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Was macht eine gute Führungskraft aus?_
fördern und fordern
Drei Eigenschaften, die eine Führungskraft
haben sollte_zuhören können, mutig sein,
entscheidungsfreudig
Drei Eigenschaften, die sie nicht haben sollte_
glauben, alles zu wissen; nicht zuhören; alles
alleine entscheiden zu wollen
Lebensmotto_Leben!
Wenn ich nicht diesen Job machen würde,
dann_wäre ich Trainer von jungen Leuten – das
Unterrichten an der FH macht mir großen Spaß.
Mein Karriere-Tipp_Die Extrameile zu gehen!
REINHARD RIEPL
CEO, REFORM-WERKE
Geboren_1964
Ausbildung und Karriere_Studium Betriebs- und
Verwaltungsinformatik, parallel neben dem Studium
begonnen in der Softwareentwicklung und dann zum
Bereich Finanzierung und Controlling gekommen –
zuletzt bei Wintersteiger, 2004 Hernstein General
Manager, 2016 Harvard AMPA; seit 2000 bei Reform-
Werke in Wels: 2005 - 2019 CFO, seit Oktober 2019
CEO; daneben: stv. Aufsichtsratsvorsitzender bei Fill,
Vorstand VNL Mitte und Forum Finanzen, Vortragen-
der an der FH Steyr.
„Ich brauche mir nichts
mehr zu beweisen“
„Warum tust du dir das an? Du hast doch beruflich alles
erreicht.“ Die Frage bekam Reinhard Riepl von seiner Frau,
seinen erwachsenen Kindern und von Freunden zu hören,
als er ihnen offenbarte, dass er vom Finanzvorstand an die
Spitze beim Welser Maschinenbauer Reform rücken soll. Der
55-Jährige hatte die passende Antwort: „Es stimmt, ich habe für
mich persönlich alles erreicht und brauche mir nichts mehr zu
beweisen – und das ist auch gut so, das gibt mir
eine gewisse
Lockerheit
. Denn ich bin überzeugt, dass in Reform mehr
steckt, als wir heute schon sind.“
Mit Riepl führt nun
erstmalig ein Familienfremder
den Betrieb mit 370 Mitarbeitern in Wels und weiteren
150 in den beiden Tochterfirmen in Deutschland und der
Schweiz. Die Kinder von Clemens Malina-Altzinger, der das
Unternehmen zuvor mehr als 25 Jahre geführt hat, sind mit
25 und 16 noch zu jung, um ins Unternehmen einzusteigen.
Reform produziert Spezialfahrzeuge für die Berglandwirtschaft
sowie die Kommunaltechnik und hat eine Exportquote von
70 Prozent. Besonders in der Kommunaltechnik gebe es
Wachstumspotential: „Es gibt noch genug weiße Flecken in
Europa und langfristig ist auch der Sprung nach Amerika
attraktiv.“ Unternehmensziel sei ein jährliches Umsatzwachstum
von fünf Prozent, Riepl sehe da größeres Potential – trotz
Konjunkturabschwung: „Wenn man darauf immer Rücksicht
nimmt, kann letztlich alles entschuldigt werden.“
Apropos Amerika: Riepl absolvierte als Vorbereitung auf seinen
neuen Job ein Managementprogramm in Harvard. „Es war
immer mein Traum, einmal auf einer amerikanischen Uni zu
sein und es war dann eine der besten Erfahrungen, die ich je
gemacht habe“, kommt Riepl ins Schwärmen und zeigt ein
Bild seiner Living-Group, das er auf seinem Schreibtisch stehen
hat. Es war eine Sechs-Tage-Woche, täglich wurden drei Cases
durchgenommen – zur Vorbereitung gab es jeden Tag 120
Seiten Literatur auf Englisch. „Dabei habe ich
erkannt, dass
es Grenzen gibt
und das war das Ziel. Man soll die Dinge
gemeinsam weiterentwickeln und erleben, welche Faktoren ein
Performanceteam ausmachen.“ Was das eigene Führungsteam
anbelangt, erwartet Riepl, dass Verantwortung übernommen
und selbstständig agiert wird – etwa mit der 5-3-1-Regel:
Fünf Zeilen Problembeschreibung, drei Alternativen, einen
Entscheidungsvorschlag und dann ist dieser gut nachvollziehbar.
Er möchte, dass Entscheidungen dort getroffen werden, wo das
Wissen ist. Ob alle mit dem neuen Weg einverstanden sind,
wisse Riepl nicht: „Es täte mich aber wundern, wenn dem so
wäre.“ Veränderungen würden in einer gewissen Art und Weise
immer Angst erzeugen und daher gelte es nun, transparent zu
sein, damit die Unsicherheit rauszunehmen und gleichzeitig
Veränderung zu bewirken
: „Wenn ich immer das Gleiche
mache, brauche ich keine anderen Ergebnisse zu erwarten.“ Er
sieht es als seine Aufgabe, die Mitarbeiter zu begeistern, bei
den Plänen mitzuziehen._