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Ein überraschender Vorstandsabgang und eine Gewinnwarnung haben vor zwei Jahren
für negative Schlagzeilen über den
Kranhersteller Palfinger
gesorgt. Mittlerweile ist die
Restrukturierung des damals sanierungsbedürftigen Marinebereichs abgeschlossen und man
steuert einem neuerlichen Rekordjahr entgegen. Welche Hausaufgaben es nun zu erledigen
gibt, damit es trotz Konjunkturabschwung und Fachkräftemangel so positiv weitergeht, erzählt
Vorstandsvorsitzender Andreas Klauser am Firmensitz in Salzburg/Bergheim.
VON NICHT NACHVOLLZIEHBAREN
SORGEN UND NEIDVOLLEN BLICKEN
unlustig geworden. Aber nachdem die
Abschreibung das einzige Event war, war
mir nicht wirklich zum Davonlaufen.
Es war sogar eher motivierend, daran
zu arbeiten.“ Gefragt habe er sich aber
schon immer wieder, warum man gewis-
se Dinge nicht gesehen habe. Seine Ant-
wort darauf: „Ich will meinen Vorgänger
nicht in Schutz nehmen, aber das Ge-
samtwachstum war gigantisch und ins-
gesamt eine Erfolgsgeschichte. Da legte
man den Fokus auf das Land und nicht
auf den mit 200 Millionen von den 1,6
Milliarden Euro Umsatz kleineren, sa-
nierungsbedürftigen Marinebereich.“
Mittlerweile ist die Restrukturierung
des Geschäftsbereichs abgeschlossen,
mit Ende des Jahres 2019 erreiche man
den Break-even. Und auch der Rest der
Zahlen ist mehr als positiv: Man steu-
ert einen neuerlichen Rekordumsatz an.
„Wir haben bei sämtlichen Kennzahlen
alles erreicht, was wir uns vorgenom-
men haben, und teilweise unsere Ziele
sogar übererfüllt.“ Parallel dazu habe
sich das Unternehmen mit einer glo-
balen Organisation komplett neu auf-
gestellt und angesichts dessen seien die
guten Ergebniszahlen noch einmal eine
bessere Leistung: „Wenn Unternehmen
stark mit sich selbst beschäftigt sind,
dann erfüllen sie ihre Zahlen oft nicht.“
Ziel der neuen, globalen Aufstellung,
bei der es weg von den Business Units
geht, sei es, sämtliche Synergien und
Redaktion_Sabrina Kainrad
Fotografie_Palfinger
Der Start in einen neuen Job kann
durchaus angenehmer sein. Ein halbes
Jahr nachdem Andreas Klauser 2017
den Vorstandsposten beim Kranherstel-
ler Palfinger in Salzburg übernommen
hatte, musste man eine Gewinnwar-
nung rausgeben. Das Salzburger Un-
ternehmen unterscheidet die Geschäfts-
bereiche Land sowie Sea (Marine), im
letzteren, viel kleineren Segment muss-
te eine Abwertung von 80 Millionen
Euro gemacht werden. Wie oft sich der
54-Jährige in dieser Zeit wohl gefragt
hat, warum er sich diesen Job angetan
hat? Mittlerweile kann er bei dieser Fra-
ge lachen: „Ehrlich gesagt gar nie. Wenn
noch zwei, drei weitere solche ‚Events‘
gekommen wären, dann wäre es schon