Erfahrungs.Schatz

Sie blicken auf eine jahrzehntelange Tradition Ihres Unternehmens zurück, vor mehr als

20 Jahren sind Sie selbst in den Betrieb eingestiegen. Was hat sich verändert, seit Sie die Geschäftsführung übernommen haben und was ist bis heute gleich geblieben?

Felix SchoberUnsere Vorgeschichte geht ursprünglich auf das 1950 gegründete Unternehmen meines Großvaters zurück, wir befinden uns also mittlerweile in der dritten Generation. Bis heute haben sich die gesamte Marktsituation, das Angebot an Dienstleistungen und die technologischen Möglichkeiten verändert. Wir sind stark gewachsen und haben daher stets unsere Struktur erneuert. Unser Qualitätsversprechen ist in all den Jahren gleich geblieben, abgesehen davon haben wir uns immer an die Bedürfnisse unserer Kund:innen und Mitarbeitenden angepasst – gerade in den zuletzt schnelllebigen Jahren musste dies besonders flexibel geschehen.

Sie sind hauptsächlich im Bundesland Oberösterreich tätig. Erwischen Sie sich manchmal bei dem Gedanken, gerne über die Landesgrenzen hinaus aktiv zu werden?

Felix SchoberAls Linzer Traditionsbetrieb ist und bleibt Oberösterreich unser Kernmarkt, dennoch sind wir seit jeher in den Grenzgebieten zu anderen Bundesländern aktiv, vor allem in Richtung Niederösterreich und Salzburg. Mittlerweile betreiben wir auch eine Filiale in Wien, legen unseren Fokus aber nach wie vor auf unser näheres Umfeld.

??Einige Ihrer Mitarbeiter:innen sind seit vielen Jahr(-zehnt-)en Teil Ihres Unternehmens, obwohl die Branche für eine gewisse Fluktuation bekannt ist. Wie gelingt das?

Felix SchoberMan sollte sich stets die Frage stellen: „Wie kann ich Mitarbeitende an mein Unternehmen binden?“ Meine Antwort lautet: durch gegenseitigen Respekt und Wertschätzung. Es allen recht zu machen, halte ich zwar für nahezu unmöglich. Dennoch sehe ich es als meine Aufgabe, zu versuchen, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. In der Branche sind Jobwechsel generell gang und gäbe, aber so können wir unser Stammpersonal zum Teil bereits seit 20 Jahren halten.

Entscheidungs.Frage

Mit dem Kopf oder aus dem Bauch heraus – wie treffen Sie Entscheidungen?

Felix SchoberMit beidem habe ich bisher sowohl richtige als auch falsche Entscheidungen getroffen. Wie bei so vielem gilt: Die Mischung macht’s. Das bedeutet, die Dinge abzuwägen und Vernunft walten zu lassen, ohne die Gefühlsebene zu ignorieren. Ich verfolge den Grundsatz, die Last besonders schwieriger Entscheidungen auf mehrere Schultern zu verteilen und hole mir Meinungen aus meinem Team ein.

Lieber neue Wege gehen oder auf Altbewährtes setzen?

Felix SchoberAltbewährtes ist eine gute Grundlage, um die eigenen Erfahrungswerte zu nutzen. Aber am Sprichwort „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ ist viel Wahres dran. Es erfordert Mut, ausgetretene Pfade zu verlassen, und ich bin überzeugt davon, dass Unternehmertum bedeutet, diesen zu besitzen, sich ständig weiterentwickeln zu müssen und auch zu wollen.

Vertrauen ist gut. Kontrolle besser?

Felix SchoberVertrauen ist essenziell für eine gelingende Zusammenarbeit. Ohne eine gewisse Kontrolle, also im Sinne von Dokumentation, funktionieren dabei gewisse Dinge nicht. Von Kontrolle im Sinne von Überwachung halte ich hingegen wenig – wer seinen Leuten nicht vertraut, kann nicht zusammenarbeiten.

Stich.Wort

#Krise

Wie sehr ist Ihre Branche von den Teuerungen und der Energiekrise betroffen?

Felix SchoberWir führen kein energieintensives Unternehmen, die Auswirkungen der Krise bereiten mir dennoch Sorgen. Zum einen betreffen die steigenden Preise unsere Lieferanten und damit indirekt auch uns. Zum anderen belasten die steigenden Lebenshaltungskosten die Menschen aus unserem Team, die für und mit uns arbeiten.

#Tradition

Ist Ihr Qualitätsversprechen die Grundlage Ihrer langjährigen Tradition – oder umgekehrt?

Felix SchoberIm Laufe unserer Unternehmensgeschichte haben wir stets den Fokus auf Qualität gelegt. Nur hochwertige Leistungen schaffen eine langfristige Erfolgsgarantie und stärken die Partnerschaften zu unseren Kund:innen. Der hohe Anspruch an uns selbst hat daher bei uns Tradition und ist zugleich Teil des Erfolgsrezeptes.

#Zukunft

Bleibt das Unternehmen in der Familie?

Felix SchoberNoch mache ich mir keine Gedanken über meine Nachfolge, damit befasse ich mich erst rund zehn Jahre vor meiner Pension. Bis dahin fließt noch viel Wasser die Donau hinunter und meine Kinder sollen den Weg gehen, den sie sich selbst wünschen._