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#Station 1
BMW Group-Werk Dingolfing
Erster Butterbrezen-Halt: Das Werk
Dingolfing der BMW Group, das größ-
te europäische Werk im Konzern, das
aktuell etwa 18.000 Mitarbeiter und
800 Auszubildende beschäftigt. Ausge-
stattet mit Kopfhörern, Sicherheitsbril-
le und -weste geht es nach einer klei-
nen Stärkung durch das Werksgelände.
Fahrerlose Transportsysteme sind für die
Beförderung der Fertigungsteile in den
Hallen zuständig. Viele Prozesse sind
voll- oder teilautomatisiert. Gefertigt
werden neben BMW-Modellen auch
Komponenten für BMW-Elektrofahr-
zeuge oder Karosserien für Rolls-Royce
Motor Cars. Die Karosserien werden
in Zukunft so gebaut, dass darin Ver-
brennungsmotoren, Hybrid- und Elekt-
roantriebe flexibler eingebaut werden
können. Knapp 330.000 BMW-Auto-
mobile liefen im Vorjahr von den Mon-
tagebändern. Während heuer die Zahl
unter die 300.000-Marke sinken wird,
sollen in den nächsten fünf Jahren über
400.000 Autos unter der neuen Werks-
leitung von Christoph Schröder gebaut
werden. Dieser wechselte von Steyr nach
Dingolfing. „An diesem Wechsel sieht
man die enge Verzahnung von Oberös-
terreich und Bayern sehr deutlich“, sagt
Landesrat Achleitner. Man schätze das
Know-how des Motorenwerks in Steyr,
betonte man in Dingolfing.
#Station 2
Infineon
Ein Ring als Zahlungsmittel? Eine LED-
Straßenlaterne, die – ausgestattet mit
einem Radarsensor – Autos zählt, freie
Parkplätze ortet und gleichzeitig eine
Ladestation für Elektrofahrzeuge ist?
Willkommen in der Zukunft, die in der
Eingangshalle des Hauptgebäudes von
Infineon veranschaulicht wird. „Wir
entwickeln hier Produkte, die erst in
etwa fünf bis zehn Jahren oder noch spä-
ter am Markt sein werden. Auch bei Au-
tos sind wir schon etwa acht Jahre in der
Zukunft“, erklärt ein Mitarbeiter. Der
börsennotierte Chiphersteller entstand
1999 durch die Ausgliederung des Halb-
leitergeschäfts von Siemens und beschäf-
tigt über 40.000 Mitarbeiter. 17 Prozent
des Umsatzes werden in Forschung und
Entwicklung investiert, Zukunftsängste
hat man keine: Aktuell sind in einem
neuen Auto etwa 8.000 Chips enthalten.
Für autonome und elektrisch betriebene
Autos wird man doppelt so viele benö-
tigen. In Österreich befinden sich fünf
Standorte des Unternehmens. Hier seien
die Kompetenzen und die steuerlichen
Rahmenbedingungen gut, das Zusam-
menspiel von Politik und Wirtschaft
funktioniert, begründet man von Unter-
nehmensseite.
Auch in Oberbayern wird nur
mit Wasser gekocht, aber sie
haben viel Kohle, um das Wasser
schneller hochzukochen.
Axel Greiner
Präsident der
Industriellenvereinigung