85

Vorträgen zu Burn-out- Prävention, Acht-

samkeitstraining, Ernährungscoachings 

oder Haltungs- und Bewegungsübungen 

bis zu sportlichen Teambewerben, Aus-

gleichsübungen am Arbeitsplatz, Ent-

spannungsübungen, Tabakentwöhnung, 

Teamentwicklung, Führungskräfteschu-

lungen und Zeitmanagement.  „Für einen 

Euro, den Unternehmen in BGF investie-

ren, bekommen sie 2,50 Euro zurück. Das 

wurde wissenschaftlich bewiesen“, sagt der 

Obmann und ergänzt: „Es geht nicht nur 

um die Verringerung von Krankenständen, 

sondern vor allem um Prävention und ein 

positives Arbeitsklima.“

Stressfaktor Digitalisierung

Maringer sieht in der zunehmenden Digi-

talisierung beide Seiten der Medaille: „Die 

Digitalisierung durchströmt alle unsere 

Werkstätten, alle Arbeitsplätze. Wir müs-

sen darauf schauen, dass die Mitarbeiter ab-

schalten können.“ Viele Gesundheitsprä-

ventionsprogramme zielen darauf ab und 

werden häufig von Unternehmen angefor-

dert. Umgekehrt sei Digitalisierung auch 

eine weitere Chance für BGF: „Wir haben 

heuer für alle ausgezeichneten Betriebe 

einen virtuellen Wettlauf um die Erde 

veranstaltet“, erklärt Maringer. Mehr als 

3.000 Mitarbeiter aus 92 Betrieben haben 

von April bis Juni gemeinsam 32 Mal die 

Welt umrundet. Das Prinzip dahinter: Be-

wegung forcieren und Aktivitäten in eine 

Es geht nicht nur um 

die Verringerung von 

Krankenständen, sondern 

vor allem um Prävention 

und ein positives Arbeitsklima. 

Albert Maringer

Obmann, Oberösterreichische 
Gebietskrankenkasse

gemeinsame Onlineplattform eintragen. 

„Gerade Männer tragen gerne Fitnesstra-

cker und gehen dadurch auch öfter laufen. 

In der Gesundheitsvorsorge ist die Digita-

lisierung sicher mehr Segen als Fluch. Aber 

man muss mit Bedacht damit umgehen.“  

Erfolgsfaktor Führungskraft

„Der Führungskraft soll bewusst sein, dass 

BGF Chefsache ist“, sagt Maringer. Dazu 

müsse nicht jede Veranstaltung mitge-

macht, aber „mitgelebt“ werden. Und 

das bedeutet? „Die Führungskraft soll 

es als Auftrag sehen, die Gesundheit im 

Unternehmen zu verbessern. Die Mit-

arbeiter merken, ob etwa der Vorstand 

dahintersteht. Sie freuen sich über die 

Wertschätzung, die ihnen durch die 

unterschiedlichen Projekte und Events 

entgegengebracht wird“, erklärt der Ob-

mann und erzählt von den Erfahrungen 

des Geschäftsführers eines Bäckereibetrie-

bes: „Wenn dieser in der Früh in seinen 

Betrieb kommt und erlebt, wie produktiv, 

begeistert und engagiert die Mitarbeiter 

arbeiten, dann gibt es für ihn nichts Schö-

neres. BGF verbessert das Klima und die 

Wirtschaftlichkeit und macht es für Füh-

rungskräfte viel angenehmer zu arbeiten.“ 

BGF-Gütesiegel

Wie sehr sich das Gesundheitsbewusstsein 

in Unternehmen verändert hat, sieht man 

am Vergleich zu den Anfängen vor 25 

Jahren: „Damals war das noch wahrer Pio-

niergeist, Unternehmen zu finden, die mit 

uns als Sozialversicherung ein Gesund-

heitsprojekt machen wollten“, sagt Ma-

ringer.  „Die ersten BGF-Auszeichnungen, 

die verliehen worden sind, waren in ganz 

kleinem Rahmen.“ Gesundheitsförderung 

wurde kaum als Aufgabe eines Unterneh-

mens gesehen, Forschung und Entwick-

lung waren vordergründig. Und heute? 

Die Anfänge seien schwierig gewesen, aber 

durch Mundpropaganda ging es plötzlich 

schnell: Über 400 Betriebe nutzen die An-

gebote der BGF in Oberösterreich, 288 da-

von tragen ein BGF-Gütesiegel. „Das Gü-

tesiegel erhalten Unternehmen, die BGF 

in den unternehmerischen Regelbetrieb 

integriert haben“, erklärt Maringer. Die 

Verleihungen finden jährlich statt, das Gü-

tesiegel behält für drei Jahre seine Gültig-

keit. Wiederverleihung natürlich möglich. 

In puncto Kassen-

zusammenlegung

Wie wird es mit der BGF 2020 nach der 

Zusammenlegung der Gebietskrankenkas-

sen weitergehen?  „Die Betriebe werden 

weiterhin betreut. Die Zusammenarbeit 

mit Wirtschafts- und Arbeiterkammer in 

Oberösterreich war sicher ein Erfolgsfak-

tor und hat dafür gesorgt, dass BGF seinen 

Platz in den heimischen Betrieben gefun-

den hat. Es wird sicher Neuerungen geben, 

aber das Gute wird sich durchsetzen.“_