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2016 beauftragte die Geschäftsführung des
Steuerberaters ICON zukünftige Partner damit, eine
neue Unternehmensstruktur und eine operative
Neuaufstellung zu entwickeln. Der Prozess ist nun
abgeschlossen – die nächste Generation kommt ans
Ruder. An den Maximen des Unternehmens ändert
sich nichts. Für die alten Partner gab es trotzdem
einige Überraschungen, als das neue Konzept
präsentiert wurde.
„IN UNSERER
GENERATION WÄRE
DAS UNVORSTELLBAR
GEWESEN“
Text Valentin Lischka
Foto ICON
„So einen Prozess startet man nur einmal im Le-
ben“, sagt Karl Mitterlehner, CEO und Senior-
partner der ICON. Er spricht von der Übergabe
des Unternehmens in die Hände neuer Partner –
die seit Anfang des Jahres abgeschlossen ist. Zwei
der neuen Partner sitzen neben ihm: Maria Vrba
(Audit) und Andreas Mitterlehner (Corporate
Tax). Warum der Prozess gestartet wurde? „Die
Zeit war reif“, sagt Karl Mitterlehner. Übergangs-
prozesse in Unternehmen sind nie leicht – nicht
selten kommt es zu Konflikten, gekränkten Egos
und Anfangsschwierigkeiten. Umso bemerkens-
werter ist die Entwicklung der ICON: 2016 be-
auftragte die Geschäftsführung zukünftige Part-
ner damit, neue Strukturen zu schaffen. Als wenig
später mit der voestalpine der wichtigste Kunde
abhandenkam, prophezeiten einige den Unter-
gang des Steuerberaters und Wirtschaftsprüfers.
Tatsächlich ging man gestärkt aus der Krise –
auch wegen diesen neuen Strukturen.
„TEILZEITPARTNER“ UND GLEITZEIT
Seit Anfang des Jahres ist der Übergangsprozess
abgeschlossen, die neuen Partner haben ihre
Funktion offiziell übernommen. Aber warum ist
die Übergabe eigentlich so reibungslos verlaufen?
„Uns wurde von der Geschäftsführung viel Ver-
trauen entgegengebracht, wir konnten sehr frei
arbeiten“, erzählt Vrba. Insgesamt dauerte die
Ausarbeitung des neuen Unternehmenskonzepts
etwa zwei Jahre, unterstützt wurden die neuen
Partner dabei in einem moderierten Prozess von