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genen Krankheitsbewältigung unter-

stützen und coachen“, erklärt die Pfle-

gedirektorin. „Hier sind wir gefordert, 

die Selbstbestimmung und Handlungs-

fähigkeit im Krankheitsfall der Patien-

ten bestmöglich zu erhalten. Spitzenme-

dizin braucht eben auch Spitzenpflege.“ 

Der Check-up im Krankenhaus zeigt: 

Stefan ist kerngesund. Erleichtert fährt 

er mit dem Aufzug zwei Stockwerke 

nach oben, um seine Großmutter zu 

besuchen, die ein neues Kniegelenk 

bekommen wird. Besorgt wendet sich 

Stefan an das Pflegepersonal. Welche 

Operationsmethode wird angewandt? 

Wer wird sich um seine Oma kümmern? 

Wie lange wird die Reha dauern? 

#Generation betagt 

und hochbetagt 

„Der demografische Wandel führt zu viel 

mehr betagten und hochbetagten Men-

schen, die gleiche medizinische Leistun-

gen erhalten wie junge Patienten. Das ist 

für die Pflege die größte Herausforde-

rung“, sagt Voraberger. „Früher hat man 

überlegt, ob man bei einem 85-jährigen 

Patienten noch eine Herz- oder Knie-

operation durchführen soll. Heute ist 

das normal.“ Bei vielen älteren Patien-

ten ist die Versorgung nach einer Ope-

ration oder Erkrankung schwierig, da sie 

alleine leben und das Familiennetz wie 

früher nicht mehr vorhanden ist. „Viele 

Menschen sind einsam. Pflegekräfte und 

Ärzte werden mit vielen Problemen und 

Sorgen von Patienten und Angehörigen 

konfrontiert. Sich Zeit zu nehmen, um 

zuzuhören und Informationen verständ-

lich zu formulieren, ist sehr wichtig“, 

weiß Schütz. 

Zeit bedeutet jedoch gleichzeitig aus-

reichend Personal. Schon jetzt gibt es 

Engpässe. Vor allem bei Pflegeberufen. 

2016 wurde das Gesundheits- und Kran-

kenpflegegesetz geändert. Die Ausbil-

dung für und das Kompetenzprofil von 

Pflegekräften wurden an die aktuellen 

Herausforderungen des Gesundheits-

systems angepasst. Neben der sechsse-

mestrigen Ausbildung zur diplomierten 

Gesundheits- und Krankenpflegerin an 

Fachhochschulen wird die einjährige 

Ausbildung zur Pflegeassistenz und eine 

zweijährige Ausbildung zur Pflegefachas-

sistenz angeboten. „Vor allem auch der 

neue Beruf Pflegefachassistenz wird we-

sentlich für unseren Berufsalltag, da die-

se Berufsgruppe eigenverantwortlicher 

in der Pflege arbeiten darf“, erklärt Vor-

aberger. Die Kliniken Diakonissen, das 

Klinikum Wels und die Fachhochschule 

Wiener Neustadt sind allesamt Ausbil-

dungsstätten für Pflegekräfte. In Wels 

wird ab März 2020 ein zusätzlicher Lehr-

gang für die Pflegefachassistenz angebo-

ten, der nächste Bachelorstudiengang 

für Gesundheits- und Krankenpflege 

beginnt im September 2020. 

In der Ausbildung wird neben Fachwis-

sen die Empathiefähigkeit geschult und 

soziale Kompetenzen werden trainiert: 

„Neben Theorie und Praktika wird bei 

uns Learning-Training-Transfer (LTT) 

angewandt, wo in einem Simulationsla-

bor mit einer Puppe verschiedene Fertig-

keiten und Fähigkeiten und der richtige 

Umgang mit den Patienten in heiklen Si-

tuationen geübt werden können“, erklärt 

Voraberger. Und Schweighofer ergänzt: 

„Soziale Kompetenzen werden von An-

fang an vermittelt. In Kommunikations-

veranstaltungen werden Reflexionstech-

niken erlernt, bei den Praktika müssen 

Fälle notiert und dann besprochen wer-

den. Es gibt Ethiklehrveranstaltungen 

und Trainings mit Schauspielern, wo die 

Auszubildenden auch in die Patienten-

rolle hineinschlüpfen müssen.“ 

Doch wie bleibt man auch nach der 

Ausbildung am letzten Stand? „Bei uns 

am Klinikum Wels fördern wir die 

Kompetenzen unserer Pflegekräfte und 

bieten viele Fort- und Weiterbildungs-

programme für Mitarbeiter an. Über die 

Fachhochschule können weitere Sonder-

ausbildungen absolviert werden“, sagt 

Voraberger und betont: „Wenn wir es 

schaffen, Patienten und Angehörige in 

alle Prozesse einzubinden und sie in ihrer 

Krankheits- und Gesundheitsfindung zu 

unterstützen, dann sind wir auf einem 

guten Weg.“_

„Gesundheitssysteme, Therapien

  

und Angebote sind vielfältig und

 

komplex geworden.

Maria Schweighofer

Studiengangsl

eiterin für allgemeine  

Gesundheits- und Kr

ankenpflege,  

Fachhochschul

e Wiener Neus

tadt

Packliste 

Pflegekraft

#Fachliche, methodische,

 

soziale und wissenschaftliche

 

Kompetenz

 und Intelligenz

#Verlässlichkeit

, Belastbarkeit

 

und Selbstständigkeit

#Empathie

 und Problemlö

-

sungs- und Teamfähigkeit

#Ruhiges und besonnenes

 

Arbeiten

 unter Zeitdruck

#Humor und guter Umgang

 

mit eigenen Gefühlen