146

liegen. Das sehe ich aber sehr positiv. Denn 

dadurch hat der Steuerberater mehr Zeit für die 

betriebswirtschaftliche Beratung. 

Künstliche Intelligenz kann aber auch 
sehr schlau kombinieren. Und wird rasant 
weiterentwickelt. Könnte demnach ein 
Roboter nicht auch Beratungsaufgaben 
übernehmen?

LASSACHER

_Es wird sicherlich Aufgaben geben, 

die KI mit selbstlernenden Methoden besser und 

auch sinnvoller erledigen wird. Was aber eine KI, 

glaube ich, nicht können wird, ist, vernetzt zu 

denken und innerhalb des gesamten Gefüges, in 

dem auch die Empathie eine große Rolle spielt, 

Entscheidungen zu treffen. Und wie oft in Ihrem 

Leben haben Sie nicht auch schon Entscheidungen 

aus der Emotion heraus getroffen? 

Oft. Bleiben wir beim Thema 
Entscheidung. Bei der Wahl des 
Steuerberaters – wie entscheidet man 
sich für den richtigen? Woran erkennt 
man einen guten Steuerberater?

LASSACHER

_Für mich ist ein guter Steuerberater 

eine Art Co-Pilot. Einer, der die täglichen 

Herausforderungen und Probleme eines 

Unternehmers versteht. Einer, mit dem ich mich 

gern unterhalte. Einer, der nicht abgehoben ist, 

sondern bodenständig. 

Wie vertrauensvoll kann, darf und soll 
eine Beziehung zum Klienten sein?

LASSACHER

_Gute Frage. Ich finde, sie sollte 

sogar sehr vertrauensvoll sein. Ein Steuerberater 

weiß viele Dinge aus dem Unternehmen und aus 

dem privaten Bereich. Natürlich muss man als 

Berater auch gewisse Grenzen wahren. Klar ist: 

Ein Klient, der auch emotional mit dir als Berater 

verbunden ist und dir vertraut, wird nicht so 

schnell den Berater wechseln.

Gedanken

Mit wem ich gern mal eine Skitour gehen 
würde
_Mit meinem Vater. Er ist 75, hatte 
letztes Jahr 123 Skitage, aber eine Skitour 

geht er partout nicht. 

Was ich am Beginn meiner beruflichen 
Laufbahn anders gemacht habe als jetzt
_Da 
habe ich mich für einen Termin stundenlang 
vorbereitet und bin dann mit meinem 
damaligen Vorgesetzten hingegangen. Der 
hat sich nicht vorbereitet und konnte immer 
noch viel, viel mehr als ich. Mittlerweile läuft 
es umgekehrt (lacht

lacht).

Neben dem Sport interessiert mich auch_
Kultur. Ich bin ehrenamtlich sehr aktiv im 
Beirat des Salzburger Marionettentheaters. 
Das fasziniert mich. Ich versuche, ein 

vielfältiges Leben zu führen, um meinen 
Horizont zu erweitern. Hinzu kommt noch 
meine Tätigkeit für Schule, Uni und Kammer.

Sie sind jetzt Mitte 40. In dem Alter 
hinterfragen manche Menschen vieles 
und machen dann etwas ganz anderes …

LASSACHER

_Den Prozess habe ich hinter mir, 

weil ich ja von einem Mitbewerber mit Oktober 

2019 zu BDO gewechselt habe. 

Woran erkennen Sie, dass es die 
richtige Entscheidung war?

LASSACHER

_An der inneren Zufriedenheit. Weil 

ich hier meine Tätigkeit nachhaltiger, positiver 

und zufriedener ausüben kann. Wissen Sie, ich 

habe keinen meiner Karriereschritte gemacht, um 

mehr Geld zu verdienen, nie. Nach sechs Jahren 

in Wien bin ich nach Salzburg gegangen, weil 

mir die Berge, die Seen und das Umfeld massiv 

gefehlt haben. Dann habe ich 15 Jahre lang das 

Geschäft der Vorgängerkanzlei aufgebaut und 

entwickelt. Als ich keine innere Zufriedenheit 

mehr spürte, habe ich den Wechsel gemacht. Ich 

wollte einfach glücklicher sein und jeden Tag 

gerne hierherfahren. Mit derselben Begeisterung 

wie für eine Skitour._

Zur Person

Kurt Lassacher ist seit Oktober 2019 Partner und Geschäftsführer 
bei BDO Salzburg. Der zweifache Vater (Max ist 17, Marie elf Jahre 
alt) und studierte Jurist hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung 
in der Steuer- und Unternehmensberatung sowie 
Wirtschaftsprüfung. Sein Wissen gibt er in Publikationen 
und zahlreichen Fachvorträgen weiter.