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Brücken statt Mauern

„Willkommen in der Zukunft!“, sagt Andreas Fill, als wir gemeinsam den Fill Future Tube betreten. Was wie eine moderne Version der Kommandobrücke des Raumschiffs Enterprise wirkt, ist der neue Verbindungstunnel in seinem Unternehmen. Von Picard bis Spock sind alle dabei: Wir waren dort, wo Produktionshallen und Kräne nach Star-Trek-Commandern benannt werden – und das mitten in Oberösterreich. Ein Blick hinter die Kulissen. Und in die Zukunft.

„Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken“, lautet ein berühmtes Zitat. In Gurten ist das nicht der Fall. Hier errichtete das heimische Maschinenbauunternehmen Fill inmitten der Krise sogar gleich zwei neue Brücken. Eine wurde physisch am Standort Gurten gebaut und eine im übertragenen Sinne als Niederlassung in die USA geschlagen. „Eine Brücke hat immer etwas Verbindendes“, so Geschäftsführer und Eigentümer Andreas Fill über die symbolische Bedeutung. Im Vordergrund steht jedoch die Funktion in der Praxis. „Der Future Tube verbindet zwei große Gebäudekomplexe, wodurch wir unsere Future Zone erschließen.“

Diese ist im Übrigen das betriebseigene Hightechzentrum für Digitalisierung, Forschung und Entwicklung. Auf über 6.400 Quadratmetern Fläche werden hier die Serienfertigung von Bearbeitungszentren sichergestellt und neueste Entwicklungsprojekte für verschiedene Industrien vorangetrieben. In virtuellen und realen Prozessen stellt das Unternehmen hier die Weichen für die Zukunft.

Mehr als nur ein Verbindungstunnel

Doch der Leitbetrieb aus dem Innviertel geht noch einen Schritt weiter. „Wir wollen die Brücke für einen autonomen Materialtransport innerhalb unseres Geländes verwenden. Das Besondere ist aber: Wir nutzen sie darüber hinaus auch für Präsentationen und Veranstaltungen. Sie ist also multifunktional“, so Fill. Wie das geht? Der Future Tube ist eine Multimediabrücke. „Die Architektur spiegelt die Innovationskraft des Unternehmens wider – nach innen wie außen.“

Angefangen bei der riesigen LED-Außenfassade, die regelmäßig bildgewaltig in Szene gesetzt wird – sei es für Kund:innen, den örtlichen Fußballverein oder die vielen Veranstaltungen des Unternehmens – bis hin zu den unzähligen LED-Wänden, die innerhalb des Gebäudes verbaut wurden und deren Videos durch den passenden Ton unzähliger Soundanlagen unterstützt werden. Ein Gang durch den Neubau fühlt sich an, als spule man die Welt um sich herum um Jahrzehnte vor. Für Fill ist klar: „Es soll dabei nicht nur um den Gang von A nach B gehen, die Brücke ist ein Logistik- sowie Event-Verbindungsbereich der etwas anderen Art.“ Die Idee dahinter entstand bei einer Jahresabschlusspräsentation, inmitten der Bauphase der Future Zone. Rund zwei Jahre später trifft hier architektonisches Design auf Hightech bis ins kleinste Detail.  

„Wir wollen der Wunschlieferant Nummer eins sein“

Nicht ohne Grund prangt an der Außenfassade das Motto „Take a walk on the future side“. Für Fill sind das keine leeren Worte. Denn so viel steht fest: Die futuristische Brücke führt in eine Zukunft, die auf nachhaltiges Wachstum setzt. Was dabei keinesfalls fehlen darf? Das richtige Team. „Wir wollen noch stärker auf Teambuilding setzen und die besten Köpfe für uns gewinnen. Qualität geht dabei vor Quantität.“

Expansion um jeden Preis steht hier nicht zur Debatte. „Wachstum aus eigener Kraft, das ist das strategische Ziel“, erklärt Fill sein Vorhaben. Man sehe nach wie vor einige Märkte, in denen noch jede Menge Potential stecke. „Wir sind in vielen Bereichen immer gegen den Strom geschwommen. Dafür haben wir einen Vorteil gegenüber all jenen, die Produkte und Dienstleistungen zukaufen müssen“, so Fill. Die langfristige Strategie des Unternehmens trägt Früchte. Das Erfolgsrezept auf diesem Weg: Innovation, Innovation, Innovation.

So wurde 2021, zusätzlich zu den Standorten in Mexiko und China, eine dritte internationale Niederlassung gegründet – in den Vereinigten Staaten. Es gehe vor allem darum, die Nachfrage in Nordamerika zu bedienen und so die internationale Marktposition weiter zu stärken, erklärt Fill. „Wir haben vor Ort einen Kooperationspartner und sind in dessen Büros eingemietet. Es geht aber nicht um große Investitionen, sondern um Vertriebs- und Serviceaktivitäten.“ Sein Fokus liege nach wie vor in Oberösterreich. „Investiert wird, wenn möglich, ausschließlich am Standort in Gurten“, bekennt er sich eindeutig zu seiner Heimat. Denn dort ist es, wo sich sowohl die Eigentümerfamilie selbst als auch das Team zu Hause fühlen._

Die Architektur des Future Tubes spiegelt die Innovationskraft des Unternehmens wider – nach innen wie außen.

Andreas Fill Geschäftsführer, Fill

Fill Future Tube in Zahlen

2021_ wurde die futuristische Brücke erbaut.

1.325_ Tonnen Gesamtgewicht bringt sie auf die Waage.

77_ Meter Gesamtlänge verbinden die Montagehallen mit der Fill Future Zone.

8_ Meter über dem Boden werden hier Materialien transportiert.

74_ Tonnen Bewehrungsstahl verstärken die Konstruktion.

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