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ferenzen wird uns immer wieder bestätigt,
dass wir damit in Europa auf diesem Ni-
veau die Einzigen sind.“
Böhm hatte im vergangenen Jahr mit
vielen internationalen Venture-Capital-
Gesellschaften Termine: „Der Medien-
markt ist sehr speziell, viele haben vor
dieser Branche Respekt. Auf der anderen
Seite ist hier sehr, sehr viel Geld drin.“ Es
gebe einige große Verlage, die sehr aktiv
im Investmentbereich tätig seien, meist
würden aber sogar diese in branchen-
fremde oder nur branchenverwandte
Projekte investieren. Dazu Böhm: „Wir
suchen zwar den Kontakt zu Verlagen,
die in Start-up-Projekte investieren, aber
in dieser Phase wollten wir auf jeden Fall
einen völlig branchenfremden, reinen
Finanzinvestor. Dieser soll nach außen
das Signal geben, dass wir nicht an einen
einzelnen Großverlag angebunden sind
und für Stabilität, Sicherheit und auch
Kapitalstärke steht.“ Mit der Raiffeisen-
landesbank OÖ habe man diesen Partner
gefunden. Schaller ergänzt zum Thema
Start-up-Finanzierung: „Start-ups brau-
chen Luft und nicht immer die Sorge, die
Finanzierung regelmäßig zurückführen
zu müssen. Fremdkapital ist im Start-
up-Bereich daher nicht die optimale Fi-
nanzierung und deshalb unterstützen wir
solche Projekte auch mit Eigenkapital.“
Strategische
Zusammenarbeit
Ganz wesentlich ist für die RLB OÖ bei
einem Investment in ein Start-up, dass
es auch einen strategischen Nutzen für
den Konzern bringt. Klassischerweise
sei dies bei FinTechs der Fall, die aktu-
ell in das Bankengeschäft „eingreifen
und einige Lösungsvorschläge für Prob-
leme haben, mit denen sich Banken zur
Zeit beschäftigen“, sagt Schaller und
nennt als Beispiel den Zahlungsverkehr.
Mit Newsadoo sehe man Potential für
eine Zusammenarbeit hinsichtlich ei-
ner Strukturierung des internen Medi-
enkonsums im Haus sowie im Bereich
ELBA-Business. „Auf Basis unserer Tech-
nologie können wir zum Beispiel auch für
Raiffeisen-Business-Kunden im ELBA
maßgeschneiderte Informationen aus
dem Wirtschaftsbereich zur Verfügung
stellen. Was den internen Medienkonsum
anbelangt, könnten relevante Artikel so-
wohl aus tagesaktuellen Medien als auch
aus Fachmedien effizienter zu den rich-
tigen Mitarbeitern kommen“, so Böhm
über mögliche Anknüpfungspunkte. Die
Wir wollen Verlagen eine
Plattform bieten, mit
der sie Facebook und
Google gemeinsam etwas
entgegensetzen können.
David Böhm
Gründer und Geschäftsführer,
Newsadoo