Direkt auf Anhieb schwirrt einem die Melodie dieses Hüttenklassikers durch den Kopf, wenn Stefan Bieringer und Alexander Urlhart vom wohl beliebtesten alpinen Wintersport der Welt schwärmen. Bei der Traditionsmarke Völkl der Marker Dalbello Völkl Gruppe haben sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht.
Nein, die beiden reisen für unser Interview in Linz nicht mit der Kutsche an. Klar, ist ja nicht mehr zeitgemäß. Doch genau darauf war das 1884 von Georg Völkl gegründete Unternehmen einst spezialisiert: den Bau von Kutschen, später folgten außerdem Boote und Schlitten. Im Jahr 1923 – also vor genau 100 Jahren – entstand dann der erste Alpinski. Eine Traditionsmarke war geboren. Bis heute hat sich bei dem Geburtstagskind vieles getan. Immer wieder neue Innovationen trafen auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit und aus der kleinen Straubinger Firma wurde ein globaler Player des Wintersports. „Wir sind das High-Tech-Unternehmen in unserer Branche. Allein in den vergangenen 20 Jahren haben wir derart viele Innovationen auf den Markt gebracht, die zielgruppengerecht und auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt sind, wie kein anderer Skihersteller.“ Beim Gedanken an ihre „Tailored Technologies“ nicken Countrymanager Urlhart und Marketingmanager Bieringer zufrieden. „Es ist Teil der Unternehmensvision, dass wir für hohe Qualität und fortschrittliches Denken stehen.“
Was bis heute gleich geblieben ist: Seit der Gründung setzt Völkl auf Qualität „made in Germany“ und hält aus Überzeugung am Produktionsstandort Deutschland fest. Unüblich in Zeiten von Outsourcing und Verlagerungen in Niedriglohnländer. Während hierzulande in diesem Kontext meist über hohe Kosten diskutiert wird, rücken die eigentlichen Vorteile in den Hintergrund: Die kurzen Lieferketten und Transportwege sparen CO2 ein und erweisen sich als krisensicher. Und das Bekenntnis überzeugt langjährige Partner sowie Kund:innen von der Qualität und lockt motivierte Fachkräfte an. „Bei uns in der Vertriebsniederlassung in Taufkirchen an der Pram fahren alle im Kollegium leidenschaftlich gerne Ski. Das macht natürlich was mit den Leuten. Wir verkaufen nicht nur Produkte, sondern Emotionen. Und wer das selbst lebt, kann das besser transportieren.“
Handarbeit ist kein Schnee von gestern
Auch in der Produktion hat die Nähe zum Produkt Tradition. „Obwohl die Fertigungsprozesse inzwischen hochmodern sind, steckt dennoch jede Menge Handarbeit mit drin. Bei unseren Werksführungen sind die Besucher:innen meist total überrascht über die unzähligen Handgriffe und die aufwendigen Produktionsschritte.“ Ebendiese besonders nachhaltig zu gestalten sei Teil der Strategie, aber auch der Verantwortung, die man für den skifahrenden Nachwuchs trägt. „Hier ermutigen wir alle Mitarbeitenden, sich einzubringen. Ideen und Vorschläge für ungenutzte Potentiale sind gerne gesehen.“ 100 Prozent Strom aus Wasserkraft, die effiziente Nutzung von Abwärme sowie hochwertiger, zertifizierter und zum Teil recycelter Materialien sind nur ein Auszug der vielen Maßnahmen, die den Weg in eine klimaneutrale Zukunft pflastern. Von und mit der Natur zu leben, gehört zur Branche. „Bei minus zehn Grad oben auf dem Berg, die Sonne scheint und du fährst die unberührte Piste hinab – das ist ein unbeschreibliches Feeling“, schwärmt Urlhart. „Gerade mit dem richtigen Equipment gibt einem Skifahren ein einzigartiges Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit“, stimmt Bieringer ihm zu.
Genau diese Emotionen für zukünftige Generationen zu bewahren, treibt die beiden Ski-Enthusiasten an. Und vielleicht lässt sich mit zwei Österreichern, die für einen deutschen Hersteller tätig sind, final klären, wo es sich besser Ski fährt – in Österreich oder in Deutschland? „Das ist natürlich eine Fangfrage.“ Ein kurzes Lachen, ein verschmitztes Grinsen. Dann ringen sich beide zu einer Antwort durch. „Österreich hat schon eine bemerkenswerte Qualität bei den Skigebieten, auch in der Gastronomie und im Tourismus. Das ist einzigartig auf dieser Welt.“_
Skifahren gibt einem ein einzigartiges Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit.
Stefan Bieringer
Marketingmanager, Marker Dalbello Völkl Austria
Wir verkaufen nicht nur ein Produkt, sondern Emotionen.
Alexander Urlhart
Countrymanager, Marker Dalbello Völkl Austria