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Das Stiefkind unter den Rohstoffen

Kunststoffe werden – was ihre gesellschaftliche Reputation anbelangt – oft zu Unrecht negativ stigmatisiert (Stichwort Plastiksackerl). Sie leisten aber einen wesentlichen Beitrag zum technologischen Fortschritt respektive der vierten industriellen Revolution. Kunststoffe können nämlich auch anders.

Im Kontext der „K“ 2016, der größten und wichtigsten Kunststoffmesse in Düsseldorf vom 19. bis 26. Oktober zeigten die Kunststoffindustrie und ihre Aussteller, was digitaler Wandel und die damit assoziierte Industrie 4.0 bedeuten können. Die Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Oberösterreich veranstaltete eine Pressereise in die Welt der Kunststoffhersteller. Die zwei wesentlichsten Elemente sind dabei schnellere und effizientere Maschinen, bei denen man digital über mobile Endgeräte den Produktionsvorgang mitverfolgen kann und somit einerseits für eine präzisere Produktion und andererseits für eine höhere Reaktionsfähigkeit seitens der Unternehmen sorgt. Zweitens muss man anmerken, dass mit einer industriellen Revolution nicht immer massive Umweltverschmutzung einhergehen muss. Im Gegenteil, es herrscht ein sehr ausgeprägter Umweltgedanke, bei dem Begriffe wie Kreislaufwirtschaft, Recycling beziehungsweise Up-Cycling keine Fremdwörter mehr darstellen. Der Ausstoß von Müll soll so gut wie möglich reduziert und aufbereitet in der Produktionskette wiederverwendet werden.

Oberösterreichischer Kunststoff-Cluster

Für den oberösterreichischen Wirtschaftsraum ist die Kunststoffindustrie ein bedeutender Faktor. 7,6 Milliarden Euro erwirtschaften die insgesamt 220 oberösterreichischen Kunststoffunternehmen, das sind immerhin mehr als 50 Prozent des Umsatzes in der Kunststoffbranche österreichweit. Diese kooperieren auch im Kunststoff-Cluster mit knapp 400 Partnerunternehmen über die Landesgrenzen hinaus. 45 Prozent der österreichischen Teilnehmer in Düsseldorf kommen aus Oberösterreich und sind dabei hauptsächlich in den Bereichen Kunststoffmaschinen, Kunststofftechnik und Automatisierungstechnik beheimatet. Wie gehen aber nun die oberösterreichischen Firmen das digitalisierte Industriezeitalter in der Kunststoffbranche an? Mit welchen Antworten reagieren sie auf die Herausforderungen der Industrie 4.0 und leisten ihren Beitrag zum Fortschritt in der Kunststoffbranche?

Greiner Extrusion Group

Der zukünftige Trend bei Greiner ist eine effizientere Fertigung von Extrusionsprofilen, bei der man noch mehr Material und Energie einspart. Dabei werden auch innovative Lösungen für die „Co-Extrusion“ gesucht, also vermehrt durch Recycling gewonnene Sekundärrohstoffe für die Produktion einzusetzen.

"Von der Rezeptur bis zum fertigen Fenster haben wir die Kompetenz."

Gerhard OhlerGeschäftsführer, Greiner Extrusion Group

Engel

Engels Ansatz ist „inject 4.0“, die Digitalisierung der Fabrik, auch Smart Factory genannt, mit dem Ziel das Potential der Spritzgießmaschinen zu erhöhen.

Die drei Säulen der Smart Factory

01 smart machine / Mit intelligenten Systemen werden während der laufenden Produktion die optimalen Produktionsparameter ermittelt und automatisch eingestellt.

02 smart service / Durch kontinuierliches Auswerten von Maschinendaten soll Verschleiß frühzeitig erkannt und die Lebensdauer der Maschinenkomponenten erhöht werden.

03 smart production / Sämtliche Maschinen und Fertigungseinheiten werden digital verknüpft, deren Auslastung und Output von einem zentralen Rechner aus überwacht, gesteuert und ausgewertet.

