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Effizienz ist ein gegenwärtiges Thema,
immer mehr Verbände und Gemeinden
werden zusammengelegt. Würde die
Zusammenlegung von Bundesländern
auch Ressourcen schonen und mehr
Effizienz schaffen? Wie wäre es mit
Salzburg und Oberösterreich?
STELZER
_Eine Zusammenlegung von Bundes-
ländern aus Effizienzgründen käme für mich
nicht in Frage. Jedes Bundesland besitzt eine
gewachsene Historie und Eigenständigkeit. Das
macht die Vielfalt Österreichs aus und soll er-
halten bleiben. Der Wettbewerb zwischen den
Regionen macht uns stärker. Die Zusammen-
arbeit zwischen den beiden Bundesländern geht
aber bereits jetzt weit über eine gute Nachbar-
schaftsbeziehung hinaus und erfolgt effizient und
kostensparend. Ein gutes Beispiel: Mit Salzburg
stellen wir bei der Ausbildung für die zukünfti-
gen ‚Bildenden‘ – unsere Lehrer – das Lehramt
Cluster Mitte dar. Das bedeutet, dass die Stand-
orte Linz, die Stadt Salzburg und die einzel-
nen Hochschulen in Bezug auf die Ausbildung
unserer zukünftigen Pädagogen bereits jetzt eng
zusammenarbeiten.
HASLAUER
_Nein, das kann ich mir überhaupt
nicht vorstellen. Wir haben unsere eigenen Iden-
titäten und wir sehen, dass kleinere Einheiten ef-
fizienter sind als größere. Denn die nächste Frage
ist – wozu brauchen wir überhaupt neun Bundes-
länder? Könnte man nicht alles zentral von Wien
führen, wir würden uns neun Landesregierungen
sparen. Da kann ich nur antworten: Die föderal
organisierten Länder in Europa, sind die erfolg-
reichsten: die Schweiz, Österreich, Deutschland,
Belgien. Welche Probleme zum Beispiel die Fran-
zosen mit ihrem Zentralismus haben, das können
wir ja jeden Tag in der Zeitung lesen. Und immer
dann, wenn es gegen die neun Bundesländer
geht, hole ich die Schweiz mit über 30 Kantonen
als positives Beispiel hervor.
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Salzburg hat sich zum Ziel
gemacht, das lehrlingsfreundlichste
Bundesland zu werden. Was möchte
Oberösterreich werden?
STELZER
_Ein Land der Möglichkeiten. Ich will,
dass die Menschen über unser Land sagen: Willst
du weiterkommen, musst du nach Oberösterreich
kommen. Um beim Thema Lehre zu bleiben:
Oberösterreich ist mit mehr als 23.000 Lehr-
lingen auch das Lehrlingsbundesland Nummer
1. Damit das so bleibt, setzen wir im Bereich der
Lehre viele Initiativen. Unter anderem wollen wir
mit einer 1.000-Euro-Prämie bei abgeschlossener
Meister- oder Befähigungsprüfung mehr als nur
ein Signal an die Lehrlinge senden. Es geht um
Anerkennung und Wertschätzung.
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Und wer gewinnt dieses Match um
die besten Mitarbeiter – die ja nicht nur
im Tourismus, sondern auch in der
Industrie gesucht werden?
STELZER
_Um Fachkräfte zu gewinnen und
auch halten zu können, muss ein Wirtschafts-
standort die richtigen Anreize und Rahmen-
bedingungen bieten. Oberösterreich ist die
Wirtschaftslokomotive der Republik und unser
eingeschlagener finanzpolitischer Weg ‚Chan-
cen schaffen, statt Schulden machen‘ schlägt
sich auch in internationalen Ratings positiv
nieder. Das zeigt, wir machen vieles richtig.
Wir müssen aber täglich dafür arbeiten und es
bleibt noch viel tun, um im Wettbewerb um
die besten Fachkräfte ganz vorne dabei zu sein.
HASLAUER
_Da geht es sehr stark um die Familie.
Wir haben deshalb zum Beispiel auch internatio-
nale Schulen ausgebaut. Außerdem geht es um das
Kulturangebot, die Erreichbarkeit, den Flughafen,
um viele Faktoren, die letztlich entscheidend dafür
sind, wo sich eine Familie niederlässt. Auf Dauer
wird auch ein Spezialist nicht glücklich, wenn seine
Familie an dem Lebensort nicht glücklich ist. Und
der Rest ist eine gesellschaftliche Entwicklung: Wie
kann es uns gelingen, junge Leute oder Leute mit
Matura in die Fachkräfteausbildung zu bringen?
Das ist ein Riesenprojekt, da sind wir alle im
gleichen Boot. Wir haben den Ehrgeiz, Österreichs
lehrlingsfreundlichstes Bundesland zu werden und
auch ein Riesenmaßnahmenpaket ausgearbeitet, das
wir gerade umsetzen. Da entwickelt sich sehr viel
und es kommt eine irrsinnige Dynamik rein.
Wir haben
den Ehrgeiz,
Österreichs lehr-
lingsfreundlichstes
Bundesland zu
werden.
Wilfried Haslauer