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um wollen wir beweisen, dass die Salzburger Fest-

spiele zu Recht den Ruf haben, das beste Klassik-

festival der Welt zu sein.

Worauf freuen Sie sich heuer besonders?

RABL-STADLER

_Auf die Premiere einer meiner 

Lieblingsopern, nämlich „Don Giovanni“. 

Wenn Sie ein neues Gesetz in Salzburg 
einführen könnten, welches wäre das?

RABL-STADLER

_Ich möchte keine neuen Ge-

setze einführen. Ich wünsche mir, dass eine Rei-

he von bürokratischen Hindernissen abgeschafft  

wird.

Doraja Eberle

ehemalige Politikerin (ÖVP) und Initiatorin 

der humanitären Hilfsorganisation „Bauern 

helfen Bauern“

Doraja Eberle gehörte von 2004 bis 2010 der Salz-

burger Landesregierung an. Anfang der 1990er 

Jahre gründete sie gemeinsam mit ihrem Ehemann 

den Verein „Bauern helfen Bauern – Salzburg“, um 

die Menschen im Bosnienkrieg zu unterstützen 

und Dörfer wiederaufzubauen. 

Warum machen Sie, was Sie machen?

EBERLE

_Weil es meine tiefste und innerste Über-

zeugung ist. Meine berufliche Laufbahn als Sozial-

arbeiterin, Politikerin, CEO einer Stiftung, Flücht-

lingshelferin und Gründerin der Hilfsorganisation 

BhB hat es mir ermöglicht, nach bestem Wissen 

und Gewissen mit meinen Gaben und Talenten 

Verantwortung in der Gesellschaft „im Dienst für 

den Nächsten“ zu übernehmen. 

Auf welchen Termin freuen Sie 
sich heuer besonders?

EBERLE

_Es sind zwei Termine. Besonders freue 

ich mich auf eine „BhB-Hausbau-Reise“ nach 

Bosnien mit „Politisch.Neu.Denken.“. Das ist ein 

Lehrgang von Otto Neubauer, dessen Ziel es ist, 

junge, angehende Politiker im Dialog und im ge-

meinsamen Tun zu verbinden. Es ist das dritte Jahr, 

in dem ich diese Gruppe mit jungen Menschen al-

ler Parteien nach Srebrenica begleite und wir ge-

meinsam dort ein Haus bauen. Und ich freue mich 

auf einen Termin im April in Wien bei „Sindbad“, 

einem unglaublich sinnvollen und beeindrucken-

den Social Business zur Bekämpfung von Jugend-

arbeitslosigkeit. Ich begleite sie von Beginn an als 

Schirmherrin. 

Was ist das Alleinstellungsmerkmal 
von Salzburg?

EBERLE

_Salzburg ist für mich wie eine Schatztru-

he: nicht nur von außen schön, sondern vor allem 

von innen. Salzburg ist nicht nur Kulturstadt der 

Festspiele und auch nicht nur eine Touristenstadt. 

Die Stadt lebt besonders auch davon, dass wir Salz-

burger nicht anonym nebeneinander leben, son-

dern in vielen Bereichen miteinander leben und 

Verantwortung füreinander übernehmen. 

Patrick Müller

Gründer von bloom.s farming

Patrick Müller hat bereits mehrere Firmen in Salz-

burg gegründet. 2009 zum Beispiel das Lichttech-

nikunternehmen Bilton International in Saalfel-

den, das er vor einem Jahr verlassen hat, um die 

Firma bloom.s farming ins Leben zu rufen. „Wir 

haben uns auf innovative und qualitativ sehr hoch-

wertige Microgreens, Kressen, essbare Blüten und 

Kräuter spezialisiert.“ Der Standort ist wieder: 

Salzburg. Warum gerade hier? „Lebensqualität, 

agile Größe, einigermaßen guter Wirtschaftsmix, 

super Bildungsmöglichkeiten, vernünftige Gesetz-

gebungen und eine Kultur, die vom Tourismus ge-

prägt ist“, erklärt der 36-jährige Visionär. 

Was machen Sie, das ähnlich weltbekannt 
werden könnte wie Mozarts Werke?

MÜLLER

_Wir betreiben die erste vertikale In-

doorfarm in Salzburg. Es ist etwas Rebellisches, 

den Versuch zu wagen, die Lebensmittelproduk-

tion umzubauen und dabei unsere Heimat zu 

schonen. Gerade die gewachsenen Ansprüche an 

Frische und Nährstoffgehalt von Nahrungsmitteln 

schreien nach Besserem. Aus diesem Grund pro-

duzieren wir im Innenbereich unter immer kon-

stanten, geschützten Bedingungen, die weit über 

Bio hinausgehen. Im Vergleich zu herkömmlichen 

Anbaumethoden sind wir wesentlich effizienter 

Salzburg ist für 

mich wie eine 

Schatztruhe.

Doraja Eberle