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Unterschätzter Faktor Industriedesign

Design ist viel mehr als nur die Oberfläche - es ist ein wichtiger Faktor für Kaufentscheidungen der massiv zur Wertschöpfung beiträgt. Obwohl die Gestaltung eines Produkts oft über dessen Erfolg bestimmt, wird die Bedeutung von Industriedesign in Österreich oft unterschätzt.

Eine Reise von Shanghai bis nach Hongkong durch halb China prägt die Karriere von Thomas Feichtner. Eigentlich will der Industriedesigner Kunden akquirieren und Kontakte knüpfen, schnell wird ihm aber klar, dass die Reise stattdessen seine Arbeitsweise für immer verändern wird. „Ich habe von Kinderarbeit bis hin zu schwierigsten Umweltbedingungen in der Herstellung alles gesehen“, sagt er, „da wurde mir klar, dass ich bei meinen nächsten Projekten den Gestaltungsprozess von Anfang bis Ende mitbegleiten will – damit die Trennung von Idee und Produktion nicht mehr möglich ist.“ Bis heute arbeitet er nach diesen Prinzipien - und ist damit höchst erfolgreich. Feichtners Kollektionen wurden mehrfach ausgezeichnet, zu seinen Kunden zählen Absolut Wodka, Neue Wiener Werkstätten oder Carl Mertens. Er gehört zu zahlreichen Designern aus Österreich, die sich weit über die Grenzen des Landes hinaus einen Namen gemacht haben. Wie etwa auch Christoph Hermann. Der Österreicher arbeitet im Studio des weltweit bekannten Londoner Industriedesigners Ross Lovegrove, wurde 2012 zum Leiter der Industriedesign-Abteilung und gründete wenig später zusätzlich sein eigenes Studio, mit dem er vorwiegend Projekte für Start-ups und Partnerschaften mit etablierten Konzernen umsetzt.

Emotionale Entscheidung

Trotzdem ist es um das Bewusstsein von Design in Österreich nicht gerade gut bestellt: Bei einer Studie der designaustria unter 200 Entscheidungsträgern in Unternehmen konnten 42,5 Prozent keinen einzigen österreichischen Designer nennen, fast alle Nennungen fielen auf Modedesigner, kaum welche auf Industrie- und Produktdesigner. Und nur 33 Prozent der befragten Unternehmen räumten dem Design eine wichtige Rolle im gesamten Entwicklungs-, Herstellungs- und Vermarktungsprozess ein. „Die Bedeutung von Design wird in Österreich oft unterschätzt“, sagt Severin Filek, Geschäftsführer designaustria. Die Organisation will die Wertschätzung von Designern steigern, das Designbewusstsein stärken und über Design informieren. „Design heutzutage geht immer mehr in Richtung gesteigerte Nutzerfreundlichkeit von Produkten oder Interfaces von Programmen, das ist vielen aber nicht bewusst“, sagt Filek. Und: Besonders in Zeiten der Globalisierung kann Design zum Alleinstellungsmerkmal werden.

"Die Bedeutung von Design wird in Österreich oft unterschätzt"

Severin FilekGeschäftsführer Designaustria

Fehlendes Bewusstsein sieht auch Rein- hard Kannonier, Rektor der Linzer Kunstuniversität. „Dass Industriedesign bei sämtlichen Produkten – von Sesseln bis zu Förderbändern – in der Entwicklung maß- geblich ist, ist in der Öffentlichkeit nicht präsent“, sagt er. Dabei würde das Thema bei der Kaufentscheidung eine besondere Rolle spielen. „Konsumenten entscheiden nicht nur auf rationaler Ebene, sondern auch emotional – das sieht man besonders bei Autos.“ Gerade in diesem Bereich ha- ben sich zahlreiche österreichische Desi- gner bei vorwiegend deutschen Automar- ken einen Namen gemacht. Ähnlich bei Yachten und Segelbooten: Auch dort sind heimische Designer bekannt – obwohl das Land keinen Meerzugang besitzt. „Zahlreiche internationale Top-Designer sind aus Österreich, arbeiten allerdings nicht dort, sondern an wichtigen Standorten über die ganze Welt verteilt“, sagt Kannonier. Das liegt auch an den Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich – wie etwa an der FH Salzburg, der FH Joanneum Graz, an der Universität für angewandte Kunst Wien oder eben an der Kunstuniversität Linz. „Wir setzen anders als die Fachhochschulen auf einen einzigartigen Ansatz – eine Kombination aus Science und Bionic, der ganz auf die Industrie und Technik ausgerichtet ist“, sagt Kannonier.

Linz ist gutes Pflaster für Designer

„Österreich hat über die Jahre ein internationales Standing bekommen und positioniert sich sehr selbstbewusst“, sagt Feichtner. „Das Bewusstsein entwickelt sich bei den Konsumenten langsam weg von oberflächlichem Design hin zu inhaltlichen und konzeptstarken Produkten, es wird auch mehr nachgeschaut, wo das Produkt entworfen wurde“, sagt Feichtner. Er selbst studierte nach seiner Schulzeit in Deutschland in Linz. „Linz war damals für mich eine Designstadt und die erste Anlaufstelle“, erinnert er sich. Er beschreibt Linz vor allem als gutes Pflaster für junge Designer. „Es gibt ein interessantes wirtschaftliches Umfeld, viele kleine und mittelständische produzierende Unternehmen, während in Wien mehr beratende Unternehmen daheim sind.“

"Zahlreiche internationale Top-Designer sind aus Österreich, arbeiten allerdings nicht dort, sondern sind an wichtigen Standorten über die ganze Welt verteilt."

Reinhard KannonierRektor Kunstuni Linz

Für ihn sei es interessant gewesen, für eben solche kleine und mittelständische Unternehmen erste Projekte zu verwirklichen und Erfahrungen zu sammeln. „Für mich war allerdings das Unternehmerische die größere Herausforderung als das Künstlerische“, erinnert er sich. Er hätte weder Berater noch Businessangel gehabt, alles sei Neuland gewesen. Ange- henden Designern empfiehlt er vor allem eines: Begeisterung für den Beruf. „Denn gerade die Anfänge sind sehr arbeitsintensiv und fordernd.“

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