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Belegte Brötchen waren gestern

Die Good Karma Gastro ist in Linz als Betreiber des Teichwerks, der Sandburg oder der Bar Neuf nicht gerade unbekannt. Das jüngste Projekt der vier Gründer: das „kreativste Catering der Stadt. Motto: gerne traditionell, aber nie 08/15. Da werden die Gastro-Utensilien statt im Fachhandel schon mal im Baumarkt eingekauft.

Eigentlich war dieser Artikel als "Blick hinter die Kulissen“ geplant – den verwehrt uns Good Karma-Küchenchef Markus „Mäxx“ Lott aber erst einmal. „Zu stressig“, heißt es. In der etwa 100 Quadratmeter großen Küche der Good Karma Gastro in der Linzer Tabakfabrik müssen heute neben dem regulären Betrieb für das Restaurant „Porzellanladen“ gleich zwei Caterings vorbereitet werden – im Erdgeschoß treffen sich Mitarbeiter eines Brillenproduzenten, im ersten Stock wird die Industriellenvereinigung verköstigt. Da bleibt keine Zeit für Blicke über die Schulter oder Redakteure, die eventuell im Weg stehen. Stattdessen erzählt uns erst einmal Karl Weixelbaumer über die Anfänge des neuen Caterings, er gehört wie Lott zu den vier Gründern und ist Marketingverantwortlicher und Eventexperte. „Die Idee für das Catering ist entstanden, als wir mit der Eventlocation Charmanter Elefant und dem Restaurant Porzellanladen in der Tabakfabrik einen kreativen Ausgangspunkt gefunden haben“, sagt Weixelbaumer. „Wir wollen das kreativste Catering der Stadt machen, einen anderen, coolen Weg gehen, weg von belegten Brötchen und weißen Tischtüchern.“

Immer einen Twist hineinbringen

Was das heißt, zeigt sich bei einem Blick auf das Catering, das gerade von Good Karma-Mitarbeitern aufgebaut wird: Erfrischende Getränke in überdimensionalen Gurkengläsern auf einer von Leitern gestützten Holzablage, die Beilagen werden in kleinen Blechdosen auf einem Ikea-Regal aufgebahrt, der Salat kommt im Koffer daher. „Es geht auch viel um die Präsentation, wenn wir Zubehör einkaufen, gehen wir oft nicht in den klassischen Gastrofachhandel, sondern in den Baumarkt“, sagt Weixelbaumer. Das klassische Catering habe sich zu lange nicht verändert. Das weiß Markus „Mäxx“ Lott am besten, der gerade aus der Küche kommt – die wichtigsten Vorbereitungen für die heutigen Events sind abgeschlossen. „Vor 25 Jahren habe ich neben der Schule im Catering gearbeitet, die Brötchen sehen immer noch gleich aus und werden auf denselben Silbertabletts serviert“, erzählt er. Lott ist in der Gastronomie, seit er mit vierzehn Jahren in einer Tourismusschule startete. Nach einem Studium in England arbeitete er in Spanien, ein Jahr in Dubai und dann kreuz und quer in Österreich und Europa für Cateringunternehmen. Bis er dann bei Good Karma Gastro landete. „Wir wollen immer einen Twist hineinbringen, auch wenn das Essen gerne konservativ sein darf, die Präsentation darf es nie sein“, erklärt er. Das Ziel sei erreicht, wenn die Kunden schmunzeln oder erstaunt sind. Etwa mit vermeintlichen Fertig-Joghurtgläsern, unter denen frisch angerichtete Speisen zum Vorschein kommen.

"Wir wollen das kreativste Catering der Stadt machen, einen anderen, coolen Weg gehen, weg von belegten Brötchen und weißen Tischtüchern."

Karl Weixelbaumer Geschäftsführer, Good Karma Gastro

Eine Spezialität ist auch die live mit minus 193 Grad kaltem flüssigen Stickstoff zubereitete Eiscreme, serviert auf Tellern oder in Reagenzgläsern. „Durch unsere weiteren Standorte wie das Teichwerk oder die Sandburg können wir auf eine besondere Gastro-Erfahrung zurückgreifen, die uns natürlich bei den Caterings hilft“, sagt Weixelbaumer. Im Privat- und Firmencateringbereich richtet man sich nach allen Kundenwüschen, von einer riesigen Outdoorgrillerei bis zum Galaabend. Das Motto bleibt dabei allerdings immer gleich: gerne traditionell, aber nie 08/15. Woher kommen die ausgefallenen Ideen? „Die Inspiration findet tagtäglich statt, ob bei Reisen, Kochsendungen im Fernsehen oder beim Spazieren im Wald“, sagt Lott. „Am wichtigsten ist es, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.“ Mindestens zwei Mal im Jahr unternimmt er deswegen eine kurze Reise in Städte mit einer lebendigen Gastro-Szene – etwa nach Amsterdam, London, Berlin oder auch Wien. „Die Dinge, die bei uns dann rauskommen, sind eine Mischung aus diesen ganzen Eindrücken, wir verwenden viele Einzelteile und setzen sie dann so zusammen, wie wir es cool finden.“

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