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Name. Valerio Zamboni
Berufung. Handelsvertreter für 

Geschäftsreiseflugzeuge und Extremradfahrer 

Alter. 66 

Geburtsort. Anzola dell’Emilia (Italien)

Wahlheimat. Monte Carlo 

„Ich hatte vergangenen Juni eben sonst nichts zu 

tun.“ Das ist Valerio Zambonis Begründung für 

seine bereits neunte Teilnahme am 5.000 Kilome-

ter langen Race across America (RAAM). 12 Tage, 

12 Stunden und 24 Minuten hat der 66-Jährige 

dabei fast durchgehend am Rennrad verbracht 

und die USA von West nach Ost durchquert. Das 

reichte in seiner Altersklasse für Platz zwei. „Ich 

versuche normalerweise, die ersten 24 Stunden 

komplett ohne Schlafpause durchzufahren. Da-

nach gibt es täglich zwei knapp einstündige Schlaf-

pausen und fünf oder sechs zehnminütige Power-

naps nach Bedarf.“ Für sich entdeckt hat Zamboni 

den Radsport erst 2006. „In meinen besten Jahren 

war ich begeisterter Bergsteiger. Bei einem Unfall 

habe ich mir aber die Hüfte und ein paar andere 

Sachen gebrochen. Zwanzig Jahre lang lebte ich 

daraufhin unsportlich, legte einige Kilos zu. Dann 

habe ich eine Hüftprothese bekommen. Während 

der Reha gaben mir die Ärzte zwei Sportarten 

zur Auswahl: Schwimmen und Radfahren. Ich 

entschied mich für Radfahren, das klang weniger 

langweilig.“ Bei neun Teilnahmen am RAAM ist 

Zamboni nur zweimal nicht ins Ziel gekommen: 

„2010, bei meiner ersten Teilnahme, habe ich am 

Mississippi die Karenzzeit nicht erreicht und wur-

de aus dem Rennen genommen. Ich war zu lang-

sam. 2017 bin ich am Rad eingeschlafen, gestürzt 

und habe mich so schwer am Bein verletzt, dass 

ich nicht weiterfahren konnte.“ 

Unterstützt wird der gebürtige Italiener bei seinen 

Rennen von einem zehnköpfigen Team. „Sechs 

Leute arbeiten in zwei Schichten und sind mit 

einem Betreuerauto Tag und Nacht immer in mei-

ner Nähe. Die restlichen vier Betreuer sind mit ei-

nem Wohnmobil unterwegs.“ Auch für das Team 

rund um Zamboni ist das RAAM nicht einfach, 

müssen sie doch ihre eigenen Bedürfnisse zurück-

stellen. „Möglicherweise bin ich während des Ren-

nens auch nicht immer der umgänglichste Mensch 

auf Erden“, gibt Zamboni schmunzelnd zu. 

 

Beruflich ist Zamboni Geschäftsführer von New 

Jet International und verkauft Geschäftsreiseflug-

zeuge. „Einfach gesagt hänge ich dabei den ganzen 

Tag am Handy.“ Ob er auch Kunden in Österreich 

hat? „Ja, habe ich. Es wäre aber unangebracht über 

Namen zu sprechen.“ In der Luftfahrt Fuß gefasst 

hat Zamboni schon mit 17 Jahren. „Zuerst bin ich 

Segelflugzeuge geflogen. Aus diesem Hobby wur-

de dann mein Beruf: Zuerst als Co-Pilot, dann als 

Pilot und jetzt verkaufe ich eben Flugzeuge.“ Den 

Job mit dem Rennradfahren zu verbinden sei eine 

riesige Herausforderung: „Ich trainiere bis zu 25 

Stunden in der Woche und habe nur zwei trai-

ningsfreie Tage. Manchmal starte ich mein Trai-

ning schon um vier Uhr morgens.“ Viel Zeit für 

anderes bleibt nicht. „Deshalb braucht man Leute 

um einen herum, die das mitmachen. Meine Frau 

Alessandra ist eine große Stütze und hilft mir bei 

der Organisation.“ Kommenden Juni findet das 

RAAM wieder statt. Zamboni ist schon angemel-

det. Wahrscheinlich hat er wirklich sonst nichts 

Besseres zu tun.

Mein USP_Ich halte mich selbst nicht für einzigartig. Ich bin 
vielleicht nicht Durchschnitt, aber auch nicht einzigartig. 

Die Zeit vergesse ich_nie. Mein Job und das Radfahren geben 
ein relativ enges Zeitkorsett vor. Früher habe ich sehr gerne 
gelesen und dabei manchmal die Zeit vergessen.  

Meinem jüngeren Selbst würde ich sagen_Gib dir selbst eine 
Chance und tu, was du liebst. Die Luftfahrt war schon als 
17-Jähriger meine Passion und schließlich wurde sie mein Beruf.

In fünf Jahren_will ich mein Unternehmen vergrößert und weitere 
fünf Mal erfolgreich das RAAM absolviert haben.