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                        FÜR 

   UNTERNEHMERTUM.  

Mag.

a

 Doris Hummer
Präsidentin der 

Wirtschaftskammer Oberösterreich

ENTLASTUNG

ARBEITSKRÄFTESICHERUNG

BÜROKRATIEABBAU

Inserat_Phase3_DH_210x148mm_Unternehmertum_DieMacher.indd   1

23.10.19   15:52

Oberösterreich ist das 

Land der Fensterhersteller

. Bei einem Besuch bei der Nummer zwei am 

österreichischen Fenstermarkt, dem Fenster- und Türenhersteller Josko im Innviertel, erfahren 

wir, warum die Branche im Bereich Industrie 4.0 nicht mehr viel zu tun hat und das Privatleben 

schon viel stärker als große Unternehmen digitalisiert ist. Ein Gespräch mit CSO Stefan Wagner 

und Digitalisierungs-Projektleiter Stefan Hafner über Gewohnheitstiere, ein Josko-internes 

Facebook und fehlende Alternativen.

„ES GIBT EH KEINE 

ALTERNATIVE

in Kooperation mit

Redaktion_Sabrina Kainrad

Fotografie_Josko

Illustration_Alexandra Auböck

Wagner beginnt: „Das Thema Digitalisie-

rung ist zwar allgegenwärtig – aber meis-

tens nur als Schlagwort.“ Bei Josko ging es 

im Zuge des generellen Strategieprozesses 

2017/18 „hin zu wirklichen Inhalten“. Da-

bei habe man fixiert, dass der Bereich wich-

tig für das Unternehmen sei und man die 

Potentiale, die sich dadurch ergeben, nut-

zen wolle. Im Anschluss wurde eine eigene 

Digitalisierungsstrategie erarbeitet und 

zwei Projektleiterpositionen, die als Stab-

stelle der Geschäftsführung agieren und 

sich fast Vollzeit mit der Digitalisierung 

beschäftigen, wurden geschaffen. „Damit 

stellen wir sicher, dass auch wirklich etwas 

passiert und unsere Pläne kein Lippenbe-

kenntnis bleiben.“ Aber ist das nicht alles 

ein wenig spät? Den Vorwurf lässt Wagner 

nicht gelten: „Ich bin mir nicht sicher, wie 

viele Unternehmen heute tatsächlich eine 

Strategie haben.“ Josko habe auch zuvor 

schon vieles in dem Bereich gemacht, aber 

auf Einzelprojektbasis: „Wenn man gese-

hen hat, dass etwas mühsam und ineffizi-

ent war, hat man sich ein entsprechendes 

Werkzeug dafür gesucht – jetzt haben wir 

ein Konzept, das auch mit der Gesamt-

unternehmensstrategie zusammenpasst, 

und sind stolz darauf, sagen zu können: 

Es gibt Sachen, die haben wir schon erle-

digt, es gibt mehr Sachen, an denen wir 

gerade arbeiten, und es gibt noch viel 

mehr Sachen, bei denen wir Ideen haben.“  

Die Anreise nach Kopfing zum Fens-

ter- und Türenhersteller Josko gelingt 

nicht gleich im ersten Anlauf. Das Navi 

fällt zwischendurch aus und es gibt eine 

kleine Extrarunde im schönen Innviertel. 

Die letzten paar Kilometer geht es über-

wiegend durch den Wald und es kommen 

Zweifel auf, ob hier wirklich eine Produk-

tion mit rund 450 Mitarbeitern angesie-

delt ist. Beim Ausstieg aus dem Auto vor 

dem Firmengebäude mit einer kleinen 

Verspätung läutet das Handy, man erkun-

digt sich freundlich, ob man vielleicht 

beim Weg weiterhelfen könnte, denn man 

sei es gewöhnt, dass die Anfahrt beim ers-

ten Mal nicht immer reibungslos klappt. 

Die Mitarbeitersuche müsste dagegen ja 

eigentlich ganz gut funktionieren, Kon-

kurrenz gibt es ja rundherum keine, geht 

es einem gleichzeitig beim Betreten des 

Firmengebäudes durch den Kopf – später 

werden wir diesbezüglich noch nachfragen. 

Beginnen wir aber zunächst mit dem The-

ma, wegen dem die weite Anreise gemacht 

wurde. Wir wollen uns mit Stefan Wagner, 

Chief Sales Officer und Mitglied der Ge-

schäftsführung, sowie Stefan Hafner, Pro-

jektleiter für Digitalisierung, darüber un-

terhalten, was das Thema Digitalisierung 

und Industrie 4.0 für die Nummer zwei 

am österreichischen Gesamtfenstermarkt 

und gleichzeitige Nummer eins im Holz-/

Alubereich bedeutet. 

Wachstum

Mittelstand

HERAUSFORDERUNG

WIRTSCHAFT 4.0