn Gebäude nach-

haltiger gebaut werden. 

Hubert Wetschnig

CEO, Habau