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Redaktion_Valentin Lischka
Fotografie_D3eif; Twinster / Show my Size: Michael Schuster; Symflower
Illustration_Alexandra Auböck
Die Digitalisierung des Güterverkehrs, ein schlauer Algorithmus
für Online-Kleider-Shopping und automatisierte Fehlersuche,
um Developer zu entlasten: Drei
innovative IT-Start-ups aus
Oberösterreich
im Überblick, die alle ihre jeweilige Branche
revolutionieren wollen.
INNOVATIVE LÖSUNGEN
FÜR ALTE PROBLEME
Gründergeist
START-UP-PROJEKTE
dukte für die Branche zu entwickeln“,
sagt Krempl. Die Telematikhardware
sammelte Fahrzeugdaten wie Tankzu-
stand oder Bremsleistung und sendete
sie in die Cloud, D3eif visualisierte diese
Daten für die Kunden. „Am Markt haben
wir dann aber die Rückmeldung bekom-
men, dass unsere Software eigentlich das
Produkt ist, das uns so einzigartig macht“,
erinnert sich Krempl, „also haben wir
uns darauf konzentriert.“ Zudem steigt
der dritte Mitgründer, der für das Hard-
waregeschäft verantwortlich ist, aus. Von
diesem Rückschlag lassen sich die zwei
anderen Gründer aber nicht unterkrie-
gen. „Im Oktober ist unser Produkt fertig
geworden, einige Vorreiter der Branche
haben schon erkannt, welches Potential
die Software für ihr Unternehmen hat“,
sagt Krempl. 2020 will D3eif erstmals
schwarze Zahlen schreiben, danach ska-
lieren. Derzeit sind die Gründer, die ihr
Unternehmen bisher fast ausschließlich
eigenfinanziert haben, auf der Suche
nach Investoren oder Partnern. „Wir se-
hen ein großes Potential, das wir so besser
ausschöpfen können.“
Spediteure haben oft unterschiedlichste
LKW in ihrer Flotte, die sie delegieren
müssen. Und diese unterschiedlichen
LKW werden über unterschiedliche Tele-
matiksysteme überwacht, die nicht kom-
patibel sind – die Spediteure müssen also
über verschiedene Tabs oder Browser am
Computer arbeiten, um den Zugang zur
gesamten Flotte nicht zu verlieren. Da
verliert man leicht die Übersicht. Das
Start-up D3eif hat eine Lösung für dieses
Problem. „Wir haben eine Integrations-
software für unterschiedliche Telema-
tiksysteme, durch die alle harmonisiert
werden und sich in nur einem Portal
anzeigen lassen“, sagt D3eif-Gründer
Gerhard Krempl. Die Spediteure können
also ihre gesamte Flotte auf einen Blick
überwachen – das spart Zeit, Nerven und
Geld. „Außerdem kommunizieren die
verschiedenen Personengruppen in der
Branche – wie etwa Auftraggeber, Dispo-
nent, Kunde, LKW-Fahrer – momentan
meist noch über Telefon oder E-Mail“,
erzählt Krempl, „da kann ein ziemliches
Wirrwarr herauskommen, wer gerade
welchen Informationsstand hat.“ Auch
dafür bietet D3eif eine Lösung: Je nach
Freigabe können alle Beteiligten sehen,
wo sich ihr Fahrzeug gerade befindet, wie
viel Zeit es noch benötigt oder wie groß
die Verspätung sein wird. Krempl: „Kurz
gesagt, wollen wir den Güterverkehr di-
gitalisieren.“
Die Idee dazu ist Krempl und seinem
Mitgründer Eduard Peterseil bereits 2015
gekommen – seitdem hat sich ihr Ge-
schäftsmodell aber stark verändert. „Be-
gonnen haben wir damit, Hardwarepro-
Wir wollen den
Güterverkehr
digitalisieren.
Gehard Krempl
Gründer, D3eif
Gründen
D3eif