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Text Daniel Schöppl,
Susanna Wurm
Foto Land OÖ
DER
PLAN B
„Leben ist das, was passiert, während du fleißig dabei bist, andere Pläne zu
schmieden“, sagte einst John Lennon. Ein Zitat, für das er heute wohl mehr
Zustimmung bekommen würde als je zuvor. Covid-19 stellt die Welt auf den
Kopf. Veranstaltungsverbote, leere Schulen, verlassene Universitäten und
Menschen in Isolation. Nicht nur die Gesellschaft erlebt diese Ungewissheit, auch
die Wirtschaft ist aktuell gefordert. Und was hat es eigentlich zu bedeuten, dass
im chinesischen Wort für Krise („weiji“) gleichzeitig das Wort für Chance steckt?
Eine der wichtigsten Stärken der Zukunft (und
wohl auch schon der Gegenwart) sei es, offen für
Veränderungen zu sein, denn die Welt werde sich
immer schneller drehen. Eine oft gehörte und viel
gelesene Aussage in den vergangenen drei Jahren.
Stellt die aktuelle Gesundheitskrise genau diese
Veränderungsbereitschaft nun auf die Probe?
Einen Tag nach dem sogenannten Tag X, dem
10. März 2020, als die Bundesregierung das erste
einschneidende Maßnahmenpaket verkündet hat,
haben wir in Wirtschaftskreisen nach den möglichen
Auswirkungen dieser Gesundheitskrise gefragt.
Die Ereignisse überschlagen sich
momentan – Schulen und Universitäten
werden geschlossen, das soziale Leben
wird auf ein Minimum reduziert und
Unternehmen wird nahegelegt, ihre
Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken.
Wie ernst ist die Lage für die heimische
Wirtschaft?
ACHLEITNER
_Wir befinden uns in einer heraus-
fordernden Situation – nicht nur die Wirtschaft,
sondern die gesamte Gesellschaft ist gefordert.
Wichtig ist, jetzt nicht in Panik zu verfallen, denn
das hilft niemandem. Vielmehr geht es darum,
zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Schritte zu
setzen und die Ausbreitung des Virus zumindest
Es ist sinnvoller, jetzt
kurzfristige Kosten
aufgrund umfassender
Maßnahmen in Kauf
zu nehmen, als
monatelange Ausfälle
zu haben.
Markus Achleitner
Wirtschaftslandesrat Oberösterreich
einzudämmen und die Auswirkungen der Folgen
bestmöglich abzumildern, für alle Bereiche unserer
Gesellschaft, so auch für die Wirtschaft.
Was sind aktuell die drei größten
Herausforderungen für den
Wirtschaftsstandort Oberösterreich im
Umgang mit dem Coronavirus?
ACHLEITNER
_Ich möchte es nicht am Wirt-
schaftsstandort alleine festmachen, sondern an
Oberösterreich insgesamt. Jeder von uns ist ge-
fordert, Eigenverantwortung zu zeigen und seinen
Beitrag zu leisten, Empfehlungen einzuhalten und
auch persönlich Einschränkungen mitzutragen.
Aus der Sicht der Wirtschaft hat es oberste Priori-
tät, keine Arbeitsplätze zu verlieren und Überbrü-
ckungsliquidität für grundsätzlich gesunde Unter-
nehmen herzustellen.
Inwiefern sind die Auswirkungen des
Coronavirus für die oberösterreichische
Wirtschaft (Standort, Industrie, KMUs)
bereits abzuschätzen? Was bedeutet
das für den Tourismus?
ACHLEITNER
_Es gibt Auswirkungen, aber wie
umfassend die sein werden, kann zum jetzigen
Zeitpunkt noch niemand sagen. Das wird vor al-
lem davon abhängen, ob es gelingt, die Ausbrei-