"Die Smart Factory basiert auf der Vernetzung von Maschinen, Standorten und Unternehmen, auf Transparenz durch die Visualisierung und Analyse von Prozessdaten und auf Assistenzsystemen, die die Prozesse selbständig optimieren."

Stefan EnglederCEO, Engel

NGR-Group

Smarte Lösungen für zukünftige Herausforderungen ist die Devise der NGR-Group:

01 smart dialog / „Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology“, mit dem Ziel der Senkung der Stillstandzeiten der Maschine durch Bereitstellung von Information in Echtzeit. Können auf mobilen Endgeräten ausgelesen werden.

02 smart circulation / im Bereich der Post-Consumer-Anwendungen; Umstieg der Kunststoffindustrie in Richtung Kreislaufwirtschaft und einem damit verbundenen Anstieg der Recyclingmengen

03 smart revolution / Up- / Recycling

04 smart evolution / Performance packaging für eine gesteigerte Ausstoßleistung und Efficiency Package für eine gesteigerte Energieeffizienz

"Wir arbeiten an der Realisierung einer Vision, nämlich von 3–4 Mio. Tonnen Recyclingmaterial heute auf bis zu 15 Mio. Tonnen mittels einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft hochzukommen."

Josef HochreiterGeschäftsführer, NGR-Group

SML

SML’s Antwort auf die Herausforderungen der Industrie 4.0 sind ihre Austrofil Multifilamentanlagen, die mit einer weiterentwickelten verschleißfreien Texturierdüse den Materialaufwand um 20 Prozent senken und somit auf den Zug der material-effizienteren Herstellung aufspringen.

"Unser USP sind die einfacheren und schnelleren Maschinen, die bis zu 20 Prozent weniger Ausschuss produzieren."

Karl StögerGeschäftsführer, SML

Erema

Der Schwerpunkt bei Erema liegt auf einem neuartigen Recycling-prozess.

Eremas Innovation ist das „Careformance“-Center (Smart Factory Paket). Erema hat einen großen Anteil am steigenden Ansehen der Kunststoffbranche mit dem revolutionären Recycling 4.0. Das ermöglicht die digitale Integration von Recyclingprozessen in die laufende Produktion, die weltweite Vernetzung von ganzen Werken. Erema entwickelt dabei erstmals Online-Messgeräte sowie digitale Analyse- und Auswertungstools, die den Recyclingprozess revolutionieren.

"Wir sind Weltmarktführer im Bereich von Kunststoff-Recycling-Anlagen. Rund 14 Mio. Tonnen Kunststoff werden auf Erema-Anlagen weltweit recycelt bzw. ca. 90% aller Post-Consumer-Abfälle in Europa."

Gerold BreuerHead of Marketing & Development, Erema

Fill

Die Zukunft bei Fill ist der Leichtbau mit Composit-Teilen, also zusammengefügten Materialen aus beispielsweise Textilfasern und Kunststoffen, die extrem leicht und sehr robust sind. Wird unter anderem in der Luftfahrt oder in der Autoindustrie eingesetzt.

"15-20 Prozent unseres Umsatzes machen wir bereits im Kunststoffbereich. Wachstum ist das Gebot der Stunde.“

Wolfgang RathnerGeschäftsführer, Fill

IFW

IFW setzt auf ihr neues smartes Entform-System, die durch die Mehrkavität der Bogenwerkzeuge die Zuhaltekraft der Spritzgußmaschinen verringern soll, was im Umkehrschluss den Nutzungsgrad der Maschine erhöht.

"Im Bereich der Kunststofffittinge sind wir Weltmarktführer, was Qualität und Anzahl der produzierten Produkte anbelangt."

Josef NahringbauerGeschäftsführer, IFW

Polytec EMC

Der Maschinenbauer aus Marchtrenk setzt mit seinen Niederdruckmisch- und Dosieranlagen auf die Herstellung von verschleißfesten Oberflächen mittels „Elastomeren“. Das sind formfeste, aber elastisch verformbare Kunststoffe, aus denen beispielsweise Staplerräder hergestellt werden.

"Unsere Produkte finden in der Medizintechnik, der Stahlindustrie und in elektronischen Bauteilen Verwendung."

Roland SchützVertriebsleiter, Polytec EMC

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