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Daniela Heinzl empfiehlt eine ganz einfache Re-

gel: „Man muss sich nur darauf besinnen, welche 

Nahrungsmittel immer schon zur Verfügung stan-

den. In der Steinzeit gab’s noch keine industriell 

hergestellten Getreideprodukte und auch keine 

Milch. Und dann kommt noch die Frage hinzu, 

welche Lebensmittel in unserem Umfeld verfügbar 

sind.“ Oje, Mangos und Meeresfrüchte findet man 

hierzulande nicht in Nachbars Garten. Dem ent-

täuschten Blick erwidert Heinzl: „Das heißt nicht, 

dass die für uns alle ungesund sind, aber wir brau-

chen sie nicht, um uns ausgewogen zu ernähren.“ 

Und wie ernährt man sich nun ausgewogen? Ge-

lingt das auch ohne Nahrungsergänzungsmittel? 

„Prinzipiell würde es schon funktionieren. Aber die 

Qualität der Lebensmittel, die uns angeboten wird, 

ist nicht mehr ausreichend, um uns zu versorgen. 

Klar, wenn man neben einem Biobauernhof wohnt 

oder einen eigenen Obst- und Gemüsegarten hat, 

wo nur natürliche Dünger und hochwertige Erde 

verwendet werden, dann ist es schon möglich. Aber 

das schaffen ehrlicherweise keine zehn Prozent der 

Bevölkerung“, sagt Beck. Und wie findet man he-

raus, welche Nährstoffe einem fehlen? „Dazu gibt 

es laborchemische Analyseverfahren, die aufzeigen, 

welche Vitalstoffe ein Defizit haben. Dann kann 

man daraus die Konsequenz ziehen – sowohl mit 

natürlicher Nahrung als auch mit gewissen Vital-

stoffen als sinnvolle Ergänzung, um den Bedarf 

Es ist erstaunlich, was man 
allein durch gezielte Ernährung 
beeinflussen kann.

Günther Beck 

ist ein ehemaliger Biathlet und Leistungssportler, 
studierte Medizin in Innsbruck und führt das 
Gesundheitszentrum Revital Aspach sowie das 
angegliederte Villa Vitalis Medical Health Resort, 
wo er mit dem Vitalis MedConcept auf ganzheitliche 
Diagnostik und individuelle Therapie setzt. „Die 
universitäre Medizin hat sich auf die Behandlung von 
Symptomen spezialisiert. Die sind aber nur die Spitze 
des Eisberges. Um sie nachhaltig zu lindern, muss die 
Ursache gefunden werden“, erklärt Beck sein Konzept.

Trends

1) Intervallfasten

BECK_Generell geht’s beim Fasten darum, dass der Körper auf 
seine Speicher zurückgreift und das macht auf jeden Fall Sinn. Vor 
allem Intervallfasten ist im Alltag gut umsetzbar.
HEINZL_Ich glaube, es geht gar nicht so sehr nur ums Fasten, 
sondern einfach um Nahrungspausen. Und das geht auch mit drei 
Mal am Tag essen, wenn ich dazwischen fünf oder sechs Stunden 
nichts esse. Dann profitiert man auch vom positiven Effekt, dass 
man immer wieder den Insulinspiegel runterfährt. Ob das nun sechs 
oder acht Stunden Nahrungspause sind, da gibt’s noch gar nicht 
die finalen Erkenntnisse, was wirklich am sinnvollsten ist. 

2) Vegan

BECK_Das ist für mich eine sehr extreme Form der Ernährung. 
Und alles, was extrem ist, ist nicht gut. Ein Veganer muss Vitamin 
B12 supplementieren. Da stelle ich mir die Frage, ob das wirklich 
sinnvoll ist, wenn ich unbedingt etwas zuführen muss. Dass unsere 
Gesellschaft zu viele tierische Produkte am Speiseplan hat, ist klar, 
aber ich finde es aus gesundheitlicher Sicht besser, immer wieder 
mal vegane Tage einzulegen, als komplett vegan zu leben.

3) Snacking

Mehrere Mini-Mahlzeiten am Tag verteilt ersetzen mehr und mehr 
traditionelle Mahlzeiten.
HEINZL_Da können wir uns wieder an unseren Vorfahren 
orientieren: Die haben nicht ständig gegessen, sondern immer 
wieder Nahrungspausen eingelegt, das war gar nicht anders 
möglich. Es geht darum, den Körper immer wieder an die Reserven 
gehen zu lassen – das kommt dem Stoffwechsel zugute. 

4) Low Carb

HEINZL_Hochwertiges Getreide und Kartoffeln sind komplexe 
Kohlenhydrate und damit wichtige Nährstofflieferanten. Einfache 
Kohlenhydrate wie Auszugsmehl und Zucker wegzulassen, macht 
hingegen natürlich Sinn.
BECK_Das Problem bei der kohlenhydratarmen Ernährung ist, dass 
die Kohlenhydrate meist durch Proteine ersetzt werden. Der Körper 
kann aber nur eine bestimmte Menge an Eiweißen verstoffwechseln. 
Alles, was zu viel wird, belastet unsere Organe. Besser wäre es, die 
einfachen Kohlenhydrate durch hochwertige Fette zu ersetzen.

5) Metabolic Balance

HEINZL_Wir bieten das bei uns im Revital Aspach schon seit über 
zehn Jahren an und aus meiner Erfahrung ist Metabolic Balance 
vom Aufbau her sehr sinnvoll und auch langfristig gut im Alltag 
integrierbar. Außerdem wird man bei dieser Ernährungsform auch 
wirklich gut satt. 
BECK_Du hast ein klares Konzept, genaue Regeln – genau das 
brauchen manche Menschen einfach. Es geht zwar in Richtung Low 
Carb, ist aber nicht extrem. Metabolic Balance ist sicher ein guter 
Leitfaden, um auch zu verstehen, wie der Stoffwechsel funktioniert, 
wie ich ihn unterstützen und möglichst wenig belasten kann. 

zu decken“, erklärt der Arzt, der auf ganzheitliche 

Diagnostik mit individueller Therapie setzt. 

SÜSS MACHT SAUER

Eines der häufigsten Probleme vieler Menschen: 

ein massiver Säureüberschuss. „Das ist natürlich 

unserem Lebensstil geschuldet – Alkohol, rau-