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Das Hirn sitzt rechts

Im bürgerlichen Leben ist Johannes Keferböck bei der Deutschen Vermögensberatung tätig. So erfolgreich wie deren Aushängeschild – der siebenfache Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher – ist er zwar noch nicht, mit dem Sieg bei der Mühlviertler Jänner-Rallye 2018 setzte er aber ein Ausrufezeichen. Keferböck, der selbsternannte „Bauernbua“ im positiven Sinn, verrät, welche Gemeinsamkeiten es zwischen dem Rallyefahren und der Vermögensberatung gibt, warum das Hirn im Rallyeauto immer rechts sitzt und es keinen Sinn macht, ein arroganter „Hund“ zu sein.

Niederösterreich, zwei Stunden vor Rennstart. Es beginnt aus Kübeln zu regnen. Johannes Keferböck ist der erste, der auf die Strecke fährt, um sie noch kurz zu besichtigen und jedes Detail der Strecke aufzusaugen. Hinter ihm folgt der jetzige Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. „Ich fahre durch den Wald diesen Güterweg entlang und biege mit 60 km/h in die Kurve ein. Auf einmal sehe ich um die Ecke und bemerke, dass mir ein Satteltransporter mit hohem Tempo entgegenkommt. Ich konnte aber nicht mehr ausweichen.“ Keferböcks Auto rauscht mitten in den Wald hinein, die Böschung runter. Totalschaden.

Die ‚Bauernbuam’, die bei den Großen mitmischen

Das erste Mal so richtig Blut geleckt hat Keferböck als kleines Kind bei der Semperit-Rallye im Mühlviertel. „Als Kind hat man die wildesten Träume und ist sofort mit diesem Hype infiziert.“ Als im Jahr 2000 die Jänner-Rallye wieder ins Leben gerufen wurde, arbeitete er noch bei einer Versicherung. „Ich wollte das Rallyefahren einfach mal ausprobieren. Im Frühjahr 2004 hat Raimund Baumschlager ein Rallye-Training ausgeschrieben. Ich wollte wissen, ob ich das kann oder nicht“, erinnert sich Keferböck. Er konnte. Und organisierte sich daraufhin sein erstes Auto. Bei seiner ersten Rallye in Melk mit einem Freund als Beifahrer wurde er Vierter. „2007 war dann erstmals meine Frau am Beifahrersitz und wir sind bei der Jänner-Rallye Gesamt-Siebter geworden, als zweitbeste Österreicher. Das war für uns eine richtige Sensation.“ Beruflich wollte er aber etwas anderes machen, so ist Keferböck zum Hobby-Rennfahrer geworden. „Früher hatten wir auch einen großen Motorsportverein im Mühlviertel, wo ich Präsident war. Wir haben teilweise acht Autos in der österreichischen Meisterschaft eingesetzt. Wir waren ein Verein aus lauter ‚Bauernbuam’ im positiven Sinne und haben trotzdem mit den Großen mitgemischt. 2015 habe ich mir mit der Rallye Monte Carlo einen Lebenstraum in der Amateur-Weltmeisterschaft WAC2 erfüllt. Sonst bin ich aber eigentlich nur mehr einmal im Jahr die Jänner-Rallye gefahren.“

Und zwar so gut, dass Keferböck nach 33 Jahren diese als erster Mühlviertler gewonnen und sich damit in die Geschichtsbücher eingetragen hat. Auch dank einer guten Vorbereitung: „In einer gründlichen Vorbereitung liegt der Schlüssel zum Erfolg. Das ist beim Rallyefahren genauso wie in der Vermögensberatung. Je besser man vorbereitet ist und je besser man sein Fach versteht, desto erfolgreicher wird man sein. Beim Rennfahren sind es das Auto, die Telemetrie, die Reifen. Bei der Vermögensberatung der Mensch, der Kunde und seine Ziele. Es geht darum, den Menschen zu verstehen. Man ist nur dann ein guter Vermögensberater, wenn man menschlich okay ist. Auch beim Rallye-Sport kann man nicht überall mit der Brechstange durchgehen und ein arroganter Hund sein. Die Leute müssen einen mögen, man muss schließlich vermarktbar für die Sponsoren sein.“ Zudem sei es notwendig, sich hundertprozentig fokussieren zu können und sich nicht ablenken zu lassen. „Ich habe einmal bei einer Jänner-Rallye durch eine Ablenkung sieben Minuten verloren. Seitdem achte ich sehr genau darauf, auch wirklich fokussiert zu sein. Das ist bei der Vermögensberatung genauso. Wenn man bei einem Kunden sitzt und abgelenkt ist, kann das nicht funktionieren. Selbst will man schließlich auch, dass das Gegenüber 120 und nicht nur 70 Prozent gibt.“

Beifahrer der Kunden

Beim Rallyefahren ist man auf einen Beifahrer angewiesen, muss diesem blind vertrauen, in etwa so, wie die Kunden einem Vermögensberater vertrauen können müssen. „Das Hirn sitzt immer rechts“, sagt Keferböck und lacht, „wir sind der Beifahrer der Kunden, wir bestimmen und geben den Weg vor. Genauso ist es auch im Rennauto. Vertraue ich meinem Beifahrer, der mir auf meiner rechten Seite den Kurs ansagt, nicht, funktioniert es nicht. Das ist bei der Vermögensberatung ähnlich: Entweder man vertraut oder man vertraut nicht.“ Vor allem aber komme es auf die Fans an, ohne die weder der Rallye-Sport, noch die Vermögensberatung funktionieren würden. „Keine Rallye würde funktionieren, wenn keine Fans kommen. Davon lebt auch die Vermögensberatung. Wir als Unternehmen sind auf unsere Marke ‚Deutsche Vermögensberatung’ konzentriert. Wir machen nicht dramatisch viel Werbung, sondern leben von unseren Fans. Das heißt, unsere Kunden empfehlen uns weiter. Dadurch werden sie zu unseren Fans. Wenn wir heute eine gute Arbeit leisten und dem Kunden geholfen haben, sein Ziel zu erreichen, dann haben wir einen Fan an unserer Seite. Und das mittlerweile auf einer sehr persönlichen Basis. Es kommt darauf an, wie man diese Beziehungen pflegt.“

Vor allem dürfe man nicht aufgeben und müsse seine Ziele – Siege und Stockerlplätze auf der Rennstrecke und zufriedene, erfolgreiche Kunden in der Vermögensberatung – konsequent verfolgen. „Nach meinem Totalschaden in Niederösterreich hatte ich zwei Möglichkeiten: Entweder ich steige sofort wieder ein, gehe an den Start und fahre die Rallye. Oder ich steige heute nicht mehr ein, dann werde ich aber nie wieder in einem Cockpit sitzen.“ Ein paar Minuten später saß er wieder im Cockpit und ist weitergefahren. Dieses Aha-Erlebnis im positiven Sinn prägt ihn bis heute._

„Je besser man vorbereitet ist und je besser man sein Fach versteht, desto erfolgreicher wird man sein. Beim Rennfahren ist es das Auto, bei der Vermögensberatung der Mensch."

Johannes Keferböck Vermögensberater, Deutsche Vermögensberatung

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