Oberösterreich trumpft in Hannover auf
Die Hannover Messe Industrie ist eine der wichtigsten und größten Messen für alles rund um industrielle Prozesse weltweit. Zum vierten Mal organisierte die Wirtschaftskammer Oberösterreich nun eigens einen Flug nach Hannover um Unternehmensvertreter und Journalisten zur Messe zu bringen.
Rund 200 Oberösterreicher, größtenteils mit Industrie-Hintergrund, fanden sich am Mittwochmorgen am Flughafen Hörsching ein. Manche davon, wie der langjährige E+E Elektronik-Geschäftsführer Josef Hartl – er ist gerade dabei sich in den Ruhestand zu verabschieden – wollten in erster Linie den eigenen Stand, sowie Kunden und Geschäftspartner besuchen. Andere, wie Business Upper Austria-Geschäftsführer Werner Pamminger , Upper Austrian Research-Geschäftsführer Wilfried Enzenhofer und Joachim Haindl-Grutsch , Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreich wollten sich selbst von den wichtigsten Innovationen im Industriebereich inspirieren lassen – gleichzeitig vermittelt ein Besuch solch einflussreicher Personen, den auf der Messe vertretenen oö. Unternehmen ein großes Maß an Wertschätzung und gibt vermutlich auch das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein. Die Wirtschaftskammer OÖ selbst schickte den stellvertretenden Direktor Gerald Silberhumer , den stellvertretenden Obmann der Sparte Industrie, gleichzeitig Chef von Siemens OÖ, Josef Kinast , den Geschäftsführer der Sparte Industrie Josef Schachner-Nedherer sowie den Fachvertretungsgeschäftsführer der Sparte Holzindustrie, Hubert Steiner nach Hannover. Und einer durfte da natürlich auch nicht fehlen: Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner .
Land der Forschung, zukunftsreich!
Der größte Teil der einfallenden Oberösterreich-Gruppe verteilte sich gleich bei der nach der Ankunft auf den rund 300.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche , während die beschriebene Wirtschafts-Promi-Delegation samt Medienvertretern am Gemeinschaftsstand der Upper Austrian Research (UAR) empfangen wurde. Der Messeauftritt der Forschungs-Leitgesellschaft des Landes OÖ und einiger ihrer Beteiligungsgesellschaften gab lebendige Einblicke in wichtige Projekte der oö. Forschungslandschaft. Konkret waren fünf Mitglieder dieses Innovationsnetzwerkes in Hannover vertreten. LCM (Linz Center of Mechatronics) etwa zeigte eine cloudbasierte Software-Plattform, die die Entwicklung mechatronischer Komponenten von der 3D-Konstruktion bis zur virtuellen Inbetriebnahme erlaubt. Die von Recendt gezeigte zerstörungsfreie Materialprüfung mittels Laser-Ultraschall-Technologie verwandelt ein Tablet quasi in ein Röntgengerät: So werden Messergebnisse mittels Augmented Reality direkt am geprüften Bauteil sichtbar. Kritische Punkte wie Brüche oder Risse identifiziert die Software automatisch. Großes Potential birgt auch die Forschung von K1-Met : Nicht weniger als die Dekarbonisierung der Stahlproduktion hat man sich auf die Fahnen geschrieben. Wie der dazu benötigte Wasserstoff gewonnen werden soll, zeigte man am Messsestand anhand eines kleinen Modells – das lebensgroße Pendant wird derzeit von der voestalpine in Linz errichtet.
Dass Schlagworte wie Künstliche Intelligenz, Digitaler Zwilling oder Prozessoptimierung den 120 Quadratmeter-Stand der UAR genausogut beschreiben können, wie die Messe als solches, zeigt die Relevanz Oberösterreichs in der Branche und insbesondere in der Forschung und Entwicklung. „Oberösterreichs Wirtschaft ist schon jetzt stark forschungsgetrieben“, erklärt Landesrat Achleitner, „unser Ziel ist es, zu den Spitzenregionen Europas aufzuschließen“.