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liegen. Das sehe ich aber sehr positiv. Denn
dadurch hat der Steuerberater mehr Zeit für die
betriebswirtschaftliche Beratung.
Künstliche Intelligenz kann aber auch
sehr schlau kombinieren. Und wird rasant
weiterentwickelt. Könnte demnach ein
Roboter nicht auch Beratungsaufgaben
übernehmen?
LASSACHER
_Es wird sicherlich Aufgaben geben,
die KI mit selbstlernenden Methoden besser und
auch sinnvoller erledigen wird. Was aber eine KI,
glaube ich, nicht können wird, ist, vernetzt zu
denken und innerhalb des gesamten Gefüges, in
dem auch die Empathie eine große Rolle spielt,
Entscheidungen zu treffen. Und wie oft in Ihrem
Leben haben Sie nicht auch schon Entscheidungen
aus der Emotion heraus getroffen?
Oft. Bleiben wir beim Thema
Entscheidung. Bei der Wahl des
Steuerberaters – wie entscheidet man
sich für den richtigen? Woran erkennt
man einen guten Steuerberater?
LASSACHER
_Für mich ist ein guter Steuerberater
eine Art Co-Pilot. Einer, der die täglichen
Herausforderungen und Probleme eines
Unternehmers versteht. Einer, mit dem ich mich
gern unterhalte. Einer, der nicht abgehoben ist,
sondern bodenständig.
Wie vertrauensvoll kann, darf und soll
eine Beziehung zum Klienten sein?
LASSACHER
_Gute Frage. Ich finde, sie sollte
sogar sehr vertrauensvoll sein. Ein Steuerberater
weiß viele Dinge aus dem Unternehmen und aus
dem privaten Bereich. Natürlich muss man als
Berater auch gewisse Grenzen wahren. Klar ist:
Ein Klient, der auch emotional mit dir als Berater
verbunden ist und dir vertraut, wird nicht so
schnell den Berater wechseln.
#
Gedanken
Mit wem ich gern mal eine Skitour gehen
würde_Mit meinem Vater. Er ist 75, hatte
letztes Jahr 123 Skitage, aber eine Skitour
geht er partout nicht.
Was ich am Beginn meiner beruflichen
Laufbahn anders gemacht habe als jetzt_Da
habe ich mich für einen Termin stundenlang
vorbereitet und bin dann mit meinem
damaligen Vorgesetzten hingegangen. Der
hat sich nicht vorbereitet und konnte immer
noch viel, viel mehr als ich. Mittlerweile läuft
es umgekehrt (lacht
lacht).
Neben dem Sport interessiert mich auch_
Kultur. Ich bin ehrenamtlich sehr aktiv im
Beirat des Salzburger Marionettentheaters.
Das fasziniert mich. Ich versuche, ein
vielfältiges Leben zu führen, um meinen
Horizont zu erweitern. Hinzu kommt noch
meine Tätigkeit für Schule, Uni und Kammer.
Sie sind jetzt Mitte 40. In dem Alter
hinterfragen manche Menschen vieles
und machen dann etwas ganz anderes …
LASSACHER
_Den Prozess habe ich hinter mir,
weil ich ja von einem Mitbewerber mit Oktober
2019 zu BDO gewechselt habe.
Woran erkennen Sie, dass es die
richtige Entscheidung war?
LASSACHER
_An der inneren Zufriedenheit. Weil
ich hier meine Tätigkeit nachhaltiger, positiver
und zufriedener ausüben kann. Wissen Sie, ich
habe keinen meiner Karriereschritte gemacht, um
mehr Geld zu verdienen, nie. Nach sechs Jahren
in Wien bin ich nach Salzburg gegangen, weil
mir die Berge, die Seen und das Umfeld massiv
gefehlt haben. Dann habe ich 15 Jahre lang das
Geschäft der Vorgängerkanzlei aufgebaut und
entwickelt. Als ich keine innere Zufriedenheit
mehr spürte, habe ich den Wechsel gemacht. Ich
wollte einfach glücklicher sein und jeden Tag
gerne hierherfahren. Mit derselben Begeisterung
wie für eine Skitour._
Zur Person
Kurt Lassacher ist seit Oktober 2019 Partner und Geschäftsführer
bei BDO Salzburg. Der zweifache Vater (Max ist 17, Marie elf Jahre
alt) und studierte Jurist hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung
in der Steuer- und Unternehmensberatung sowie
Wirtschaftsprüfung. Sein Wissen gibt er in Publikationen
und zahlreichen Fachvorträgen weiter.