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(HGR), in Xiangyang in Betrieb genommen wer-
den: „Wir sind im Zeitplan. Unsere Ingenieure
sind ab dem zweiten Quartal 2020 vor Ort und
betreuen den Einbau der Spezialmaschinen und
-apparate. Wir schätzen, dass die Anlage im Juli
oder August mit der Produktion beginnt.“
EINE PERSÖNLICHE NOTE
Stefan Zikelis Umtriebigkeit blieb auch hierzulan-
de nicht unbemerkt. Im Jahr 2012 wird ihm von
der Republik Österreich für sein schöpferisches,
forschendes und lehrendes Wirken als Erfinder
und Maschinenbauingenieur der Berufstitel Pro-
fessor verliehen. Energie für all diese Aufgaben
tankt er an einem heiligen Ort: „Ich kann auch
relaxen, wenn ich in der Sauna sitze oder ein gu-
tes Buch lese. Komplettes Abschalten gibt es für
mich allerdings nur beim Orgelspiel. Ich sitze in
#
Gedanken
Was mir Sorgen macht_globale politische
Instabilität verbunden mit Terrorismus.
Die beste Entscheidung meines Lebens_war
es, eine Familie zu gründen. Beruf und Familie
zu vereinen ist zwar nicht immer leicht, aber
jeder gemeinsame Tag und jede gemeinsame
Stunde sind Gold wert.
Was ich nicht mehr hören kann_Das (was
auch immer angegangen wird) ist unmöglich.
Der beste Rat, den ich je bekommen habe_
sich selbstständig, also frei zu machen;
sich zu emanzipieren.
Lebensmotto_Bleib nicht auf
halbem Wege stehen.
der Kirche, habe die Noten vor mir, konzentriere
mich auf das Stück und spiele vor mich hin. Dabei
kann ich einfach an nichts anderes denken. Musik
ist für mich ein Spiegel der eigenen Seele. Musik
geht unter die Haut. Sie ist eine Quelle der Zu-
versicht und der Kraft. Das ist einfach unglaub-
lich toll!“ Dabei fallen ihm durchaus Parallelen
zwischen seinem beruflichen und seinem privaten
Schaffen auf: „Beim Orgelspiel liegt die Heraus-
forderung darin, ein Stück zu verinnerlichen und
dann noch eine entsprechende emotionale Kom-
ponente hineinzubringen, die für den Organisten
spricht. So ist das auch in unserem Berufsalltag.
Wir bauen verfahrenstechnische Anlagen zur
Herstellung von Fasern, wobei wir mit unserem
Wissen und unserem Team unsere ganz eigene
Note hineinbringen. So entstehen am Ende mo-
derne Anlagen, die leicht zu bedienen sind und
wirtschaftlich betrieben werden. Es sind also viele
Komponenten, die hier vereint werden müssen.
Wie beim Orgelspielen legt man also auch hier
eine entsprechende Philosophie hinein.“ Seinen
Fokus legt Stefan Zikeli heute nicht mehr auf die
Orgel, sondern auf die Arbeit, zumal er sich dort
auch durch anspruchsvolle Aufgaben intrinsisch
motivieren kann – wie sein neunjähriges Ich in
der Schule. Und noch etwas hat sich seit seiner
Schulzeit nicht geändert: „Wenn ich am Wochen-
ende zuhause bin und als Organist in der Kirche
gebraucht werde, bin ich da.“_