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Etienne Koo und ihr Mitgründer waren
schon vor der Gründung von Twinster
selbstständig – im 3D-Bodyscanning-
Bereich vermessen sie Personen digital
und erstellen dann Avatare für verschie-
dene Applikationen. „Wie das so ist, hat-
ten wir in der Selbstständigkeit wenig
Zeit. Bei Kleidung haben wir auf On-
lineshopping zurückgegriffen“, erinnert
sich Koo. Den Gründern fällt auf, dass
die 3D-Avatare, mit denen sie sich be-
schäftigen, dort noch nicht zum Einsatz
kommen. „Wir haben dann begonnen,
einen Algorithmus zu schreiben, der auf-
grund von bestehenden 3D-Scans und
Daten erkennt, welche Kleidungsstü-
cke zu welchen Benutzern passen“, sagt
Koo. Es sei schnell klar gewesen, dass
das Konzept auch ohne 3D-Scanner vor
Ort funktionieren müsse. „Wenn ich die
Scanner in Österreich habe, die Kunden
aber in Großbritannien sind, dann nutzt
das nichts“, erklärt Koo.
Dieser Algorithmus wird kostenlos in
der App „Show my Size“ zur Verfügung
gestellt. „Die User beantworten ein paar
Fragen, geben Körpergröße, Gewicht,
Geschlecht und andere Parameter an,
danach wird aus diesen Informationen
die passende Kleidung aus einem großen
Datenpool erahnt“, erklärt Koo. Vie-
len Menschen würde es nichts bringen,
wenn sie Kleidungsstücke an Models se-
hen. „Ich brauche Referenzen von Perso-
nen, die so aussehen wie ich selbst.“
Seit 2018 arbeitet Koo an Show my Size,
2019 erschien die App. „Der Anfang war
schwierig“, erinnert sich Koo, „mit einem
Produkt Fuß zu fassen, das im Augen-
blick noch nicht massentauglich ist, ist
nicht leicht.“ Mittlerweile ist das gelun-
gen – das Unternehmen hat zahlreiche
Partnerschaften mit Modeunternehmen,
auf deren Onlineshops weiterverlinkt
wird. Das ist auch das Geschäftsmodell
der App: Show my Size bekommt pro-
zentuelle Anteile für alle Verkäufe, die
über diese Links getätigt werden. Für die
Appnutzer bleibt das Angebot kostenlos.
„Die meisten unserer Nutzer kommen
nicht aus Österreich, sondern aus Groß-
britannien und Frankreich, einige auch
aus Deutschland“, sagt Koo.
Mittlerweile besteht das Team der App
aus sechs Personen. Koo: „Anfang 2020
werden wir einige Neuanfänge haben,
wir wachsen ständig weiter und sind auf
der Suche nach neuen Developern.“ Bei
der Suche nach Mitarbeitern richtet man
den Blick vorwiegend ins Ausland. „Wir
haben ein sehr internationales Team, die
Officesprache ist Englisch, wir zahlen
unseren Mitarbeitern aber Deutschkurse
und kümmern uns um die Rot-Weiß-
Rot-Karte“, sagt Koo. In Zukunft will
man in den jetzigen Märkten die Num-
mer eins werden und die Präsenz weiter
ausbauen. Koo: „Wir haben uns sehr
sportliche Ziele gesetzt was Userwachs-
tum betrifft, die App wird sehr gut ange-
nommen.“ Was man sich aber auf jeden
Fall aus der Anfangszeit beibehalten will,
ist der ständige Kontakt mit den Usern.
„Wir reden direkt mit ihnen. Wenn die
App Fehler hat, bimmelt bei uns das
Handy“, sagt sie.
Twinster /
Show my Size
Unser Algorithmus erkennt
aufgrund von bestehenden
3D-Scans und Daten, welche
Kleidungsstücke zu welchen
Benutzern passen.
Etienne Koo
Gründerin, Twinster /
Show my Size
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