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Oberösterreich verfügt über eine hohe Anzahl 

an guten technischen Ausbildungsmöglichkeiten, 

dennoch ist es für mittelständische Unternehmen 

auch hier nicht einfach, ausreichend Fachkräfte zu 

finden. Oftmals entscheidet sich der Nachwuchs für 

den prominenten Namen eines Großkonzerns. Der 

Lokalaugenschein beim Linzer Traditionsunternehmen 

TBP Engineering GmbH zeigt jedoch, welche 

Perspektiven ein mittelständisches Unternehmen 

bietet und wie auch hier auf dem neuesten Stand der 

Digitalisierung gearbeitet wird.

ENTWICKLUNG AM 

LAUFENDEN BAND

 Text Daniel Schöppl

 Foto Mario Riener

 Illu Gettyimages

Es ist Freitag, 8 Uhr morgens, und es herrscht 

bereits reges Treiben in der Firmenzentrale von 

TBP in Linz. Wir sind beim größten Industriean-

lagenplaner für Papier und Zellstoff im deutsch-

sprachigen Raum zu Besuch und werden gleich 

von einer ganzen Mannschaft empfangen. 50 der 

mehr als 100 Mitarbeiter sind hier am Stand-

ort Linz beschäftigt – sechs davon gewähren uns 

heute Einblicke in ihren Arbeitsalltag. Beim Fo-

toshooting ergibt sich die Gelegenheit zum ers-

ten Kennenlernen in lockerer Atmosphäre und 

schnell wird klar: eine ziemlich bunte Truppe. 

Drei Generationen und 36 Jahre Altersunter-

schied sind es, die sich vor der Kamera versam-

meln – und die Chemie stimmt. „Bei uns ist die 

menschliche Komponente ganz wichtig. Durch 

unsere Betriebsgröße kennt hier jeder jeden. Man 

kennt die Hintergründe der Kollegen und dieser 

partnerschaftliche Stil sorgt dafür, dass man sich 

hier wirklich wohlfühlt“, erklärt Hermann Julius 

Fliesser, Abteilungsleiter Elektrik, Mess- und Re-

geltechnik, im Einzelgespräch. Bedenkt man, dass 

es sich bei TBP um ein Familienunternehmen in 

dritter Generation handelt, so ergibt das durch-

aus Sinn.

DIE VERLOCKUNG DER 
GROSSKONZERNE

Dennoch merkt man auch hier die Herausforde-

rungen, die der Wandel des Arbeitsmarktes mit 

sich bringt. „Es gibt kaum Mess- und Regeltech-

niker sowie Maschinenbau- und Verfahrenstech-

niker am Markt, speziell im Planungsbereich“, 

erzählt Fliesser. „Zu dem ohnehin bestehenden 

Fachkräftemangel kommt noch erschwerend 

hinzu, dass sich ein Großteil der HTL- und FH-

Absolventen als Berufseinsteiger eher von einem 

großen Konzernnamen beeindruckt zeigen. Da-

bei bieten gerade wir als mittelständisches und in-

ternational tätiges Unternehmen ausgezeichnete 

Entwicklungsmöglichkeiten, mit einem Fluktua-

tionspegel gegen Null“. Die TBP Gruppe hat ne-

von links: Hisham Abdalla, Mario Doppler, Sophia Franz, Anna Schausberger, Alexandra Lexl und Hermann Julius Fliesser

in Kooperation mit