Page 8 - KarriereMACHER_Herbst 2021
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Daniela Reidl
Facilitymanagement,
W&H Dentalwerk Bürmoos
Den Überblick behalten, planen und leiten: Als
Facilitymanagerin beim Medizintechnik-Unter-
nehmen W&H Dentalwerk Bürmoos in Salzburg
ist Daniela Reidl dafür zuständig, Instandhal-
tungs- und bauliche Maßnahmen in den Fir-
mengebäuden zu koordinieren. „Im Großen und
Ganzen schaue ich, dass alles gut läuft.“
Weil Reidl in einem hochtechnologisierten Un-
ternehmen arbeitet, ist dazu einiges an Know-
how notwendig. „Ich habe gleich nach der HTL
für Bautechnik angefangen, bei W&H zu arbei-
ten. Berufsbegleitend habe ich dann ein Studium
in Wirtschaftsingenieurwesen abgeschlossen, jetzt
ist der Master in Industrial Management dran.“
An ihrem Job schätzt sie vor allem die Vielfältig-
keit: „Ich habe mit allen Fachbereichen zu tun.
Wenn ein neues Projekt gestartet wird, ist unsere
Abteilung immer von Anfang an mit dabei, da be-
kommt man auch Einblicke in die Abläufe im Be-
trieb, die sich vielen anderen nicht bieten.“ FRÜH ÜBT SICH …
NUR KEINE FALSCHE Die Begeisterung für Technik wurde bei Reidl
BESCHEIDENHEIT schon sehr früh geweckt: „Mein Vater ist Maschi-
nenbauer, ich habe ihm oft zugeschaut, wenn er
Trotz ihrer ausgezeichneten fachlichen Quali- mit technischen Zeichenprogrammen Pläne er-
kation stößt die 25-Jährige immer wieder auf stellt hat. Das hat mich einfach fasziniert.“ Diese
Widerstände: „Bei uns im Unternehmen spüre frühe Faszination führte zu einer Leidenschaft für
ich davon eigentlich nichts, aber ich habe sehr Architektur und schließlich zu der Entscheidung,
viel mit Handwerkern externer Firmen zu tun. die HTL zu besuchen.
Da merke ich dann schon oft, dass so mancher
männliche Handwerker sich von einer jungen Daher lautet Reidls Rezept, um mehr Frauen in
Frau nichts sagen lassen will. Ein bisschen ist das MINT-Berufe zu holen: möglichst früh anfangen.
auch eine Generationenfrage.“ „Ich glaube, dass bei vielen eine gewisse Scheu
vorhanden ist, in so eine Burschen- beziehungs-
Und wie damit umgehen? „Ich glaube, in sol- weise Männerdomäne einzusteigen – ich kann
chen Momenten ist eine schlagfertige Antwort aber aus der Praxis berichten, dass es dafür eigent-
die beste Verteidigung – und natürlich muss man lich keinen Grund gibt.“
fachlich absolut sattelfest sein. Man darf sich
auch nicht zu schade sein, manchmal selbst auf Es sei wichtig, schon jungen Kindern Frauen in
die Leiter zu steigen und zu zeigen, was man sich der Technik als normal zu vermitteln. „Ich glau-
vorstellt.“ Wichtig sei auch der starke Rückhalt be, dadurch kann man auch Barrieren im Kopf
der Kollegen: „Solange man sich im Team aufei- vermeiden, die sonst vielleicht dazu führen wür-
nander verlassen kann, kommt man mit solchen den, dass Mädchen sich später im Erwachsenen-
Herausforderungen gut zurecht.“ alter nicht in die Technik trauen“, so Reidl._
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